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Grüne blickten bei Mitglieder-Versammlung auf jüngste Wahl-Ergebnisse. Angegangen werden sollen Mitglieder-Förderung und Neustrukturierung.

(ty) Bei der jüngsten Mitglieder-Versammlung des Pfaffenhofener Grünen-Kreisverbands, die in Geisenfeld über die Bühne gegangen ist, hat die Analyse der diesjährigen Landtags- und Bezirkstagswahlen ganz oben auf der Agenda gestanden. Mit Blick auf Zahlen und Bilder zog die Vorsitzende Bettina Markl ein klaren Fazit: "Wir haben uns eine kleine, aber stabile grüne Basis im Landkreis erarbeitet und sind nicht mehr zurückgefallen auf die Ausgangszahlen von um die fünf Prozent vor 2018, sondern mit zehn Prozent zweistellig geblieben."

Noch positiver erscheint der Rückblick aus der Sicht von Markl für die Landkreis-Grünen im Vergleich zum Bayern-Trend der Partei: Hier könne man erkennen, dass der Stimmkreis Pfaffenhofen (dieser umfasst den Landkreis ohne die Gemeinden Scheyern, Gerolsbach und Hohenwart) beim Aufschwung von 2018 nicht in dem Maß mitgezogen habe, nun aber auch nicht ebenso abgestiegen sei. Und dass mit Hettenhausen sich sogar eine Gemeinde mitten in dem Stimmkreis befinde, die den Bayern-Schnitt noch deutlich um mehr als einen Prozentpunkt übersteige. Die Mitgliederzahl der Grünen im Landkreis sei seit Beginn des Wahlkampfs im April um sechs Prozent auf nunmehr 141 Personen gewachsen.

"Unsere Stärken sind ein sehr hohes Engagement und konstruktive Zusammenarbeit unter den Mitgliedern, die jeweils sehr viel inhaltlich breit gestreute Expertise anbieten, sowie eine sehr aktive und sichtbare Grünen-Jugend", so Markl weiter. "Die Stimmung blieb nicht zuletzt deshalb positiv unter den Mitgliedern und das strahlt auch nach außen." Der Wermutstropfen ist nach ihrem Dafürhalten weniger das Ergebnis. Denn es handle sich um das zweitbeste Abschneiden in der Geschichte der bayerischen Grünen und auch des Pfaffenhofener Grünen-Kreisverbandes, erklärte Markl, sondern die Reihung sowie der Blick auf das Ergebnis der SPD. "Man kann getrost von einem Rechtsruck sprechen", lautete ihr Fazit.

Darum sei es umso wichtiger, dass die Landkreis-Grünen sich weiterhin gegenseitig unterstützten und die Strukturen ausbauten, um ein demokratisches Angebot nun für die kommenden Wahlen – vor allem mit Blick auf die Kommunalwahlen im Jahr 2026 – zu bieten. "Wir haben Personen, die sich täglich für das Gemeinwohl einsetzen, sei es in der Freiwilligen Feuerwehr oder im Sportverein, und damit beweisen, dass konservative Werte grüne Werte sind", so Markl. Mehr Unterstützung und Verständnis für ländlichen Themen und Strukturen sei allerdings vom Landesverband nach wie vor einzufordern, befand der Co-Kreisvorsitzende Willi Reim: Hier werde immer noch mit Münchner Maßstäben gemessen.

Gut voran komme man im Pfaffenhofener Kreistag innerhalb der bunten Koalition (FW, SPD, Grüne, ÖDP, Bürgerliste), so Reim, der auch Mitglied dieses Landkreis-Gremiums ist. Entscheidene Impulse und Rückenwind kämen hier auch aus den Arbeitskreisen der Grünen. Die Expertise aus der Basis, so Kreisrat Reno Wohlschläger, solle noch stärker genutzt werden, um die Anträge der Mandatsträger auf ein breites inhaltliches Fundament zu stützen. Dranbleiben für ein gutes Pfaffenhofener Nahverkehrs-System, dem zweiten Top-Thema im Landkreis nach der Sanierung der Ilmtalklinik, heißt es für Michael Euringer aus Scheyern, der den Mobilitäts-Arbeitskreis der Grünen leitet. 

Euringer lieferte bereits Impulse für die Einführung der Flexi-Busse im Bereich des "Verkehrs-Verbunds Großraum Ingolstadt" (VGI). Man müsse aber kontinuierlich werben bei den Entscheidungsträgern, so Euringer. Gerade unter dem Kostendruck sei es gefährlich, dass wichtige Weichen im Nahverkehr nicht gestellt würden und den Erfolg des Konzepts in Frage stellten, heißt es aus dem Grünen-Arbeitskreis. Nicht nur dieser Arbeitskreis will im kommenden Jahr mit neuen Projekten starten, sondern auch der Grünen-Kreisverband. Laut Markl haben die Grünen im Landkreis als besondere Aufgabe die Mitglieder-Förderung sowie eine Neustrukturierung – insbesondere im Norden des Landkreises – vor sich.

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