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Der 33-Jährige ist bereits offiziell nominiert. Er ist Wirtschafts-Fachwirt und leidenschaftlicher Feuerwehrler. "Meine Stärke ist es, Menschen zusammenzubringen", sagt er.

(ty) Wenn die Jetzendorfer am 9. Juni einen neuen Bürgermeister wählen, wird auch sein Name auf dem Stimmzettel stehen: Florian Bachmeier möchte Nachfolger von Manfred Betzin werden, der bekanntlich Ende vergangenen Monats auf eigenen Wunsch hin aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig entlassen worden war. Der CSU-Ortsverband, dessen stellvertretender Chef Bachmeier ist, hat den 33-Jährigen kürzlich offiziell als seinen Kandidaten ins Rennen geschickt. "Ich mag es schon immer, Dinge zu gestalten und mich reinzuhängen für eine gute Sache." So begründet Bachmeier im Gespräch mit unserer Zeitung seine Entscheidung, sich um das Amt zu bewerben. Im Moment sieht es nach einem Vierkampf aus, denn neben dem Wirtschafts-Fachwirt haben bereits Tobias Endres ("Parteiunabhängige"), Bastian Hepperle (parteilos) und Emily Rumpf (Grüne) ihren Hut in den Ring geworfen.

Einen eigenen Kandidaten aufbieten? Der CSU-Ortsverband habe bei dieser Frage lange mit sich gerungen. In einer nicht-öffentlichen Versammlung habe man zunächst die Lage sondiert, berichtet Bachmeier. Seine Bereitschaft, für die verantwortungsvolle Aufgabe zu kandidieren, sei auf breite Unterstützung gestoßen. Bei einer separaten Nominierungs-Versammlung auf dem Rathaus-Vorplatz sei er dann einstimmig dafür nominiert worden, für die Christsozialen bei der Wahl des neuen Gemeinde-Oberhaupts anzutreten. Der außerturnusmäßige Urnengang ist bekanntlich notwendig, da Manfred Betzin – seit seinem CSU-Austritt parteilos – vorzeitig ausgeschieden ist. Nun bringen sich die potenziellen Nachfolger in Stellung.

Bachmeier lebt mit mit seiner Frau und seiner knapp zweijährigen Tochter im Ortsteil Lampertshausen. Ein zweites Kind ist im Anmarsch. 2018 hat es ihn, der sich wegen der familiären Wurzeln im Bayerischen Wald gerne als "Münchener mit niederbayerischem Migrations-Hintergrund" bezeichnet, von der Landeshauptstadt nach Jetzendorf verschlagen. Dass für ihn und seine Familie schnell ein "Dahoam-Gefühl" aufkam, verdanke er auch der örtlichen Feuerwehr, über die sie schnell viele Freunde fanden. Die ehrenamtliche Arbeit bei den Floriansjüngern bezeichnet Bachmeier als seine "große Leidenschaft". Es sei "wahnsinnig befriedigend, wenn man anderen die in Not geraten sind, helfen kann", sagt er.

Die dort gepflegte Kameradschaft schätzt er sehr. Gleich zwei herausgehobene Aufgaben hat er: Bei den Aktiven ist er Gruppenführer und vor drei Jahren hat er beim Feuerwehr-Verein Jetzendorf-Volkersdorf den Posten des Vorsitzenden übernommen. Bachmeier hat ursprünglich eine Lehre zum Bank-Kaufmann absolviert und sich später zum Wirtschafts-Fachwirt weiterqualifiziert. Mehrere Jahre lang war er in der öffentlichen Verwaltung im Immobilien-Management tätig. Gerade von diesen Erfahrungen könne er als Bürgermeister profitieren, ist der 33-Jährige überzeugt, "im Hinblick auf den Umgang mit Finanz-Geschäften genauso wie bei der Zusammenarbeit mit den Behörden".

Erst vor wenigen Wochen hat er einen neuen Job angetreten. Bei der Autobahn-GmbH des Bundes arbeitet er nun als Operator in der Tunnel-Überwachung und Verkehrs-Steuerung. Nicht nur mit seiner beruflichen Vorgeschichte sieht sich Bachmeier gut gerüstet für den Chef-Posten im Rathaus von Jetzendorf. Er gehe offen und ohne Vorbehalte auf die Menschen zu, sagt er von sich. "Meine Stärke ist es, Menschen zusammenzubringen." In den Dialog mit den Bürgern zu treten und sie bei ihren Bedürfnissen abzuholen, sieht er als wesentliche Aufgabe eines Bürgermeisters. "Vor allem will ich mehr Akzente setzen beim Kommunizieren der kommunalpolitischen Arbeit."

Große Zusagen zu machen, sei nicht seine Sache, sagt der 33-Jährige mit Blick auf den engen Finanz-Spielraum der rund 3200 Einwohner zählenden Kommune. "Die Einnahmen werden sich nicht erhöhen, sondern eher sinken", prophezeit er. Umso mehr seien "Leidenschaft und Hirnschmalz gefragt", denn man könne sicher auch mit weniger Geld viel gestalten. Ob er da konkrete Projekte im Sinn hat? "Jetzendorf fehlt beispielsweise ein zentraler großer Spielplatz", sagt er. Auch die Kindergarten-Situation müsse man verbessern. Dass zwei Krippen-Gruppen derzeit in Containern untergebracht seien, könne nur eine Übergangs-Lösung sein.

Wichtig sei ihm auch, "dass Jetzendorf bezahlbar bleibt". Er meint damit vor allem stabile Gebühren, zum Beispiel für Kita-Plätze und Abwasser. Die Lage ganz im Süden des Landkreises Pfaffenhofen gereiche der Gemeinde Jetzendorf an etlichen Stellen zum Nachteil, beschreibt Bachmeier eine Situation, die nach seinem Bekunden viele beklagen. "Wir sind da etwas abgehängt und vom Gefühl her eher Dachauer Land", erklärt er. Umso wichtiger erscheint ihm deshalb, gerade auf Partei-Ebene durch eine stärkere Vernetzung der CSU-Bürgermeister mehr zum Wohle der Jetzendorfer erreichen zu können.

Die Christsozialen sind für Bachmeier, wie er sagt, seit vielen Jahren politische Heimat. Seit er 17 Jahre alt ist, gehört er sowohl der Jungen Union (JU) als auch der CSU an. In seiner Münchener Zeit übernahm er einige Funktionen im CSU-Ortsverband Milbertshofen. Ehrenamtlich tätig war er dort unter anderem als Kassier und als stellvertretender Vorsitzender. Für den Einzug in den Jetzendorfer Gemeinderat hatte es bei der jüngsten Kommunalwahl, damals als neu Zugezogener nur mit einem hinteren Listenplatz ausgestattet, nicht gereicht.

Nach aktueller Lage der Dinge wird sich Florian Bachmeier bei der Bürgermeister-Wahl wohl mit drei Konkurrenten auseinandersetzen müssen. Von den "Parteiunabhängigen" nominiert worden ist Tobias Endres. Der 37-jährige Finanz-Controller ist seit Kurzem bekanntlich Vize-Bürgermeister und führt seit dem vorzeitigen Ausscheiden von Manfred Betzin kommissarisch die Amtsgeschäfte im Rathaus.

Von den Grünen ebenfalls bereits offiziell ins Rennen geschickt wurde die Gemeinderätin Emily Rumpf. Im Hauptberuf leitet die 23-Jährige die Wahlkreis-Büros ihres Partei-Freunds Leon Eckert in Schrobenhausen und Pfaffenhofen. Eckert stammt aus dem Kreis Freising und sitzt im Bundestag; sein Wahlkreis umfasst die Landkreise Pfaffenhofen und Freising sowie Teile des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen.

Ambitionen auf den Chefsessel im Rathaus von Jetzendorf hat auch der selbstständige Physiotherapeut Bastian Hepperle. Als Parteiloser braucht der 42-Jährige allerdings, wie berichtet, zunächst die ausdrückliche Unterstützung von mindestens 80 Stimmberechtigten aus der Gemeinde, um überhaupt als Kandidat antreten zu dürfen. Die entsprechenden Unterschriften-Listen hierfür liegen bis einschließlich 29. April, 12 Uhr, im Rathaus aus.

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