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Wie es zu dem Hausverbot gegen den Angeklagten Sebastian Q. kam, das der Auslöser für die Geiselnahme im Alten Rathaus wurde 

(ty) „Game over.“ Mit diesen Worten hat ein Sozialpädagoge der Stadt im August vergangenen Jahres dem späteren Geiselnehmer Sebastian Q. die Botschaft überbracht, das gegen ihn ein Hausverbot verhängt worden war. Sowohl im Franziskanerwasser, wo er damals übernachten hatte, als auch für sämtliche Ingolstädter Rathäuser. Der Grund waren sexuelle Anzüglichkeiten im Bezug auf eine Mitarbeiterin des Sozialamtes.

Ihr soll Sebastian Q. damals das „Angebot“ gemacht haben, sich mit ihm erotisch Vergnügen zu können, zumal er ja „stubenrein“ sei. Was immer er damit gemeint haben mag. Die mit diesem eindeutigen Angebot Bedachte war heute ebenso Zeugin im Prozess vor dem Landgericht wie der Sozialpädagoge, der das Hausverbot überbracht hat, das ja dann einer der Gründe für die Geiselnahme war. Und der Anwalt, den er damals um Hilfe gebeten hatte, um dieses Hausverbot wieder vom Hals zu bekommen.

An das eindeutige Angebot will Sebastian Q. sich auch nicht mehr so recht erinnern. Im Gegenteil. Als der Sozialpädagoge im August 2013 zusammen mit den sexuell belästigten Kollegin ins Freiwasser kam, um Sebastian Q. zur Rede zu stellen, habe der schon von Weitem gesagt „Die lügt“. Noch bevor er den Grund des Besuches kannte. Was darauf hindeutet, dass er sehr wohl wusste, was sie ihrem Kollegen erzählt haben könnte.

Der Anwalt, den Sebastian Q. bemüht hatte, als er die Hausverbote in Händen hielt, konnte war damals eine weitere Übernachtung im Franziskanerwasser erwirken, nicht aber die Rücknahme der Hausverbote. Und die haben den Angeklagten immerhin derart beschäftigt, dass er sich einen Monat später zu der fatalen Geiselnahme entschloss. Mit der Absicht, eine Rücknahme der Hausverbote und obendrein eine Entschuldigung der Stadt zu erpressen. Offenbar fühlte er sich in der Tat ungerecht behandelt. Zudem wollte er natürlich die Beziehung mit der von ihm verfolgen Stadtangestellten T. S. auf die Reihe bekommen, eine Beziehung, die im Grunde nie eine war.

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