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Die Rede ist von der 1,5-fachen Abflussmenge eines so genannten 100-jährlichen Hochwassers. Vollalarm für alle Feuerwehren im Landkreis. Hilfskräfte aus anderen Kreisen und von der Bundeswehr angefordert.

(ty) Nach den neuesten Berechnungen des Wasserwirtschaftsamts wird für den Kreis Pfaffenhofen in der Nacht zum morgigen Sonntag ein "HQextrem" erwartet. Das wurde aus dem Landratsamt mitgeteilt. "HQextrem" bedeutet: Extrem-Hochwasser. Den Angaben der Behörde zufolge trifft dieses Extrem-Hochwasser-Ereignis den Gemeinde-Bereich von Hohenwart voraussichtlich gegen 2 Uhr nachts. "Anschließend erreicht es die entlang der Paar nachgelagerten Kommunen Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Manching (insbesondere Bereich Rottmannshart)", heißt es weiter. "HQextrem" bezeichne einen Hochwasser-Abfluss, der etwa der 1,5-fachen Abflussmenge eines 100-jährlichen Hochwassers (HQ100) entspreche.

Zur Einordnung: "Ein 100-jährliches Hochwasser tritt statistisch gesehen mindestens einmal in 100 Jahren auf", heißt es auf der Internet-Seite des bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU). Für Teile des Landkreises Pfaffenhofen ist bekanntlich am heutigen Samstag gegen 17.35 Uhr eine offizielle Warnung von der "Integrierten Leitstelle" (ILS) Ingolstadt herausgegeben worden. Die Warnstufe lautet: "Extreme Gefahr." Konkret geht es den Angaben zufolge um die drohende Überflutung von Wohngebieten in mehreren Kommunen. Betroffen von dieser Hochwasser-Warnung sind demnach die Paar-Anlieger-Gemeinden Hohenwart, Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Manching. Lesen Sie dazu: "Extreme Gefahr": Offizielle Warnung für mehrere Gemeinden im Kreis PAF

Dieses Bild entstand am Samstagnachmittag in Hohenwart.

Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten wird vom Landratsamt ausdrücklich darum gebeten, auf Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort zu achten sowie den entsprechenden Anweisungen Folge zu leisten. Für die Feuerwehren im Landkreis sei bereits "Vollalarm" ausgelöst worden. Sechs Hilfeleistungs-Kontingente aus anderen, nicht von der Hochwasser-Lage betroffenen Landkreisen, seien angefordert worden – außerdem 300 zusätzliche Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) sowie ein Bataillon der Bundeswehr. "Somit stehen in Summe zu den bereits im Landkreis im Einsatz befindlichen Kräften weitere 1000 Hilfskräfte von Außerhalb für die Bewältigung der Hochwasser-Lage zur Verfügung", heißt es aus der Kreis-Behörde. Die Einsatz-Leitung bedanke sich zudem für die Hilfs-Angebote aus der Zivilbevölkerung. 

Bekanntlich waren heute bereits jene Lkw-Fahrer darum gebeten worden, sich zu melden, die im Bedarfsfall die örtlichen Unternehmen bei der Verteilung der Kies- und Sand-Anlieferungen unterstützen. Mittlerweile hat das Landratsamt die gesamte Bevölkerung um praktische Unterstützung ersucht: Einer Mitteilung der Behörde zufolge werden die Bürgerinnen und Bürger darum gebeten, die Einsatzkräfte beim Befüllen von Sandsäcken zu unterstützen. "Alle Freiwilligen werden gebeten, sich bei den Feuerwehr-Gerätehäusern in Hohenwart, Reichertshofen, Baar, Ebenhausen und Manching einzufinden", hatte das Landratsamt gegen 17.30 Uhr erklärt. Wegen der durch den anhaltenden Dauer-Regen entstandenen Hochwasser-Situation war am heutigen Samstag für den Kreis Pfaffenhofen bereits der Katastrophenfall ausgerufen worden.

Über aktuelle Pegelstände, Hochwasser-Meldestufen und voraussichtliche Entwicklungen können sich die Bürger jederzeit beim "Hochwasser-Nachrichten-Dienst Bayern" auf der Internet-Seite www.hnd.bayern.de informieren. Weitere Angaben zur Hochwasser-Situation gibt es auch auf dem länder-übergreifenden Hochwasser-Portal www.hochwasserzentralen.de. Jeweils aktuelle Informationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sowie außerdem eine Übersichts-Karte, aus der die für einzelne Gebiete jeweils geltenden Warnungen und Warnstufen hervorgehen, finden Sie auf der Internet-Seite des DWD; hier der direkte Link.

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