Mittelfeldspieler wechselt im Sommer vom Fußball-Landesligisten Aiglsbach zurück zu seinem Heimatverein und übernimmt als Spielertrainer.
Von Alexander Kaindl
So hatte man sich das Jahr 2017 beim TV Münchsmünster nicht unbedingt vorgestellt. Zum Ende der Hinrunde schwebt man in der A-Klasse 3 in Abstiegsgefahr, vor allem vor heimischem Publikum blieben die Punkte aus. „Wir hatten natürlich andere Erwartungen“, blickt Abteilungsleiter Sebastian Vaas zurück. „Mit Platz zehn sind wir nicht zufrieden.“ Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt derzeit sieben Zähler und der TVM hat noch einige Nachholspiele in der Hinterhand, die Ansprüche sind dennoch weitaus höher. Für Vaas war deshalb Anfang März klar: Zur kommenden Saison muss sich etwas verändern. Diese Veränderung hat der Tabellenzehnte nun präsentiert: Andreas Müller übernimmt im Sommer als Spielertrainer.
Ein wahrer Glücksfall, wie der Spartenchef beschreibt: „Andy ist natürlich ein wahnsinnig guter Spieler, außerdem kennt er fast die komplette Mannschaft. Er hat in Aiglsbach viel Erfahrung sammeln können und auch seinen Trainerschein gemacht. Ich bin mir sicher, dass er der Richtige ist und uns weiterhelfen wird.“ Müller hatte den TVM nach der gescheiterten Relegation zur Kreisklasse im Sommer 2015 verlassen, in den folgenden beiden Spielzeiten war der Mittelfeldspieler in der Bezirksliga-Mannschaft des TV Aiglsbach gesetzt. Auch nach dem Aufstieg in die Landesliga war der Rechtsfuß fester Bestandteil der Elf von Peter Gaydarov, in der aktuellen Saison kommt Müller auf 15 Einsätze und zwei Tore. „Ich habe in den vergangenen drei Jahren die wohl beste fußballerische Ausbildung erhalten, die im Amateurbereich möglich ist. Grund dafür war ein homogenes Mannschaftsgefüge und ein alles überragender Coach Gaydarov mit seinem Trainerteam. Ich habe vom Besten gelernt. Außerdem ist das Umfeld in Aiglsbach einmalig, nur durch diesen Zusammenhalt waren die Erfolge möglich“, erklärt der 28-Jährige.
„Ich wusste schon immer, dass ich als Spielertrainer nach Münchsmünster zurückkehren will. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man merkt, dass man etwas weitergeben möchte. Dieser Punkt ist für mich eben jetzt. Dass ich dazu bei meinem Heimatverein die Möglichkeit habe, ist natürlich überragend. Ich freue mich darauf, wieder mit meinen Freunden auf dem Platz zu stehen. Wir haben eine homogene Truppe mit geilen Charaktären und viel Potenzial.“ Vaas ergänzt: „Wir hatten in der jüngeren Vergangenheit immer Trainer. Das hat natürlich den Vorteil, dass man mehr vom Spiel sieht, weil man an der Seitenlinie steht. Für einen Spielertrainer ist das schon etwas schwieriger, weil er ja selbst auf dem Platz ist und auch seine eigene Leistung abrufen muss. Ich weiß aber, dass der Andy das kann.“ Einen Haken gibt es an der Rückkehr aber noch: Müller wechselt nur zu seinem Heimatverein, wenn dieser auch die Liga hält. „Das muss man auch verstehen, er kommt schließlich von der Landesliga nach unten. Die B-Klasse sollte es dann natürlich nicht sein. Wir werden uns mit aller Macht gegen den Abstieg stemmen. Ich bin optimistisch, dass wir das schaffen werden. Auch wenn die Vorbereitung nicht ideal war, aber mit diesen Bedingungen hatten alle anderen Mannschaften auch zu kämpfen“, erläutert Vaas.
Der aktuelle Trainer Albert Mayr hat für die kommende Saison noch keinen neuen Verein gefunden. „Ich bin auf der Suche“, betont er. Er hatte den TVM erst im Sommer übernommen. Dass sein Nachfolger ausgerechnet in der Woche vor dem Auftakt der Restrückrunde präsentiert wurde, passt ihm nicht unbedingt: „Der Zeitpunkt ist ungut. Das ist nicht schön und auch nicht ermutigend.“ Die Vorbereitung lief wie bei allen anderen A-Klassisten aufgrund der Platzverhältnisse nicht ideal, immerhin konnte Münchsmünster vor dem Start am kommenden Sonntag in Oberstimm zweimal testen: Gegen den A-Klassen-Sechsten MTV Ingolstadt gelang durch Tore von Matthias Zilker und Manuel Kellerer ein 2:0-Erfolg. Die Partie gegen den A-Klassen-Zehnten SV Fahlenbach endete nach Treffern von Ibrahim Abd Alghfor, Maximilian Klos und Tobias Schmid mit 3:3.
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