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Projekt, mit dem der Öko-Landbau und die Artenvielfalt beflügelt werden sollen, ist in die Outdoor-Saison gestartet. Anerkennung als bayerische Modellregion.

(ty) Die so genannte Boden-Allianz, die von der Stadt Pfaffenhofen im vergangenen Herbst aus der Taufe gehoben worden war, um den Öko-Landbau und die Artenvielfalt zu fördern, ist jetzt in die Outdoor-Saison gestartet. "Im Rahmen des zweijährigen Bodenkurses, an dem zahlreiche Pfaffenhofener Landwirte sehr interessiert teilnehmen, fanden die beiden ersten Außentermine statt", wurde heute aus dem Rathaus gemeldet.

 

Michaela Braun, Expertin von "Bioland", und Max Stadler vom Fachzentrum für Agrarökologie des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Pfaffenhofen informierten den Angaben zufolge an zwei verschiedenen Tagen die  teilnehmenden Landwirte – aufgeteilt in zwei Gruppen zu je 18 Bauern – darüber, wie Böden anhand von Bodensonden und pH-Metern professionell begutachtet werden können. 

"Unsere Landwirte nehmen sich auch zu der Jahreszeit, in der viel Arbeit auf den Höfen wartet, Zeit für den Bodenkurs", freut sich der städtische Nachhaltigkeits-Manager Peter Stapel über das große Interesse an diesem Angebot. Die beiden Termine fanden auf den Höfen von teilnehmenden Landwirte statt. "Die Familien Weichselbaumer in Thalhof und Niedermeier in Gundamsried bewiesen sich dabei als hervorragende Gastgeber", so eine Sprecherin der Stadtverwaltung.

 

Die nächsten Zusammenkünfte im Zusammenhang mit dem Bodenkurs finden laut heutiger Ankündigung in den kommenden Monaten ebenfalls unter freiem Himmel statt. Sie sollen so den Landwirten die Gelegenheit bieten, unter realen Bedingungen ihr Know-how zu erweitern.

Öko-Modellregion "Pfaffenhofener Land"

Wie berichtet, wurde dieser Tage das "Pfaffenhofener Land", ein Zusammenschluss der Stadt Pfaffenhofen mit den Gemeinden Scheyern, Hettenshausen und Ilmmünster, offiziell zur bayerischen Öko-Modellregion erklärt. Die Region solle "damit als Impulsgeber für die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus fungieren", fasst man im Rathaus der Kreisstadt zusammen.

 

Das bayerische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten verfolgt mit der Ausweisung von Öko-Modellregionen das Ziel, die Produktion heimischer Bio-Lebensmittel und das Bewusstsein für regionale Identität voranzubringen. Bisher gab es zwölf Öko-Modellregionen im Freistaat, jetzt sind das "Pfaffenhofener Land" und 14 weitere Regionen hinzugekommen. Bei der Auswahl war Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) von einer unabhängigen Jury mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft, der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau und des Bund Naturschutz unterstützt worden.

Das "Pfaffenhofener Land" setzt nach eigenem Bekunden auf die Ausdehnung der städtischen Initiative "Boden-Allianz" auf die Nachbar-Gemeinden. Die Säulen der Allianz – Vermarktung, Wissenstransfer und Biodiversität – bildeten auch die Grundlage der Bewerbung als Öko-Modellregion. Der Pfaffenhofener Stadtrat hatte im Herbst vergangenen Jahres einen Beschluss über die Förderung der ökologischen Landwirtschaft gefasst und das Solidaritäts-Projekt Boden-Allianz initiiert. Aus diesem Anlass war Kontakt mit den Nachbar-Kommunen aufgenommen worden, um die angestrebten Ziele auf größerer Fläche umzusetzen.

 

Während sich eine flächengebundene finanzielle Förderung aus der Boden-Allianz auf das Stadtgebiet Pfaffenhofens beschränke, könne jetzt die Öko-Modellregion zusätzliche Maßnahmen auf ein größeres Gebiet ausdehnen, wird dazu erklärt. Die Gemeinderäte der vier beteiligten Kommunen hatten die Beteiligung an der Öko-Modellregion beschlossen und finanzielle Mittel bereitgestellt. Ebenso waren jeweils Experten beziehungsweise Praktiker aus der Landwirtschaft als Beauftragte für den weiteren Prozess bestellt worden.

Das "Pfaffenhofener Land" könne nun direkt an die Boden-Allianz anknüpfen, wurde nach der Ernennung zur Öko-Modellregion erklärt. Maßnahmen der Boden-Allianz könnten so – unter Einbeziehung der drei Nachbarkommunen – in einem größeren Gebiet und mit mehr Landwirten umgesetzt werden. Die Strukturen und Maßnahmen seien übertragbar. Lediglich die Flächenprämien müssten auf das Pfaffenhofener Stadtgebiet beschränkt bleiben.

 

"Die Öko-Modellregion fällt gewissermaßen auf einen fruchtbaren Boden, der schon bereitet ist", so eine Sprecherin der Pfaffenhofener Stadtverwaltung. "Sie kann von einem bereits initiierten Prozess und den Strukturen der Pfaffenhofener Bodenallianz profitieren." Die Kommunen Scheyern, Hettenshausen und Ilmmünster brächten zudem weitere bedeutende Akteure im Bereich Anbau, Verarbeitung, Vermarktung und Bildung ins Spiel. Die Förderung als staatlich anerkannte Öko-Modellregion sei ein zusätzliches, gewichtiges Argument für eine erfolgreiche Vermarktung. "In diesem Bereich sollen die ersten Schwerpunkte gesetzt werden, um Bürger und Bauern wieder enger zusammenzubringen."

Die Öko-Modellregionen werden vom Ministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten unterstützt. Die Förderung von jeweils bis zu 75 000 Euro im Jahr läuft zwei Jahre, kann aber um weitere drei Jahre verlängert werden.

Zum Hintergrund:

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