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Schon 300 vor Christus wurde der Scharfe Mauerpfeffer als Heilpflanze verwendet. Die Samen werden von Ameisen verbreitet.

(ty) Bei Insekten sehr beliebt ist der Scharfe Mauerpfeffer, da sein Nektar für sie leicht zugänglich ist. Doch auch der Mensch weiß das Gewächs zu schätzen. Diese ausdauernde, krautige Pflanze heißt botanisch "Sedum acre" und gehört zu den Dickblatt-Gewächsen. Sie wird zwischen fünf und 15 Zentimeter hoch, hat ei-förmige Laubblätter und ist auch im Landkreis Pfaffenhofen zu finden. Ihre Blüte hat sternförmig angeordnete, goldgelbe Blütenblätter.

Die Hauptblühzeit reicht von Juni bis August. Zum Wachsen bevorzugt der Scharfe Mauerpfeffer Plätze an – wen wundert's – Mauern sowie sandige Böden, wo er oft ganze Blütenteppiche bildet. Seine Samen werden durch Ameisen verbreitet. "Bereits 300 vor Christus wurde der Scharfe Mauerpfeffer als Heilpflanze verwendet", berichten die Naturschutz-Experten aus dem Pfaffenhofener Landratsamt. "Seine giftigen Stoffe reizen die Schleimhäute und sind narkotisierend." Und: "Die Blätter schmecken nach einigem Kauen scharf, woher sich auch der Name ableitet."

 

"Meine Fetthenne, wie der Mauerpfeffer auch heißt, gedeiht im Vorgarten bei praller Sonne", sagt Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen. "Er speichert Wasser in den Blättern und hat deshalb bestimmt gute Aussichten in Zeiten des Klimawandels." So mancher wolle von der Pflanze genießen und spüre dabei etwas Säure, dann etwas Schärfe am Gaumen.

"Doch Mauerpfeffer hat auch Toxine", so Schachtner. "Deshalb empfehle ich, höchstens kleine Mengen zu naschen." In der Volksmedizin werde diese Pflanze unter anderem gegen Würmer und Verstopfung in einer Teemischung für innerliche sowie etwa gegen Hühneraugen und Warzen zur äußerlichen Anwendung erwähnt. "Ich selbst erfreue mich lieber der schönen Blüten, die so gern von den Bienen besucht werden", erzählt uns die Kräuter-Fachfrau.

 

* Der Landkreis Pfaffenhofen bietet verschiedenste landschaftliche Reize und beheimatet eine vielfältige Pflanzenwelt. Einen kleinen Ausschnitt aus der breiten Palette dieser Naturschönheiten stellen wir in den kommenden Wochen im Rahmen einer Artikel-Reihe vor. Die fachkundigen Informationen dazu kommen von den Experten aus dem Sachgebiet "Naturschutz, Gartenbau und Landschaftspflege" am Landratsamt sowie von weiteren Kennern wie der Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen.

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