Bei der Frühjahrs-Vollversammlung des KJR wurde für eine landkreis-übergreifende Umsetzung dieses Modells geworben.
(ty) Die Mobilität ist ein Schwerpunkt-Thema gewesen bei der Frühjahrs-Versammlung des hiesigen Kreisjugendrings (KJR), die im großen Sitzungs-Saal des Landratsamts in Pfaffenhofen stattgefunden hat. Zwei Mitarbeiterinnen der Kreis-Behörde stellten den neuen Nahverkehrs-Plan vor. Es gab regen einen Austausch darüber, inwieweit die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt werden. Ferner ging es um das Thema "50:50-Taxi". Dabei wurde, so fasst der KJR zusammen, "besonders betont, dass für eine erfolgreiche Umsetzung eine Zusammenarbeit der Landkreise der Region 10 und Lösungen, die auch Fahrten die über Landkreis-Grenzen hinweg greifen, notwendig sind".
Nachdem eine regionsweite Lösung bekanntlich auch schon vom neuen Pfaffenhofener Jugend-Kreistag angeregt worden war, habe Vize-Landrat Karl Huber (Bürgerliste) bestätigen können, dass ein diesbezüglicher Austausch zwischen den Landräten und Bürgermeistern der Region 10 bereits geplant sei. Entsprechende Gespräche hatte, wie berichtet, Landrat Gürtner (FW) gegenüber dem Jugend-Kreistag angekündigt – und sich grundsätzliche Kritik von der CSU eingehandelt.
Die Christsozialen warfen nämlich – und zwar ungeachtet von möglichen landkreis-übergreifenden Lösungen – zumindest indirekt die Frage auf, ob Gürtner den zum Thema "50:50-Taxi" längst gefassten Beschluss des Pfaffenhofener Kreistags nicht kennt oder ihn schlicht vergessen hat.
Denn: Im Sommer 2018, damals war Gürtner noch einfaches Kreistags-Mitglied und nicht Landrat, hatte das Gremium mit großer Mehrheit dafür votiert, dass ein 50:50-Taxi-Modell für junge Leute im Landkreis Pfaffenhofen eingeführt wird. Umgesetzt wurde das allerdings bis heute nicht. Gürtner war laut Protokoll damals in dieser Kreistag-Sitzung und stimmte mit ab. Von ihm fordern CSU und Junge Union (JU) nun endlich die Umsetzung dieser Kreistags-Entscheidung.
Unsere Zeitung berichtete ausführlich, auch zu den Hintergründen: Kennt Landrat Gürtner diesen Beschluss nicht oder hat er ihn vergessen?. Am Ende der jüngsten Sitzung des Pfaffenhofener Kreistags ging Gürtner auf die Kritik der Christsozialen ein und machte dabei durchaus bemerkenswerte Aussagen zur Sache.
Er behauptete zum einen, dass der seinerzeit – in der Amtszeit von Vorgänger-Landrat Martin Wolf (CSU) – gefasste Kreistags-Beschluss zum 50:50-Taxi später – ebenfalls unter der Regie von Wolf – auf Eis gelegt worden sei. Und Gürtner erklärte zum anderen, dass seiner Ansicht nach der Beschluss von damals, also von 2018, mittlerweile sozusagen verjährt sei.
Aber zurück zur Früjahrs-Vollversammlung des Kreisjugendrings: Neben Regularien – wie dem Jahres-Bericht, der Jahres-Rechnung und der Rechnungs-Prüfung – stand auf der Agenda noch ein Antrag der DGB-Jugend zum Thema "Junges Wohnen", der anlässlich eines neu eingeführten Förder-Programms des Bundes darauf abzielt, bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum auch unbedingt die Bedürfnisse von jungen Menschen und insbesondere von Azubis zu berücksichtigen.
"Ein diesbezüglicher Bedarf wurde von allen Beteiligten bestätigt und auch der stellvertretende Landrat Karl Huber hat noch einmal auf die Brisanz des Themas für die Zukunft im Landkreis und den einzelnen Kommunen hingewiesen", fasst der KJR zusammen. Der Antrag sei von der Vollversammlung einstimmig angenommen worden.
Des Weiteren warb Andre Gersdorf, der Vorsitzende des Pfaffenhofener Kreisjugendrings, für die Teilnahme an der Kampagne "Vote 16" zur Absenkung des Wahl-Alters. Außerdem wies er auf das 75-jährige Bestehen des Kreisjugendrings hin: Anlässlich dieses Jubiläums sei im Sommer eine eigene Veranstaltung geplant.
Bisherige Beiträge zum 50:50-Taxi:
Kennt Landrat Gürtner diesen Beschluss nicht oder hat er ihn vergessen?
Taxi-Fahrten zum halben Preis: Heute soll es beschlossen werden
Junge Leute sollen im Landkreis nur mehr die Hälfte fürs Taxi zahlen
50 Prozent Rabatt auf Taxifahrten
JU will für das 50:50-Taxi kämpfen
