Peter Wagner verlässt Pfarrei Pfaffenhofen Ende August auf eigenen Wunsch – Nachfolger noch unklar, Diözese will aber für nahtlosen Übergang sorgen
(zel) Wie berichtet, hat der Pfaffenhofener Stadtpfarrer Peter Wagner (49) am Sonntag beim Gottesdienst verkündet, dass er die Gemeinde St. Johannes Baptist zum Ende August verlässt. Und zwar auf eigenen Wunsch hin. Diese Offenbarung machte Wagner fast auf den Tag genau 14 Monate, nach dem er den Posten in der Kreisstadt angetreten hatte. Auf Anfrage unserer Zeitung hat die Diözese Augsburg, zu der die Kreisstadt gehört, heute weitere Details genannt und zudem die Frage beantwortet, wie es nach dem Weggang von Wagner weitergeht. Gleich vorab: Es soll einen nahtlosen Übergang geben.
Wagners Wirken in Pfaffenhofen stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Wäre er nicht Pfarrer, sondern Fußball-Trainer, würde man wohl sagen: Es war ein großes Missverständnis, hat einfach nicht gepasst. Immer wieder machten Berichte und Gerüchte die Runde, wonach es mit dem Verhältnis zwischen Wagner und den Ehrenamtlichen in der Kirchengemeinde nicht zum Besten steht. Mehrfach war darüber gemutmaßt worden, dass Wagner Abschiedsgedanken hegt.
"Angemessener Grund"
Das katholische Kirchenrecht sieht jedenfalls die Möglichkeit vor, freiwillig auf ein Kirchenamt zu verzichten. Der Fachbegriff für diesen Schritt lautet „Resignation“. Damit die Resignation eines Pfarrers, gültig ist, muss sie beim örtlichen Bischof eingereicht werden. In diesem Fall ist das der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa. Für eine Resignation müsse es allerdings einen „angemessenen Grund geben“, erklärte ein Sprecher der Diözese.
„Der Entscheidung von Pfarrer Wagner vorausgegangen waren unter anderem eine Reihe von Gesprächen, die im Rahmen der Visitation der Pfarrei durch Dekan Pfarrer Adolf Rossipal stattfanden“, heißt es zum konkreten Fall. Eine solche Visitation finde bei einem Amtswechsel üblicherweise nach einer gewissen Zeit statt. Der schriftliche Bericht über die Visitation der Pfarrei Pfaffenhofen sei dann an Pfarrer Wagner, den Pastoralrat und den Generalvikar übermittelt worden.
Dekret vom 21. März
Pfarrer Wagner habe daraufhin von sich aus bei Bischof Konrad Zdarsa am 10. März seine Resignation auf die Pfarrei St. Johannes Baptist in Pfaffenhofen eingereicht. „Mit Dekret vom 21. März wurde durch den Generalvikar des Bischofs die Resignation angenommen“, heißt es aus Augsburg. Wirksam werde der Amtsverzicht von Wagner zum 31. August dieses Jahres.
Welche Aufgabe Peter Wagner ab September haben werde, stehe derzeit noch nicht fest, wurde auf Anfrage unserer Zeitung mitgeteilt. Auch über einen möglichen Nachfolger gibt es noch keine konkreten Angaben. „Was die künftige Leitung der Pfarrei Pfaffenhofen betrifft, sind die Planungen noch nicht abgeschlossen“, heißt es dazu von der bischöflichen Pressestelle.
"Zeitnah eine nachhaltige Lösung"
Ein Sprecher erklärte aber: „Dem Bistum Augsburg ist sehr daran gelegen, zeitnah eine nachhaltige Lösung für die Seelsorge in Pfaffenhofen sicherzustellen, zumal die Amtszeit von Herrn Pfarrer Wagner mit zwei Jahren nur sehr kurz gewesen sein wird.“
Den Angaben zufolge soll es einen nahtlosen Übergang geben. „Zum 1. September 2016 wird ein neuer Pfarrer die Leitung der Pfarrei Pfaffenhofen übernehmen“, wurde heute erklärt. „Sobald hierzu näheres feststeht, werden die pfarrlichen Gremien in Pfaffenhofen entsprechend informiert.“
Peter Wagner begann sein priesterliches Wirken einst von 1991 bis 1993 als Kaplan in Schrobenhausen, danach war er Kaplan in Senden an der Iller. Im Jahr 1995 wechselte er als Pfarrer nach Ludwigsmoos, war dort auch zuständig für Klingsmoos und Untermaxfeld. Im Januar 1999 übernahm Wagner dann die Leitung der Pfarrei St. Peter in Manching; ab 2003 war er als Pfarradministrator auch verantwortlich für die Pfarrei Oberstimm mit ihren Filialen Niederstimm und Pichl. Im Februar 2015 trat er sein Amt als Stadtpfarrer von Pfaffenhofen und damit die Nachfolge des gestorbenen Frank Faulhaber an.
Bisherige Berichte zum Thema:
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