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Bürgermeister Manfred Betzin (CSU) blickt auf angepackte sowie anstehende Projekte in Jetzendorf und beklagt, dass viele Themen auf die Kommunen abgewälzt werden.

(ty) Es ist gute Gewohnheit, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht die Ausführungen der Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Hier lesen Sie die Gedanken von Manfred Betzin (CSU), Gemeinde-Oberhaupt von Jetzendorf.

"Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Jahr 2017 neigt sich langsam, aber sicher dem Ende entgegen. Leider können auch in diesem Jahr nicht alle Menschen auf dieser Welt das Weihnachtsfest in Frieden feiern. Vielmehr denn je scheint die Welt, Europa und vielleicht auch Deutschland aus dem Gleichgewicht zu geraten. Ich möchte dieses Grußwort zum Anlass nehmen, nicht nur die Situation in der Gemeinde Jetzendorf zu betrachten, sondern auch um meine Eindrücke und die Einschätzung der politischen Gesamtsituation kurz zu schildern. Auch wenn uns unmittelbar keine Kriege in Europa bedrohen, so gibt es doch einige große Herausforderungen und Gefahren, denen wir und unsere Nachfolge-Generationen gegenüberstehen werden.

 

Die Schwierigkeiten in der Regierungsbildung und die damit verbundenen Folgen für alle Menschen in Deutschland und Europa zeigen die aktuelle Zerrissenheit in unserer Gesellschaft. Es bleibt wohl ein großer Weihnachtswunsch, dass sich alle Verantwortlichen wieder dazu besinnen, die Zukunft zu gestalten und nicht weiter von Populismus, Machterhalt und Statussicherung getrieben werden. Die Probleme in unserem Land, Europa und der Welt müssen endlich angepackt werden. Man kann nicht mehr länger irgendwelche Gesetze, Förderprogramme und Kompromisse beschließen, die dann fast ausschließlich von den Kreisen, Städten und Gemeinden umgesetzt werden sollen beziehungsweise im realen Leben nicht durchgesetzt werden können.

Es kann nicht sein, dass unsere Europa- und Bundespolitiker sich der Verantwortung entziehen, indem an der Realität vorbei, alles auf die kleinste Ebene gedrückt wird, also auf die Menschen vor Ort. Hier sind nicht nur Themen wie Wohnungsnot und die Unterbringung beziehungsweise Integration von Asylsuchenden oder Flüchtlingen zu nennen, auch andere Themen werden seit Jahren auf die Kommunen abgewälzt. Warum zum Beispiel ist eine Kommune für den Breitband-Ausbau zuständig? Wofür gibt es dann eine Bundesnetzagentur? Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie man fernab von den Menschen entscheiden kann, etwa im Bundestag oder Europaparlament, ohne sich dafür direkt verantworten zu müssen. Die Ausrede heißt dann immer, man habe ja Fördermittel bereitgestellt. Die meisten unserer Bundes- und Europapolitiker sind so weit weg von den realen Problemen, Sorgen und täglichen Herausforderungen der Menschen, dass man sich wirklich fragen muss, wessen Meinung in den unterschiedlichen Gremien vertreten wird.

Ich hoffe, dass Christkindl hat unseren Wunschzettel gelesen und vielleicht ändert sich an dieser Situation ja im nächsten Jahr etwas. Dass es auch anders geht, beweisen viele Kreise, Städte und Kommunen in unserem Land. Auch unsere Vereine und ehrenamtlichen Organisationen vor Ort sind hier sehr stark und sorgen nach wie vor für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ein herzliches Dankeschön an alle unsere ehrenamtlich tätigen Menschen in unserer Gemeinde und unserem Landkreis, für ihren unschätzbar wertvollen Dienst für unsere Gesellschaft. Vergelt's Gott.

Im letzten Jahr haben wir in Jetzendorf einiges auf den Weg gebracht. Der Breitband-Ausbau wurde vorangetrieben und eine umfangreiche Sanierungs-Maßnahme unserer Trinkwasser-Versorgung mit Kosten von knapp 700 000 Euro konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Ebenso haben wir noch die Planungen für die Umgestaltung der Parkplatzfläche in der Ortsmitte abschließen können. Gemeinsam mit der Volks- und Raiffeisenbank werden wir bis zum Sommer 2018 diese Fläche umgestalten und eine sichtbare Aufwertung für unsere Ortsmitte erreichen, ohne die Nutzung des Platzes, vor allem als Schulbus-Haltestelle, einzuschränken beziehungsweise aufzugeben.

Für das kommende Jahr und darüber hinaus werden wir einige große Investitionen stemmen müssen, um unsere Gemeinde zukunftsfähig auszurichten. Ein Sanierungs- beziehungsweise Instandhaltungsplan für unsere Grundschule wird momentan ebenso erarbeitet, wie auch die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an Straßen-, Trinkwasser,- und Abwassernetz geplant werden.

Ich möchte mich bei allen Mitgliedern des Jetzendorfer Gemeinderats für die hervorragende und allzeit sachliche Zusammenarbeit recht herzlich bedanken und kann mir nur wünschen, dass wir als Mannschaft auch im nächsten Jahr die Themen wie bisher anpacken werden. Ein herzliches Dankeschön auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde für alles Geleistete.

Ihnen allen wünsche ich, auch im Namen des gesamten Gemeinderats, eine friedliche, besinnliche und schöne Weihnachtszeit und bedanke mich ganz herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen und das tolle Miteinander im vergangen Jahr.

Einen guten Rutsch und für 2018 alles Gute, Glück, Gesundheit und Zufriedenheit.

Ihr

Manfred Betzin"

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