Die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte möchte ihr rund 550 Quadratmeter großes Anwesen mit dem gut 30 Jahre alten Gebäude verkaufen.
(zel) In bester Lage von Ilmmünster wartet ein stattliches Anwesen auf einen neuen Eigentümer. Nachdem die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte hier ihre Filiale geschlossen hat, steht das Gebäude nun zum Verkauf. Das bestätigte der Vorstand gegenüber unserer Zeitung. Gut 800 000 Euro soll das Wohn- und Geschäftshaus kosten, es gebe bereits mehrere Interessenten. Die Gemeinde gehört indes nicht dazu, erklärt Bürgermeister Anton Steinberger (CSU) – aber er hätte einen Wunsch.
Wie berichtet, hatte das Geldinstitut seinen Standort in Ilmmünster Anfang März aufgegeben. Für die hiesigen Kunden ist seither die Filiale im benachbarten Reichertshausen die Anlaufstelle. In der Vorstands-Etage der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte prüfte man zuletzt die verschiedenen Optionen für die Zukunft des gut drei Jahrzehnte alten Gebäudes in Ilmmünster, entschied sich letztlich für die Veräußerung.
Seit einigen Wochen steht das repräsentative Gebäude im Ortskern von Ilmmünster nun offiziell zum Verkauf. Das Interesse sei „nicht gerade gering“, heißt es aus der Chef-Etage des Geldinstituts auf Anfrage unserer Redaktion. Man berichtet von mehreren Interessenten. Das Wohn- und Geschäftshaus, das im Jahr 1984 gebaut worden war, verfügt den Angaben zufolge über 409 Quadratmeter Wohnfläche. Das Grundstück selbst umfasst 545 Quadratmeter.
Blick in die ehemalige Schalterhalle.
Das Anwesen beinhaltet im Erdgeschoss die ehemaligen Geschäftsräume der Bank mit rund 200 Quadratmetern Nutzfläche, im Obergeschoss eine Allgemeinarzt-Praxis mit knapp 140 Quadratmetern Nutzfläche sowie eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit rund 70 Quadratmetern Wohnfläche. Die beiden Einheiten im Obergeschoss seien „solide vermietet“.
Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss sind nach Angaben des Geldinstituts ab sofort frei – sie könnten, so heißt es, für zehn Euro pro Quadratmeter vom neuen Eigentümer vermietet oder eben von diesem selbst genutzt werden. Außerdem gehören neun Parkplätze zu dem Anwesen: Der Gewerbe-Einheit im Erdgeschoss werden acht Kfz-Stellplätze zugerechnet; eine Einzelgarage ist in der Nachbarschaft vermietet.
Für die Kommune ist ein Erwerb des Gebäudes kein Thema, wie Bürgermeister Steinberger auf Anfrage unserer Zeitung erklärt. Er beruft sich dabei auf die einhellige Meinung des Gemeinderats, der sich damit bereits befasst und verschiedene Überlegungen angestellt habe. Steinberger weiß freilich um die günstige Lage und die Größe des Objekts, sagt aber: „Für die Gemeinde wurde keine sinnvolle Nutzungsmöglichkeit gesehen.“
Der Rathauschef hofft vor allem, dass auch unter dem neuen Eigentümer die Arztpraxis in dem Gebäude erhalten bleibt. „Das wäre mir wichtig, wenn ich als Bürgermeister gefragt würde“, sagt Steinberger. Ansonsten wünscht er sich freilich, was sich wohl jeder wünscht: Eine sinnvolle Nutzung für die ehemaligen Bank-Räumlichkeiten – am besten eine, die den Ort aufwertet, vielleicht Arbeitsplätze schafft und im Idealfall Gewerbesteuer bringt. Man darf also gespannt sein, wer letztlich das Anwesen für die aufgerufenen 805 000 Euro kauft.
Seit Anfang März finden hier keine Geldgeschäfte mehr statt.
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