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Während nach dem erneuten Großbrand auf dem Bauernhof in Hettenshausen die Löscharbeiten nahtlos in die Aufräumarbeiten übergehen, fragt man sich: Warum brannte es dort zwei Mal binnen weniger Wochen? 

Update: Brandursache ist noch völlig unklar

Von Tobias Zell

Beißender Geruch liegt über dem ganzen Ort, Qualm steigt immer noch weithin sichtbar in den von Scheinwerfern erhellten Himmel, Motorengeräusche dringen durch die gewohnte Stille. Die Einsatzkräfte richten sich auf eine arbeitsreiche Nacht in Hettenshausen ein, stärken sich zwischendurch mit Semmeln, Würstchen und Getränken. Der neuerliche Lösch-Einsatz auf dem Bauernhof von Herbert Schäffer (48) ist nahtlos in die Nachlösch- und Aufräumarbeiten übergegangen, die bis in die Morgenstunden andauern werden, um dann einfach weiterzugehen.

Beamte des Kriminaldauerdiensts sind vor Ort, führen die ersten Ermittlungen, machen Fotos, schauen sich um. Warum hat es am Freitagabend, gut fünf Wochen nach dem großen Brand, erneut ein verheerendes Feuer auf ein und demselben Anwesen gegeben? Diese Frage gilt es zu klären. Vermutlich am Samstag werden Experten der Kripo anrücken, vielleicht wird auch ein Gutachter des Landeskriminalamts hinzugezogen.

 

Jetzt, da das Feuer weitestgehend gelöscht ist, wird das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Ein Unterstand und ein riesiges, ebenfalls überdachtes Strohlager sind von dem Feuer betroffen, außerdem mehrere landwirtschaftliche Maschinen. Allein zwei Traktoren sind den Flammen zum Opfer gefallen. Nach und nach werden die Wracks und Trümmer beseitigt, ein Bagger ist dafür im Einsatz. Die Szenerie wirkt wie aus einem Endzeit-Film. Feuerwehrleute unter Atemschutz laufen durchs Bild.

 

Derweil spritzen ihre Kameraden aus mehreren Richtungen weiterhin Unmengen an Wasser auf das noch immer qualmende Stroh. Angeblich sind es gut 70 Tonnen Stroh gewesen. Was davon übrig ist, wird abgelöscht, auf einen Laster verladen und weggebracht. Das Wasser hat sich rund um den verkohlten Berg zu einem kleinen See gesammelt, in dem sich die Scheinwerfer-Lichter spiegeln und Lösch-Schaum schwimmt.

Die Kühe sind inzwischen wieder an ihrem Platz. Ein Teil von ihnen war ins Freie gebracht worden, denn der Stall war von den Flammen bedroht. Scheinbar unbeeindruckt von der ganzen Aufregung fressen die Rindviecher vor sich hin. Während ihr Besitzer – wie in Trance wirkend – bei den Aufräumarbeiten ganz vorne dabei ist. Man fragt sich, woher er die Kraft nimmt. Zwei Mal binnen fünf Wochen hat es auf seinem Hof gebrannt. Das erste Mal am 31. August, ein Stallgebäude und eine Scheune wurden zerstört. Jetzt wieder Feuer, der Schaden geht wohl erneut in die Hunderttausende. Das sorgt für Spekulationen im Ort und in den sozialen Netzwerken. Kann das Zufall sein?

Die Einsatzkräfte haben keine Zeit für solche Gedanken. Sie interessiert die Wasserversorgung, ihre Ausrüstung und die reibungslose Zusammenarbeit. Einer der Feuerwehrler hat auf einem der ausgebrannten Traktoren Platz genommen. Er steuert, während das Wrack von einem Bagger weggeschleift wird. Das Lenkrad besteht nur mehr aus einem dünnen Metallring, der Kunststoff drumherum ist geschmolzen. Auch vom rechten Hinterreifen des grünen Bulldogs ist kaum etwas übrig, die Felge kreischt über den Boden. Inzwischen liegt ein aktuellerer Bericht vor: Brandursache ist noch völlig unklar

Das neuerliche Feuer am gestrigen Freitagabend.

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