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Nach der Anzeige gegen die Ingolstädter Landgerichtspräsidentin wegen Akten-Manipulation geht es im Haderthauer-Untersuchungsausschuss nun um verschwundene Akten 

(ty) Gleich zweimal geht es im Zusammenhang mit Landgerichtsarzt Hubert Haderthauer und dessen Frau Christine um Akten. Während der Landgerichtsarzt aktuell die Präsidentin des Landgerichtes Ingolstadt verklagt, weil sie angeblich Akten manipuliert haben soll, die mit einem Fall zu tun haben, bei dem Haderthauer dem Freistaat ungerechtfertig Rechnungen über so genannte Drogenscreenings gestellt habe soll, sieht sich seine Frau Christine im Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtages mit der Frage konfrontiert, ob sie mit dem verschwinden von Akten in der leidigen Modellauto-Affäre zu tun hat.

Fakt ist, dass im Jahr 2009 wichtige Akten zum Fall Firma Sapor Modelltechnik verschwunden sind. Das sagte gestern vor dem Untersuchungsausschuss Ministerialdirigent Karl-Heinz Arians aus. Und noch etwas stellte sich bei der Befragung heraus: Das Sozialministerium wusste bereits 2008 von den Geschäften Hubert Haderthauers und dessen Verbindungen zur forensischen Psychiatrie.

Auf dem Weg ins Büro des Amtsleiter seien die brisanten  Akten jedenfalls verschwunden. Sozialministerin war damals Christine Haderthauer, der Amtsleiter sozusagen ihre rechte Hand.

Erstaunlicher Weise tauchten diese Akten dann vier Jahre später, also 2013, wieder auf. Das war, nachdem Christine Haderthauer das Sozialministerium verlassen und in die Staatskanzlei gewechselt war. Ob das Verschwinden der Akten mit der ehemaligen Sozialministerin zu tun hat, das will der Untersuchungsausschuss nun zu klären versuchen.

Fest scheint zu stehen, dass  die Modellauto-Produktion mit dem Dreifachmörder im Bezirkskrankenhaus Straubing massive Bedenken in der Fachaufsicht ausgelöst hatte. Eine Ministerialbeamtin vermutete, wie der Bayerische Rundfunk berichtet, „dass die Modellauto-Produktion im Bezirkskrankenhaus Straubing nicht der Therapie diente, sondern dem finanziellen Vorteil von Haderthauers Mann.“ Sie schätze, dass Hubert Haderthauer seit 1999 insgesamt 1,5 Millionen Euro mit den Modellautos verdient habe. Für das Bezirkskrankenhaus sei davon aber nichts abgefallen.

Einen möglichen Interessenskonflikt sollte damals der Verkauf der Firma Sapor Modelltechnik  verhindern. Hubert Haderthauer hatte sich aus der Firma zurückgezogen, was laut Aussagen von Ministerialdirigent Karl-Heinz Arians dazu geführt habe, dass die Firma „schlechter behandelt wurde als vorher.“ Plötzlich habe der neue Besitzer pro Modellauto über 4000 Euro an das Krankenhaus zahlen müssen.

„Es war ein explosionsartiges Gemisch im Haus und ich gehe davon aus, dass man versucht hat, das Gemisch nicht zur Explosion kommen zu lassen“, sagte der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Horst Arnold, gestern. 

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