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Baar-Ebenhausen: Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU) blickt auf das zu Ende gehende Jahr in seiner Gemeinde. Er benennt laufende Projekte, aktuelle Herausforderungen, künftige Vorhaben und wirbt für gezielte Investitionen.

(ty) Es ist gute Tradition, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht auch heuer wieder die Ausführungen aller 19 Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Nachfolgend lesen Sie die Gedanken von Ludwig Wayand (CSU), Gemeinde-Oberhaupt von Baar-Ebenhausen:

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

auch in diesem Jahr möchte ich wieder die Gelegenheit nutzen und vor dem Weihnachtsfest einen kurzen Rückblick auf das fast abgelaufene Jahr halten. Gleichzeitig mit dem bevorstehenden Weihnachtsfest stehen aber auch bereits einige Herausforderungen für das neue Jahr 2023 vor der Tür, auf die ich ebenso einen ersten Ausblick werfen möchte.

Verbunden mit diesem Ausblick sind auch persönliche Gedanken und Wünsche, Hoffnungen und Ziele. Im persönlichen Umfeld innerhalb der Familie werden die meisten von uns über das abgelaufene Jahr Bilanz ziehen und ebenfalls nach vorne schauen. Die Tage über das Weihnachtsfest und 'zwischen den Jahren' mögen uns Gelegenheit zur Besinnung und zur beschaulichen Gemütlichkeit geben.

Das Jahr 2022 – mittlerweile das dritte Jahr unter dem Damoklesschwert der Pandemie – neigt sich dem Ende zu. Bereits beim letzten Jahreswechsel war uns bewusst, dass wir das Virus und die Pandemie nicht aus dem Auge verlieren dürfen. Trotzdem haben wir – wie auch aktuell wieder – hoffnungsvoll auf das neue Jahr geschaut, auf die Wirksamkeit der Impfstoffe, auf deren Verfügbarkeit und haben auf den Impfwillen der Mitmenschen vertraut. Zu Beginn des dritten Jahres konnte die Entwicklung in unserem Land durchaus als positive Tendenz gedeutet werden, als Signal, dass den Infektionswellen der 'Schrecken' genommen ist.

Jedoch hat uns dann ein Krieg überrascht, mit dem in Europa niemand rechnen konnte. Russland greift die Ukraine an. Unvorstellbar und doch geschehen. Seit diesem 24. Februar glaubt man, dass alles aus den Fugen geraten ist und irgendwie ist es auch so! Die Krisen sind ein Dauerthema in der Bevölkerung sowie in den Räten und der Verwaltung. Vor diesem Hintergrund fällt es in diesem Jahr noch schwerer, einen positiven Jahresrückblick zu verfassen.

Aber lassen Sie uns trotzdem einige Fakten des abgelaufenen Jahres näher beleuchten. Beginnen möchte ich bei unseren Kleinsten und Kleinen in den Kindertagesstätten und in der Grundschule.

Für die Grundschule hat der Gemeinderat für den Glasfaser-Anschluss das Förderangebot der bayerischen Staatsregierung in Anspruch genommen. Hier wurde der Auftrag vergeben und wir stehen kurz vor der Fertigstellung. Dies zeigt auf, dass wir den digitalen Wandel bereits mit dem Start des Schullebens unserer Kinder beginnen. Vor dem Eintritt in die Grundschule nutzen und brauchen die Familien die bereitgestellten 200 Kindergarten und Krippenplätze unserer drei Einrichtungen.

Hierbei geraten wir immer mehr in das Problem, das notwendige Personal nicht mehr finden zu können. So können Gruppen nicht geöffnet werden, obwohl die baulichen Voraussetzungen vorhanden sind. Die Gemeinde und gerade ich als Ihr Bürgermeister versichern Ihnen, dass alles versucht wird, dieser schier unlösbaren Situation entgegen zu wirken. Mit der Einführung der Arbeitsmarkt-Zulage für das Kindertagesstätten-Personal seit September 2022 haben wir zumindest verhindert, dass wir mit weiteren Abwanderungen zu rechnen haben.

Bei anderen Aufgaben und Projekten sind erforderliche Firmen und notwendiges Baumaterial oft schwierig zu finden. Dennoch gehen diese Arbeiten zielorientiert gut voran.

Bei einem langjährigen Dauerthema innerhalb der Bevölkerung und einer sicher berechtigten Forderung im Rahmen der Daseins-Fürsorge zeichnet sich kurz vor dem Jahresende eine Lösung ab. Während sich eine Verbesserung des FTTB-Ausbaus (Fibre to the Building) innerhalb des Gemeinde-Gebiets in Zusammenarbeit mit der Telekom wieder verzögert hat, konnte mit der Firma 'Unsere Grüne Glasfaser' eine Lösung gefunden werden. Die Vorbereitungen für den flächendeckenden Glasfaser-Ausbau in jedes Gebäude werden im kommenden Jahr beginnen und wir sind guter Hoffnung, dass bereits Ende 2023 die ersten Glasfaser-Anschlüsse innerhalb unserer Gemeinde verlegt worden sind.

Bei dem großen Vorhaben Rathaus-Erweiterung stockt es zwar immer wieder, was den geplanten Einzug im vierten Quartal 2023 aber nicht beeinflussen sollte. Auch bei unserem Großprojekt Hochwasserfreilegung geht es geordnet in die Zukunft. Nachdem im Jahr 2022 die Bayernwerke die Stromumverteilung der 20-KV-Leitungen an der Uferstraße vorgenommen haben, kann nun mit dem Bauabschnitt 1 begonnen werden. So werden für das Los 1 im Januar 2023 die Rodungs-Arbeiten umgesetzt und ab dem zweiten Quartal 2023 die Baumaßnahmen in der Beckerstraße nach jetzigem Stand fortgeführt.

Beim Bebauungsplan 'Gänsweiher', wo in Zusammenarbeit mit dem Investor Spörer AG, ein zehn Millionen Euro Projekt mit zirka 25 Wohnungen und ein weiteres Ärztehaus entstehen sollen, gingen wir im Jahre 2022 in die finalen Vorbereitungen zur ersten Aufstellungsphase. Die Erhaltung von vorhandener medizinischer Versorgung und die Schaffung von neuem Wohnraum sind ein kommunales und in die Zukunft gerichtetes Ziel. Neuen Wohnraum brauchen nicht nur junge Familien. Auch älter werdende und allein in großen Häusern wohnende Bürgerinnen und Bürger sind oftmals auf der Suche nach einem von der Größe her geeigneterem Wohnraum bevorzugt in der Heimat-Gemeinde Baar-Ebenhausen ('Wohnung statt Haus' könnte hier die Devise lauten). Diese Aspekte sollte die Gemeinde auf jeden Fall für alle Altersgruppen immer im Visier haben.

Die Gemeinde beschäftigt sich aber auch mit den Problemen dieser Welt! Strom, Gas und die damit verbundene Verteuerung der Unterhalts-Kosten zwingen auch unsere kleine Gemeinde, neue Wege zu gehen. Die Firma 'greenovative' plant auf der Westseite der B13 derzeit eine Photovoltaik-Anlage mit 4000 KW/p als Beitrag zur Stromversorgung auch für die Gemeinde Baar-Ebenhausen. Nach Umsetzung dieses Vorhabens wird sich der Gemeinderat wohl mit dem Thema befassen müssen, weitere Flächen zur Errichtung von Großflächen Photovoltaik-Anlagen in den Flächennutzungsplan aufzunehmen.

Die Wunschliste ist lang – wesentlich länger als von mir in diesem kurzen Ausblick aufgezeigt – und muss nach den an der Daseins-Fürsorge orientierten Prioritäten auf das finanzierbare Maß angepasst werden. Eine möglichst sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung bleibt auch für 2023 das Gebot der Stunde. Gleichwohl müssen wir investieren und dürfen dringende Aufgaben nicht weiter vor uns herschieben.

Im vertrauensvollen und engagierten Miteinander zwischen Bürgerschaft, Gemeinderat, Verwaltung und den Vereinen wird es uns auch in dem vor uns liegendem Jahr wieder gelingen, unsere Gemeinde zu entwickeln und voran zu bringen. Gemeinsam werden wir unsere Zukunfts-Aufgaben zum Wohle unserer Gemeinde zeit- und sachgerecht bewältigen. Im Vertrauen auf Ihre weiterhin offene und engagierte Mitarbeit innerhalb unseres Gemeinwesens ist es mir um die Gemeinde Baar-Ebenhausen und deren Entwicklung nicht bange.

Danken möchte ich auf diesem Wege allen, die sich in vielfältiger Weise durch ihren Beruf im Gesundheitswesen für die Gesundheit und die Betreuung von Menschen aller Altersgruppen in diesem schwierigen Jahr eingebracht haben. Wir wissen, was Sie tagtäglich leisten. Ein weiterer Dank geht an Sie, die Sie sich in ehrenamtlicher Weise für das Miteinander in unserer Gesellschaft engagieren, indem sie zum Beispiel ältere Menschen unterstützen und sie hierdurch vor der sozialen Isolation bewahren. Meine Gedanken sind auch bei denjenigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die mit einem ängstlichen Blick auf die Weihnachtstage und den Jahreswechsel schauen. Ich bin zuversichtlich, dass wir in unserem Land die Krise meistern werden und mit Hoffnung in das neue Jahr blicken dürfen.

Ich danke Ihnen allen für Ihren engagierten Einsatz in 2022 sehr herzlich und bitte Sie im Interesse und zum Wohle unserer Gemeinde auch für die Zukunft um Ihre Unterstützung. Wie in den vergangenen Jahren werden Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung auf die Unterstützung durch das Ehrenamt und auf das ehrenamtliche Engagement der Mitbürgerinnen und Mitbürger angewiesen sein.

Packen wir es nach den Worten des italienischen Philosophen Dante Alighieri gemeinsam an: Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen frohe Weihnachten und besinnliche Tage im kleinen Kreis der Familie oder mit Freunden und Bekannten. Für 2023 wünsche ich Ihnen viel Glück, Gesundheit und Zuversicht. Mit der Hoffnung, dass wir im Laufe des kommenden Jahres die Probleme mit Pandemie und Krieg in Europa nach und nach in den Griff bekommen und wir schrittweise die menschlichen Werte und die sozialen Kontakte wieder aufleben lassen können, wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute. Bleiben Sie vor allen Dingen gesund!

Ihr

Ludwig Wayand

1. Bürgermeister"

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