FCR gewinnt die zweite Relegationsrunde und steigt auf. Pfaffenhofener müssen in die A-Klasse.
Von Alexander Kaindl
Der FC Rockolding hat es gepackt! Der Tabellenzweite der A-Klasse 3 setzte sich heute Nachmittag in der Relegation mit 2:1 gegen den Türk SV Pfaffenhofen durch und löst somit das letzte Ticket für die Kreisklasse. Ein Doppelschlag kurz vor der Pause führte die Grün-Weißen in Reichertshofen vor 401 Zuschauern auf die Siegerstraße, im zweiten Durchgang brachten sie ihren Vorsprung trotz langer Unterzahl über die Zeit. Für die Türken geht es dagegen zurück in die A-Klasse.
Die Partie begann verhalten. Wie schon in der ersten Runde der Relegation, als sich die Pfaffenhofener in der Verlängerung mit 1:0 gegen den TSV Reichertshausen durchsetzten, war es zunächst kein fußballerischer Leckerbissen. Viele lange Bälle bestimmten die Partie, Kombinationen waren Mangelware. Wenn es gefährlich wurde, dann meist über die Rockoldinger Flügel. Die erste gute Chance hatte FCR-Stürmer Stefan Anthofer, als er von Andreas Rieß in Szene gesetzt wurde. Sein Schuss ging aber über den türkischen Kasten (4.). Auf der Gegenseite hatte Hamit Zorlu, der Pfaffenhofener Held aus der ersten Runde, die erste Gelegenheit: Nach einer Flanke von Harun Caglar bekam er aber nicht genügend Druck hinter den Ball (17.).
Zehn Minuten später legte er für seinen Kapitän Halil Bal quer, er zielte aber aus acht Metern genau auf die Fäuste von Rockoldings Schlussmann Michael Lanig – Glück für den A-Klassisten. Nach einer guten halben Stunde nahm der FCR das Heft wieder in die Hand, Rieß setzte das Leder nach einem schönen Zuspiel von Spielertrainer Andrej Kubicek aber über den Querbalken. Das 1:0 lag in der Luft, nach 38 Minuten war es dann so weit: Denis Hadzic schickte Anthofer in die Schnittstelle, seinen Querpass verwandelte Hadzic dann freistehend aus drei Metern zur Führung. Die Türken waren geschockt und mussten nur 60 Sekunden später den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Kubicek schickte Hadzic auf die Reise, Kaan Özal stolperte und der Weg war frei: Der quirlige Flügelspieler legte quer und Rieß drückte die Kugel über die Linie.
Nach dem Seitenwechsel hatte Rockolding wieder die erste Szene: Rieß flankte von rechts in die Mitte, Kubicek ging mit einer Direktabnahme volles Risiko – der Ball segelte aber rechts am Kasten von Nicola Velchev vorbei. Die Begegnung wurde im Anschluss immer ruppiger, Rieß und sein Teamkollege Johannes Keller sahen Gelb. Letzterer musste nur wenige Minuten nach seiner Verwarnung mit der Ampelkarte vom Platz (64.): Der Rechtsverteidiger leistete sich ein zweites Foul auf dem Flügel und hatte Feierabend. So kam noch einmal Stimmung auf, der türkische Anhang war mittlerweile endgültig der lautere.
Die Pfaffenhofener, die ohne Cabir Caglar und Aleksandar Kaurin auskommen mussten, schnürten den FCR im Anschluss in der eigenen Hälfte ein. Zwingende Chancen sprangen dabei aber lange nicht heraus. Itua Sadadi hielt den Rockoldinger Laden zusammen, am bulligen Innenverteidiger war für die Türken kein Vorbeikommen. Kurz vor Schluss kam der TSV aber noch einmal auf. Lanig war bei einem Schuss von Bashar Broo noch zur Stelle (83.). Drei Minuten später bejubelten die Pfaffenhofener aber doch den Anschlusstreffer: Zorlu nagelte einen Freistoß kurz vor dem Strafraum ins Netz. Für mehr sollte es am Ende aber nicht mehr reichen, dem Kreisklassisten rann die Zeit davon, ab der 90. Minute musste er auch noch zu zehnt auskommen: Broo traf Tino Weinzierl bei einem Laufduell mit der Hand im Gesicht und sah Rot. Schiedsrichterin Sigrid Weidenhiller pfiff dann um 18:55 Uhr ab - und der FCR durfte feiern.
Die Stimmen zum Spiel:
Andrej Kubicek, Spielertrainer des FC Rockolding: "Wahnsinn, dass wir das heute gepackt haben. Wir haben so viel für unser Ziel investiert. Jetzt wird einfach nur gefeiert. Wir haben es gut gemacht, am Ende haben wir trotz Unterzahl eigentlich fast nichts zugelassen. Großes Lob an die Mannschaft."
Onur Türkeri, Vorsitzender des Türk SV Pfaffenhofen: "Wir haben in der Relegation einfach kein Glück. Als wir in Überzahl waren, haben wir es einfach nicht geschafft, uns Chancen herauszuspielen. So verlieren wir wieder einmal durch zu viele eigene Fehler."
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