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Staatsstraße 2232 ab 18 Uhr für den Verkehr gesperrt – Kran hebt Teile des neuen Überbaus ein, Fahrplan-Änderungen beim Zugverkehr – Brücke soll bis zum Sommer fertig sein

(zel) Nach dem spektakulären Bagger-Crash im Juli 2015 war die Zierlmühlbrücke über die Staatsstraße 2232 zwischen Pfaffenhofen und Geisenfeld nicht mehr zu retten. Bereits im August musste damals das Mittelstück abgerissen werden, damit der Verkehr überhaupt wieder fließen konnte, im November vergangenen Jahres wurden auch die beiden verbliebenen Randfelder – über die Bahnstrecke und über den Wirtschaftsweg – abgebrochen. Heute Abend nun wird mit den Arbeiten zum Neubau der Überführung begonnen. 

Dafür muss die Staatsstraße nach Angaben des staatlichen Bauamts Ingolstadt zwischen heute Abend, 18 Uhr, und dem morgigen Sonntag, vermutlich bis zirka 12 Uhr, komplett gesperrt werden. Auch der Zugverkehr ist von der Maßnahme betroffen – denn es wird praktisch über den Gleisen gearbeitet. Deshalb kommt es nach Angaben der Bahn am Sonntag zwischen 0.40 und 7.15 Uhr bei einzelnen Verbindungen zu Fahrplan-Änderungen oder Schienenersatzverkehr. Bahnfahrer finden die entsprechenden Informationen unter http://bit.ly/2l7jYYk

So sah die Brücke nach dem Bagger-Crash aus. 

Rückblick: Ziemlich genau vier Stunden dauerte es, bis auch der letzte Rest der insgesamt rund 400 Tonnen Beton und Stahl zu Boden gekracht war. Gegen 2.30 Uhr war damit am 9. August 2015 der schwierigste Teil der nächtlichen Mission erfolgreich beendet: Der Abriss des Mittelstücks der Zierlmühlbrücke bei Uttenhofen. Bei einem kaum weniger spektakulären Crash war das Bauwerk von einem Bagger so arg gerammt worden, dass die Experten akute Einsturzgefahr diagnostizierten. 

Gegen 11.30 Uhr war am 16. Juli 2015 ein 39-jähriger Lkw-Fahrer mit seinem Tieflader, auf dem sich der Bagger befand, auf der Staatstraße von Pfaffenhofen in Richtung Rohrbach unterwegs, als es zu der heftigen Kollision kam. Da der Bagger nach Ermittlungen der Polizei falsch auf dem Tieflader geladen war, ragte dessen Arm zu hoch hinaus und riss beim Durchfahren der Brücke tragende Teile aus dem Betonwerk. Direkt hinter dem Tieflader fuhr ein Pkw, der von herabfallenden Betonteilen völlig zerstört wurde. Wie durch ein Wunder erlitt das Ehepaar im Alter von 60 und 66 Jahren, das in dem Auto saß, nur leichte Verletzungen.  

 

Das THW musste anrücken, um die einsturzgefährdete Brücke zu stützen.

Nach dem Crash mussten die Bahnstrecke und die Staatsstraße sofort gesperrt werden. Der Zugverkehr, der parallel zur Straße unter der Brücke hindurchführt, konnte am nächsten Tag wieder aufgenommen werden; die Staatsstraße blieb gesperrt. Bekanntlich attestierten Experten der ramponierten Brücke akute Einsturzgefahr, weshalb gut 50 Mann des THW anrückten, um das Bauwerk mit Hilfe einer speziellen Schwerlast-Konstruktion abzustützen – bis dann im August Spezialbagger anrückten, um das Mittelstück abzureißen. Zwei Spezialbagger waren eigens für diese nächtliche Aktion herangekarrt worden. Per Schwertransport, denn jeder von ihnen wog 43 Tonnen. Am Tag danach konnte der Verkehr dann endlich wieder ohne Umleitung auf der Staatsstraße fließen.

Die letzten Sekunden des maroden Brücken-Mittelstücks.

Wie es mit dem Rest der Brücke weitergeht, war lange Zeit unklar. Die Experten mussten erst einmal die beiden verbliebenen Stücke des Überbaus – das über die Bahnstrecke und das über den Wirtschaftsweg – genauestens unter die Lupe nehmen. Arne Schönbrodt, der zuständige Abteilungsleiter beim staatlichen Bauamt, schätzte die Wahrscheinlichkeit, dass auch diese beiden verbliebenen Brücken-Segmente erneuert werden müssen, von Anfang an als recht hoch ein. Und er sollte Recht behalten. Diese beiden Stücke wurden im November vergangenen Jahres abgebrochen. 

Heute Abend nun beginnt der Neubau der Brücke, der nach Angaben des staatlichen Bauamts voraussichtlich bis zum Sommer fertiggestellt sein soll. Die Baustellen-Einrichtung und die Vorarbeiten zum Einhub der Fertigteile über der Bahnstrecke hatten bereits begonnen. Heute Nacht ist der Einhub der ersten Fertigteile vorgesehen. Ein Kran steht schon bereit. „Die beiden verbleibenden Randfelder über die Staatsstraße und den öffentlichen Feld- und Wirtschaftsweg sollen ebenfalls zeitnah wiederhergestellt werden“, heißt es vom staatlichen Bauamt.

Der Abriss des maroden Brücken-Mittelstücks in der Nacht auf 9. August 2015.

Der Kranaufbau für den Einhub der Fertigteile ist für den heutigen Samstag ab etwa 18 Uhr geplant, weshalb die Staatsstraße ab diesem Zeitpunkt für den Verkehr komplett gesperrt wird. Erst nach dem Abbau des Krans, voraussichtlich morgen, kann die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Der Staatsstraßen-Verkehr wird während dieser Sperrung umgeleitet – über Rohrbach, Wolnzach, Geisenhausen beziehungsweise umgekehrt. Für Radler wird eine Umleitung über Walkersbach ausgeschildert. Das staatlichen Bauamt bittet um erhöhte Vorsicht in dem Baustellenbereich.

Der Kran steht schon bereit für heute Abend: Die Staatsstraße wird dann gesperrt, auch der Zugverkehr ist betroffen.

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