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Baar-Ebenhausens Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU) über Ereignisse und Investitionen der vergangenen Monate in seiner Gemeinde sowie über freiwillige Leistungen.

(ty) Es ist gute Gewohnheit, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht die Ausführungen der Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Hier lesen Sie die Gedanken von Ludwig Wayand (CSU), Gemeinde-Oberhaupt von Baar-Ebenhausen.

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger

das Jahr 2017 hat uns viel abverlangt. Neue Herausforderungen, die sich schon Jahre abgezeichnet hatten, haben sich im Jahr 2017 handfest manifestiert. Menschen, die von Bürgerkriegen und politischer Verfolgung in ihren Heimatländern geflohen sind, suchen Frieden und Sicherheit bei uns. Gerade das Weihnachtsfest sollte uns immer an unsere Verpflichtung der Nächstenliebe erinnern, wie sie unser christlich-humanistisches mitteleuropäisches Weltbild prägt und auch in Zukunft prägen soll. Und ich bin sehr dankbar, dass wir in Baar-Ebenhausen uns dieser Aufgabe sehr offen und tatkräftig angenommen haben.

Hatten wir im Februar 2016 noch 89 Asylsuchende Flüchtlinge, so befinden sich im Augenblick 69 Personen bei uns in den sieben verschiedensten Unterkünften. Sie gehören zum Ortsbild und freuen sich auch in der persönlichen Begegnung über eine Welle der Hilfsbereitschaft. Ich bin stolz darauf, wie wir Baar-Ebenhausener uns dieser nicht leichten Aufgabe mit Weltoffenheit und Solidarität angenommen haben. Dankbar bin ich vor allem all jenen, die sich im Besonderen in den Kirchen, im Arbeitskreis Asyl oder in unseren Vereinen schon jetzt unter Aufbietung ihrer Freizeit, aber auch ihrer Arbeit einen Weg gefunden haben, sich für die Flüchtlinge zu engagieren. Es hilft nichts, über vermeintlich falsche politische Weichenstellungen zu jammern oder zu spekulieren. Jetzt, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ist die Zeit zu helfen, sich zu engagieren, tolerant zu sein, aber natürlich ohne unsere eigenen Werte und Prinzipien zurück zu stellen, die ebenfalls tolerant akzeptiert werden müssen.

Wir haben einiges zu bieten. Im Laufe der drei Jahre haben sich die verschiedenen ehrenamtlichen Kreise mehr und mehr strukturiert und ein tolles Netzwerk aufgebaut. Inzwischen bieten die Ehrenamtlichen Sprachkurse, eine Kleiderkammer, eine Fahrradwerkstatt, Fahr- und Besuchsdienste sowie regelmäßige Treffen an. Neben der sicherlich berechtigterweise im Fokus der öffentlichen Diskussion stehenden Flüchtlingsproblematik sind wir allerdings in der Gemeinde Baar-Ebenhausen nicht stehen geblieben. Wir haben uns weiter fortentwickelt. 

Wir haben im Jahr 2017 gemeinsam wieder viel erreicht, die Gemeinde vorangebracht, das Lebensumfeld unserer Bürgerinnen und Bürger verbessert und unseren liebenswerten Ort weiter attraktiver und interessanter gemacht. Ich will nur einige wenige Ereignisse und Investitionen herausgreifen, die zeigen, wie vielfältig das Leben in Baar-Ebenhausen ist. 

Der Gemeinderat hat mit seinen weiteren Planungsentscheidungen der Verwaltung den Auftrag erteilt, die Kinderbetreuung sowohl in den Kindertagesstätten als auch im Schulbereich in Baar-Ebenhausen auszubauen, die Rückkehr der allgemeinen Gesundheitsversorgung in 2018 zu realisieren und die Baugebiete an der Westtangente unseres Ortes weiter zu erschließen. Somit wurde sehr viel dafür getan, junge Familien, neue Arbeitskräfte und unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger an uns zu binden. Die Weichen sind gestellt!

Doch nicht nur bei den Gebäuden und im Hochbau wurden in diesem Jahr Maßnahmen umgesetzt, auch im Tiefbau wurde 2017 nachhaltig und kräftig investiert: Zum einen wurde mit der Sanierung der Jahnstraße eine wichtige, innerörtliche Kanalsanierungs-Maßnahme durchgeführt, bei welcher die Wasser- und Abwasserleitungen erneuert wurden. Jetzt sind alle Anlieger dieser Straße und weit darüber hinaus bestens versorgt und abgesichert. Die Gesamtkosten für diese Maßnahme belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro.

Mit Tiefbau-Maßnahmen gewinnt man im Allgemeinen keinen kommunalpolitischen Blumentopf, das ist mir bewusst, da hier unsichtbar für die Bevölkerung viel Geld sprichwörtlich im Boden vergraben wird. Aber jede und jeder von uns ist tagtäglich auf ein funktionierendes Wasserversorgungs- und Abwassersystem angewiesen. Deshalb werden auch weiterhin Investitionen in diesem Pflichtbereich zur Daseinsvorsorge notwendig sein, nicht zuletzt in 2018 im Ortsteil Ebenhausen-Werk. 

Apropos Daseinsvorsorge: Genauso wichtig wie die kommunale Daseinsvorsorge im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung ist inzwischen eine schnelle Internet-Verbindung. Auch hier sind wir in diesem Jahr einen großen Schritt vorwärts gekommen: Im Rahmen einer Erdverkabelungs-Maßnahme durch die Telekom konnten wir Glasfaser-Erschließung in unserem Gemeindegebiet realisieren. Auch wenn dies von vielen Stolpersteinen begleitet war, werden wir Ende 2018 die Mindestversorgung von Minimum 30 Mbit/s umgesetzt haben.

Mit dem Projekt Hochwasser-Freilegung an der Paar kommen wir sehr gut voran. Inzwischen ist der Ortsteil Ebenhausen am Flussbereich fertig gestellt und wir bewegen uns mit großen Schritten nach Süden weiter. Mein Ziel ist es, 90 Prozent der Gesamtmaßnahme bis 2022 fertig gestellt zu haben. Ein noch vor Jahren unvorstellbares Miteinander, getragen durch die gesamte Bevölkerung, hat diesen Kraftakt Wirklichkeit werden lassen. Dafür möchte ich mich herzlichst bei Ihnen Bedanken.  

Im Bereich Friedhof haben wir in diesem Jahr eine weitere Urnenbegräbnis-Anlage errichtet. Die Menschen machen sich zunehmend Gedanken darüber, wie ihre Grabstätte nach ihrem Tod ausschauen und gepflegt werden soll, und viele möchten damit niemand zur Last fallen. Die Gemeinde Baar-Ebenhausen hat sich frühzeitig darüber Gedanken gemacht und kann verschiedenste Möglichkeiten der Bestattung anbieten. 

Trotz der vielen Pflichtaufgaben bleibt uns immer noch Spielraum für freiwillige Leistungen. Die finanzielle Situation der Gemeinde Baar-Ebenhausen ist nach wie vor solide und stabil. Mit dem vorliegenden Haushaltsplan-Entwurf 2018 wird es gelingen, auch das Jahr 2018 ohne Kreditaufnahme abzuschließen Trotzdem muss man jetzt schon anmerken, dass die rasante Kostenentwicklung im Hoch- und Tiefbau auch in unserem Haushalt irgendwann seine Spuren hinterlassen wird.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

lassen wir uns nicht anstecken von der derzeit herrschenden Endzeitstimmung, von den Hiobsbotschaften aus den Medien. Natürlich müssen wir die derzeitige prekäre Situation der Flüchtlingsströme in den Griff bekommen, schnell handeln, solidarisch handeln, ohne unsere Werte der Rechtsstaatlichkeit, der Freiheitlichkeit und der Verlässlichkeit aufzugeben. Vor allen Dingen brauchen wir bald wieder eine handlungsfähige Regierung in Berlin.  

Ich nehme diesen Jahresrückblick als Gelegenheit gerne zum Anlass, allen Bürgerinnen und Bürgern zu danken, die sich für ihre Mitmenschen, die sich für lohnende Ziele einsetzen. Es gibt viel bürgerschaftliches Engagement in unserer Gemeinde und in unserem Land. Die Menschen, die sich für karitative Organisationen, in Vereinen oder in der Nachbarschaftshilfe engagieren, machen keine Schlagzeilen – sie machen einfach das, was sie für richtig halten oder als nötig empfinden. Sie bewegen etwas in Sport oder in der Kultur, sie helfen Bedürftigen oder verschaffen anderen ihr Recht.

Die Welt wächst immer mehr zusammen, und deshalb sind heute auch Bürgerinnen und Bürger aus unserer vergleichsweise kleinen Gemeinde weltweit im Einsatz. Gerade an Weihnachten gehen unsere Gedanken zu den Soldaten und den Mitarbeitern von Hilfswerken, die in weit entfernten Regionen und unter manchmal gefährlichen Bedingungen ihren Dienst tun. Sie wirken dort an der Lösung von Krisen und Notlagen mit, sie regeln Konflikte und leisten Aufbauhilfe. Dafür möchte ich ihnen heute danken sowie ihren Angehörigen, die manch bange Momente und lange Trennungen auf sich nehmen. 

Danken möchte ich auch allen Menschen, die an den Feiertagen arbeiten und selbst am Heiligen Abend für alle anderen den Betrieb aufrechterhalten. Den Busfahrern und Feuerwehrleuten, den Ärzten und Pflegekräften, unseren Männern vom Bauhof und den Stadtwerken. Und nicht zuletzt allen Menschen, die sich gerade an Weihnachten um andere, um Bedürftige oder Alleinstehende kümmern. Ein Wort des Dankes darf ich aussprechen den Verantwortlichen in Industrie, den Geschäftsleuten, all unseren Verbänden und Institutionen, unseren Schulen, Kirchen, der Bundeswehr, der gemeindlichen Verwaltung und dem ABV, unserem Bauhof, Forst, Stadtwerke und dem Novita-Seniorenzentrum, aber nicht zuletzt besonderen Dank dem Gemeinderat und meinen Bürgermeister-Kollegen für das Zusammenwirken zum Wohle unserer gesamten Bevölkerung. 

Wir leben in einer Zeit, in der es darauf ankommt, mehr Solidarität zu üben. Jeder muss sich auf sein Leistungsvermögen und auf seine Verantwortung für sich, für andere und für das Ganze besinnen. Um die Probleme lösen zu können, die auch im neuen Jahr auf uns zukommen werden, brauchen wir alle dazu den guten Willen. 

Ihnen allen wünsche ich diesen guten Willen weiterhin und natürlich zusätzlich noch eine besinnliche, eine stille, aber auch eine erwartungsvolle Adventszeit, sowie ein frohes, ein friedliches und ein gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Lieben. Nutzen Sie die kommenden Tage zur wohlverdienten Muße und zum Ausspannen. Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen Gesundheit, Zufriedenheit, Erfolg und Gottes Segen.

Ihr

Ludwig Wayand"

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