Bürgermeister Peter Keck (SPD) blickt auf ein für seine Gemeinde erfolgreiches Jahr, zeigt die jüngsten Entwicklungen auf und benennt anstehende Vorhaben.
(ty) Es ist gute Tradition, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht die Ausführungen der Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Nachfolgend lesen Sie die Gedanken von Peter Keck (SPD), Gemeinde-Oberhaupt von Rohrbach:
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in wenigen Tagen ist das Jahr 2018 schon wieder Geschichte. Ein Jahr, das erneut eine ganze Reihe an Herausforderungen zu bieten hatte und das unter dem Hintergrund eher zunehmender Bürokratie und komplizierter werdender Rahmenbedingungen durchaus als anstrengend, aber auch erfolgreich bezeichnet werden kann. Exemplarisch möchte ich einige Punkte herausgreifen:
Die Erschließung des Waaler Baugebiets konnte wie vorgesehen abgeschlossen werden. Von den 17 Parzellen wurden vier im neuen EU-konformen Baulandmodell und fünf im Höchstgebot-Verfahren vergeben. Die weitere Vermarktung wird 2021 und 2023 erfolgen. Für den gesamten Ortsteil Waal wurde eine Erdgas-Versorgung realisiert. Der beauftragte Ringschluss beim Hanslberg ist von der bauausführenden Firma leider noch nicht hergestellt. Parallel zum Waaler Baugebiet erfolgte die Konkretisierung des Bebauungsplans für den zweiten Abschnitt Schelmengrund in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Opla, dem Arbeitskreis Bauland-Entwicklung und den Eigentümern. Der Gemeinderat hat am 11. Dezember den Aufstellungs-Beschluss gefasst.
Der Erweiterungsbau der Kinderkrippe auf sechs Gruppen wurde im Juni eingeweiht. Damit ist sie wieder unter einem Dach vereint. Für einige Aufregung sorgte anfangs der Neubau eines sechsgruppigen Kindergartens zusammen mit dem Bistum Augsburg auf kirchlicher Flur verbunden mit dem Wechsel der Trägerschaft des Kindergartens Löwenzahn zur hiesigen Kirchenstiftung. Mittlerweile konnten alle offenen Fragen geklärt werden und der Trägerschaftswechsel erfolgt zum 1. Januar 2019.
Der Kindergarten bleibt bis zur Fertigstellung des Neubaus im bisherigen Gebäude. Die Planungen für den Neubau mit zusätzlichen Räumen für die Pfarrgemeinde laufen bereits. Trotz kostenloser Bereitstellung des Grundstücks, Kostenbeteiligung des Bistums und zu erwartender Förderung trägt die Gemeinde den weitaus größten Kostenanteil des zu erwartenden Gesamtvolumens von über vier Millionen Euro. Parallel hierzu wird man sich über eine Sanierungsplanung für das Bestandsgebäude Gedanken machen müssen, denn die sechs Gruppenräume des neuen Kindergartens wären aktuell bereits belegt.
Der Neubau der Hebeanlage in Kombination mit einem Überlaufbecken des Wasserwirtschaftsamts ist fertiggestellt und in Betrieb. Das alte Gebäude beim Recyclinghof wird abgerissen. Der Sportweg kann allerdings erst nach Fertigstellung des Ersatzneubaus der 'Eisernen Brücke', der gemäß Projektplan der Bahn für 2021 vorgesehen ist, in diesem Abschnitt saniert werden. Im Jahr 2019 erfolgt im Hopfenweg eine aufwändige und kostspielige Sanierung der Kanal- und Wasserleitungen.
Die Fertigstellung der Ilmbrücke in Fahlenbach verzögert sich laut Staatlichem Bauamt Ingolstadt noch bis Mitte 2019. Dessen ungeachtet wird die Sanierung der Staatsstraße voraussichtlich im Mai 2019 beginnen. Nach Abschluss der Maßnahmen verfügt Fahlenbach entlang der sanierten Staatsstraße über einen normgerechten Gehweg und an beiden Ortseingängen über einen Geh- und Radweg. Der Kostenanteil der Gemeinde von zirka 372 000 Euro zuzüglich Straßenbeleuchtung muss wegen des Wegfalls der Straßenausbau-Beitrag-Satzung aus dem Haushalt finanziert werden.
Die Eisenbahnbrücke an der Fürholzener Straße ist fertiggestellt. Auch hier ist nun ein Gehweg verfügbar. Ursprünglicher Kostenantei: zirka 300 000 Euro. Die Erneuerungen der Autobahn-Brücken werfen ihre Schatten voraus. Bei den Brücken in Waal, Ossenzhausen und Ottersried wird ein Geh- und Radweg ohne Kostenbeteiligung der Gemeinde realisiert. Mit Verkehrseinschränkungen während der Bauzeit 2020 und 2021 ist zu rechnen.
Das Thema Feuerwehr nahm auch heuer breiten Raum ein. Nach intensiven und verständlicherweise emotionalen Diskussionen hat der Gemeinderat den Vorschlag des Arbeitskreises 'Zukunftskonzept Feuerwehren' bestätigt und einer Zusammenlegung der aktiven Feuerwehren Waal, Rohr und Gambach in Verbindung mit einem Ersatz-Neubau eines zentralen Feuerwehrhauses am bisherigen Rohrer Standort zugestimmt sowie die Planung beauftragt. Die konkrete Umsetzung ist jedoch vom Planungsergebnis und der Kostenkalkulation abhängig. Die derzeitigen Feuerwehrhäuser in Waal und Gambach werden für die Vereine weiterhin von der Gemeinde unterhalten. Der Erweiterungsplan für das Feuerwehrgebäude Fahlenbach liegt zur Genehmigung im Landratsamt. Für die Feuerwehr Rohrbach ist eine Ersatzbeschaffung für das LF/16 (HLF 20) erforderlich.
Trotz aller Bemühungen des Arbeitskreises 'Alte Schulturnhalle / Ortsmitten-Planung', ein stimmiges und finanzierbares Konzept für eine Sanierung oder einen Neubau der alten Schulturnhalle zu entwickeln, konnte noch keine endgültige Lösung gefunden werden. Durch die Aufnahme des Gebäudes und Umfelds in die Städtebau-Förderung als so genannter städtebaulicher Missstand besteht nun jedoch die Möglichkeit einer geförderten Sanierung. Daran wird nun intensiv gearbeitet.
Dem Missstand, keine Trauerfeier barrierefrei und zumindest für einige Trauergäste witterungsunabhängig durchführen zu können, wird mit dem vom Gemeinderat beschlossenen Erweiterungsbau des denkmalgeschützten Leichenhauses in Rohrbach begegnet. Zudem wird eine ganzjährig verfügbare WC-Anlage integriert. Auch die Möglichkeit alternativer Bestattungsformen wird nach Umgestaltung des Umfelds geschaffen. Die Planung und Abstimmung mit dem Denkmalschutz läuft.
Die Verfügbarkeit einer nachhaltigen Wasserversorgung ist eine elementare Aufgabe, der sich der Gemeinderat beziehungsweise der Arbeitskreis 'Wasserversorgung' seit 2015 intensiv widmet. Die im Feilenforst niedergebrachten drei Brunnen können in Verbindung mit einer reduzierten Fördermenge der Waaler Brunnen auch den zukünftigen Bedarf ohne Zukauf abdecken. Aktuell belaufen sich die Gesamtkosten aller Maßnahmen auf rund 800 000 Euro. Zur Sicherstellung der Ergiebigkeit und Wasser-Beschaffenheit erfolgt im Frühjahr 2019 ein mehrtägiger Pumpversuch. Alle weiteren Maßnahmen zur Wasserversorgung sind davon abhängig. Sobald gesicherte Erkenntnisse vorliegen und die weiteren Planungen darauf abgestimmt sind, werden wir hierüber detailliert berichten.
Erfreulich ist die Eröffnung des neuen Rewe-Marktes im Baugebiet Schelmengrund. Damit wird die Nahversorgung auch im westlichen Teil von Rohrbach deutlich verbessert.
Die Projektgruppen waren heuer wieder überaus aktiv. Ganz egal, ob es um die Ausstattung der Spielplätze, die Planung und Durchführung des Kulturherbstes, Maßnahmen zur Verbesserung des Ortsbildes, die Durchführung des Energie-Coachings oder um Verbesserungen für unsere Senioren oder Menschen mit Behinderungen geht. All diese Themen könnten ohne aktive Bürgerbeteiligung nicht in der vorliegenden Qualität bearbeitet werden. So startete am 1. Dezember mit dem 'Senioren-Taxi' das erste Modul des Rohrbacher Mobilitäts-Konzepts. In einer zweimonatigen Pilotphase werden Erfahrungen gesammelt, die in die weiteren Module einfließen werden. Über Details hierzu wurde in der Bürger-Information 12/2018 bereits berichtet. Weitergehende Informationen zu den laufenden Projekten bieten das Ratsinformations-System und die Bürgerversammlungen.
Am Ende meiner Ausführungen möchte ich mich bei allen bedanken, die sich im ablaufenden Jahr in welcher Form und in welchen Gremien auch immer für ein lebenswertes, attraktives und modernes Rohrbach samt seinen Ortsteilen eingesetzt haben, und bitte Sie, dies auch weiterhin zu tun. Ich wünsche Ihnen ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2019 – übrigens unser 1150. Jubiläumsjahr mit vielfältigem Programm. Lassen wir uns überraschen!
Ihr
Peter Keck"
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