Der CSU-Politiker holte sich bei der Bundestagswahl erneut das hiesige Direkt-Mandat.
(ty/zel) Erich Irlstorfer aus Freising wird die Region auch weiterhin im deutschen Parlament vertreten. Der 47-jährige CSU-Politiker verteidige am Sonntag bei der Bundestagswahl das Direkt-Mandat für den hiesigen Wahlkreis. Er holte rund 43 Prozent der Erststimmen und ließ die acht Mitbewerber klar hinter sich. Der Bundestags-Wahlkreis 214 umfasst die Landkreise Pfaffenhofen und Freising sowie aus dem Kreis Neuburg-Schrobenhausen die Gemeinden Aresing, Schrobenhausen, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Langenmosen und Waidhofen.
Rund 235 600 Personen in diesem Wahlkreis waren dazu berechtigt, an der Bundestagswahl teilzunehmen. 186 680 machten von diesem Recht Gebrauch, daraus ergibt sich eine Wahlbeteiligung von bemerkenswerten 79,23 Prozent. Von den 185 178 gültigen Erststimmen entfielen laut dem vorläufigen Endergebnis 79 538 auf Erich Irlstorfer von den Christsozialen. Der Experte für Gesundheits- und Pflege-Politik kommt damit auf 42,95 Prozent und zieht zum zweiten Mal nach 2013 als Direkt-Kandidat in den Bundestag ein.
Die acht Mitbewerber, die im Wahlkreis gegen Irlstorfer angetreten waren, hatten letztlich nicht den Hauch einer Chance. Bemerkenswert sind allerdings die lokalen Unterschiede. Während Irlstorfer in seinem Heimat-Landkreis Freising lediglich auf 39,53 Prozent kam, holte er im Kreis Pfaffenhofen 46,05 Prozent und in den genannten Gemeinden im Kreis Neuburg-Schrobenhausen unterm Strich sogar 49,48 Prozent. Das zweitbeste Ergebnis im gesamten Wahlkreis fuhr Andreas Mehltretter (SPD) aus Freising mit – allerdings überschaubaren –13,46 Prozent ein.
Johannes Huber (AfD) aus Nandlstadt kam über den gesamten Wahlkreis betrachtet auf 12,54 Prozent – in seiner Heimat-Gemeinde holte er gut 19 Prozent. Der 30-jährige Buchhalter schafft nach derzeitigem Stand – dank des insgesamt guten Abschneidens seiner Partei – vermutlich über die bayerische AfD-Liste ebenfals den Einzug in den Bundestag. Wie er am späten Sonntagabend gegenüber unserer Zeitung erklärte, gehe man bei der AfD derzeit davon aus. Lesen Sie dazu: Johannes Huber (AfD) zieht wohl in den Bundestag ein
Damit würde die Region künftig von zwei Abgeordneten im deutschen Parlament vertreten. Beziehungsweise praktisch sogar von dreien: Denn der Bundestags-Abgeordnete Dieter Janecek (Grüne), der im Wahlkreis München-West/Mitte antrat, hat zwar das Direkt-Mandat nicht errungen. Er wird aber angesichts von Platz sechs auf der bayerischen Grünen-Liste sicher wieder in den Bundestag einziehen. Was das mit der Region zu tun hat? Ziemlich viel, denn Janecek wohnt seit geraumer Zeit in der Gemeinde Wolnzach.
Zurück zu den weiteren Direkt-Kandidaten im hiesigen Wahlkreis. Kerstin Schnapp aus Pfaffenhofen (Grüne) bekam 9,42 Prozent der Stimmen. Thomas Neudert (FDP) aus Wolnzach hätten 7,24 Prozent gerne in Berlin gesehen. Für die Freien Wähler war der Polizist Robert Weller aus Freising ins Rennen um das Direkt-Mandat gegangen, er erhielt 6,41 Prozent der Stimmen. Guido Hoyer (Linke) aus Freising erhielt fünf Prozent der Stimmen. Deutlich abgeschlagen die beiden übrigen Bewerber: Reinhold Reck von der ÖDP kommt auf gerade einmal 1,76 Prozent und Robert Prado-Diaz aus Pfaffenhofen, der für die Bayernpartei antrat, muss sich gar mit 1,22 Prozent begnügen.
So weit zu der Erststimme, mit der man auf dem Wahlzettel den Namen des regionalen Kandidaten ankreuzt, dem man zum Direkt-Mandat verhelfen möchte. Mit der Zweitstimme unterstützt man dagegen eine ganze Partei. Hier bekam im hiesigen Wahlkreis die CSU 39,67 Prozent. Am zweitbesten schnitt die AfD ab, die 13,56 Prozent der Stimmen erhielt. Die SPD folgt knapp dahinter mit 12,41 Prozent vor der FDP mit 10,41 Prozent und den Grünen mit 9,72 Prozent.
Die Linke kam auf 5,12 Prozent, die Freien Wähler erhielten 3,81 Prozent der Stimmen. Mit 1,08 von Hundert liegt dann im hiesigen Wahlkreis nur mehr die Bayernpartei über der Ein-Prozent-Marke. Die ÖDP und die Tierschutzpartei landeten gleichauf bei 0,97 Prozent. „Die Partei“ scherzte sich auf 0,79 Prozent, „Die Piraten“ gingen mit 0,41 Prozent unter. Auf 0,26 Prozent brachte es die NPD – sie erhielt 491 der 185 634 gültigen Zweitstimmen.
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