Gut 60 Prozent sprachen sich für die Fortsetzung der Planungen zur Errichtung des Bauwerks aus und bestätigten damit einen Gemeinderats-Beschluss.
(ty) Im Ortskern von Manching soll eine zweite Paar-Brücke gebaut werden. Das ist das unmissverständliche Ergebnis des Bürgerentscheids, der an diesem Sonntag in der Kommune stattgefunden hat. Zu beantworten galt es dabei die Frage, ob die Gemeinde die bereits laufenden Planungen zur Errichtung des Bauwerks fortsetzen oder eben einstellen soll. Das Bauvorhaben, das mit zirka zwei Millionen Euro veranschlagt wird, war vom Gemeinderat längst beschlossen worden. Die neue Brücke – mit Fahrbahn sowie Fuß- und Radweg – soll einen bestehenden, kleineren Steg über die die Paar ersetzen, der aus Gründen des Hochwasser-Schutzes weg muss.
Wie dem vorläufigen Bürgerentscheid-Ergebnis nach vollständiger Auszählung zu entnehmen ist, wurden insgesamt 5096 gültige und 45 ungültige Stimmen abgegeben – das entspricht einer Wahlbeteiligung von nicht gerade berauschenden 52,9 Prozent. Ja zur weiten Paar-Brücke sagten demnach 3093 Gemeinde-Einwohner, was 60,7 Prozent entspricht. Gegen die zweite Paar-Brücke, zumindest in der geplanten Form, votierten indes 2003 Manchinger – was 39,3 Prozent bedeutet. Zum Erreichen der Gültigkeit der Abstimmung waren 1943 Stimmen erforderlich, was demnach erfüllt ist. Das gültige Ergebnis eines rechtmäßigen Bürgerentscheids hat die Wertigkeit eines Gemeinderats-Beschlusses und darf normalerweise ein Jahr lang von dem Gremium nicht abgeändert werden.
Durch das jüngste Hochwasser wurde der bisherige, alte Steg komplett überflutet, wodurch laut Gemeinde-Verwaltung ein enormer Wasser-Rückstau entstanden ist. Deshalb müsse dieser Steg zwingend entfernt werden.
Die Fragestellung lautete konkret: "Sind Sie dafür, dass der Markt Manching die laufenden Planungen zum Bau der zweiten Paar-Brücke (zwischen den Grundstücken Schulstraße 17 und 19 über die Paar bis zwischen die Grundstücke Niederfelder Straße 10 und 12) fortsetzt?" Zum Ergebnis erklärte die Gemeinde auf ihrer Internet-Seite: "Das heißt, dass die Planungen fortgesetzt werden. "Ich bin froh, dass es nun Klarheit gibt und dass diese angespannte Zeit, die für Befürworter und Gegner gleichermaßen eine große Belastung war, zu Ende ist", kommentierte Bürgermeister Herbert Nerb (FW) nach der Auszählung. "Ich hoffe, dass sich nun alle wieder in die Augen sehen können und dass in Manching wieder Ruhe einkehrt." Über die anvisierte zweite Paar-Brücke war in den vergangenen Wochen hart und kontrovers diskutiert worden – nicht immer ging es dabei um Fakten.
Eine Interessen-Gemeinschaft, die den Bau der Brücke in der geplanten Dimension verhindern wollte, war – wie mehrfach berichtet – mit einem Bürgerbegehren baden gegangen. Zwar hatte sie genügend Unterschriften gesammelt, um einen Bürgerentscheid zu erwirken. Doch der Gemeinderat hatte den Vorstoß aus inhaltlichen Gründen für unzulässig erklärt. Ein Minimalziel hatten die Brücken-Gegner aber auf indirektem Wege trotzdem erreicht. Denn der Gemeinderat genehmigte sich einhellig ein so genanntes Ratsbegehren zu diesem Thema. Das hatte zur Folge, dass an diesem Sonntag nun alle stimmberechtigten Einwohner der Kommune in einem Bürgerentscheid darüber befinden konnten, ob die Brücke in der geplanten Form errichtet werden soll.
Auf der Karte ist der bisherige, alte Steg rot mit "XX" gekennzeichnet. 115 Meter südlich davon soll die zweite Paar-Brücke entstehen. Weitere 170 Meter südlich befindet sich der Übergang für Fußgänger und Radler am Rathaus.
Bisherige Beiträge zum Thema:
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