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Der Ingolstädter Autobauer legt die Zahlen für das erste Halbjahr vor. Umsatz-Rendite stieg auf 8,9 Prozent. Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe im Zusammenhang mit der "Dieselthematik", wie man es harmlos formuliert.

(ty) Der Audi-Konzern hat im ersten Halbjahr Umsatzerlöse in Höhe von 30,1 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 2,7 Milliarden Euro erzielt. Diese Zahlen gab der Ingolstädter Autobauer heute bekannt. Das Unternehmen verbesserte damit seine operative Performance gegenüber dem Vorjahreszeitraum: Die operative Umsatzrendite stieg auf 8,9 Prozent und liegt deutlich im Zielkorridor von acht bis zehn Prozent. Die weltweiten Auslieferungen blieben allerdings – wegen des temporären Verkaufsrückgangs in China – deutlich unter dem Vergleichswert aus dem ersten Halbjahr 2016. 

Im vergangenen Monat war Audi aber bekanntlich im Reich der Mitte wieder auf die Wachstums-Spur gefahren und hatte dort den höchsten Juni-Absatz seiner Geschichte vermeldet. Für die zweite Jahreshälfte rechnet der Konzern nach eigenen Angaben „mit stärkeren weltweiten Verkaufszahlen“, während sich Vorleistungen für neue Modelle stärker als in den ersten sechs Monaten finanziell auswirken sollten.

 

„Die Weltpremiere des neuen A8 war der Startpunkt eines großen Modell-Feuerwerks“, verspricht Audi-Vorstandschef Rupert Stadler. Die neue Generation des AudiFlaggschiffs ist als erstes Serienauto der Welt für hochautomatisiertes Fahren entwickelt und in Form eines Mild-Hybrids oder als Plug-in Hybrid mit Hochvolt-Technik in allen Antriebsvarianten elektrifiziert. „Bis Mitte 2018 stellen wir in vier weiteren Kernbaureihen neue Generationen vor“, kündigt Stadler an. „Zudem erweitern wir unser Angebot in den Top-Segmenten im kommenden Jahr mit dem Audi Q8 und dem vollelektrisch angetriebenen Audi e-tron.“ 

Von Januar bis Juni dieses Jahres lieferte der Ingolstädter Autobauer rund 909 000 Fahrzeuge an seine Kunden aus – im vergangenen Jahr waren es in diesem Zeitraum noch gut 953 000 Stück. Die Umsatzerlöse des AudiKonzerns erreichten heuer zur Jahresmitte 30,14 Milliarden Euro (Vorjahr: 30,13 Milliarden). Das operative Ergebnis stieg auf 2,68 Milliarden im Vergleich zu 2,40 Milliarden, die operative Umsatzrendite erhöhte sich von 8,0 auf 8,9 Prozent.

 

„Wir haben in einem äußerst herausfordernden Halbjahr ein robustes Ergebnis erzielt“, kommentiert Axel Strotbek, Vorstand für die Bereiche Finanz, IT und Integrität bei Audi. „Die Effizienzmaßnahmen unseres Speed-Up!-Programms führen zu ersten Erfolgen.“ So optimierte das Unternehmen nach eigenen Angaben zum Beispiel seine Forschungs- und Entwicklungseffizienz und reduzierte die Forschungs- und Entwicklungskostenquote von 7,4 auf 6,9 Prozent der Umsatzerlöse. Langfristig will Audi einen Wert zwischen sechs und 6,5 Prozent erreichen. Auch in den deutlich niedrigeren Vertriebskosten zeige „Speed Up!“ Wirkung. „Wir werden weiter an unserer Effizienz arbeiten, denn unser Rentabilitätsanspruch gilt auch für das Elektrozeitalter“, so Strotbek. 

Das Ergebnis vor Steuern des AudiKonzerns erhöhte sich auch aufgrund des deutlich gestiegenen Finanzergebnisses im ersten Halbjahr von 2,19 Milliarden Euro auf 2,798 Milliarden. Unter anderem führte die Beteiligung neuer Investoren an „Here“ im ersten Quartal zu einem positiven Effekt in Höhe von 183 Millionen Euro im Ergebnis aus „at-Equity“-bewerteten Anteilen. Der Netto-Cashflow verringerte sich von 2,085 auf 1,879 Milliarden Euro. Hierbei berücksichtigt seien erwartungsgemäß Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe im Zusammenhang mit der „Dieselthematik“ – wie man es bei Audi recht harmlos formuliert.

 

Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf sagt Strotbek: „Wir bereiten eine ganze Reihe von Modellanläufen parallel vor. Diese Vorleistungen werden sich vor allem im vierten Quartal stärker in Ergebnis und Cashflow widerspiegeln.“ Die Sachinvestitionen lagen zur Jahresmitte bei 1,156 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,238 Milliarden), was einer Sachinvestitionsquote von 3,8 Prozent (4,1 ) der Umsatzerlöse entspricht. Für das Gesamtjahr rechne Audi mit einer Sachinvestitionsquote von 5,0 bis 5,5 Prozent.

Bis Ende dieses Jahres will das Unternehmen die Zahl der Auto-Auslieferungen leicht über den Vorjahreswert steigern. Auch bei den Umsatzerlösen rechne der Konzern mit einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Die operative Umsatzrendite soll heuer innerhalb des strategischen Zielkorridors von acht bis zehn Prozent liegen.

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