Der Dreifachmörder und die zentrale Figur in der Modellauto-Affäre um das Ehepaar Haderthauer klagt gegen den Landgerichtsarzt wegen eines versteigerten Rolls-Royce
(ty) Um ein Modellauto – ein ganz spezielles – geht es in dem Rechtsstreit zwischen dem Ingolstädter Landgerichtsarzt Hubert Haderthauer und dem Dreifachmörder Roland S., der – im Bezirkskrankenhaus Straubing untergebracht – die zentrale Figur ist in der Modellauto-Affäre ist, wegen der bereits Christine Haderthauer politische Karriere ein jähes Ende gefunden hatte. Roland S. hatte Haderthauer vor rund 25 Jahren das Modell eines Rolls-Royce überlassen, das der unters einem Namen bei Christie’s für 18 000 Euro versteigert haben soll. Genau diesen Betrag will Roland S. nun von Haderthauer zurück und steht deswegen mit ihm vor dem Münchner Landgericht.
Nicht ganz freiwillig – so schreibt die Münchner Abendzeitung – habe Haderthauer dem Dreifachmörder auf Empfehlung des Landgerichtes, sich finanziell zu einigen, ein Friedensangebot über 10 000 Euro gemacht, das der indes jetzt abgelehnt habe. Roland S. will die ganze Summe.
Eigentlich ist das zivilrechtliche Verfahren gegen Roland S. eher ein Nebenkriegsschauplatz. Denn für Haderthauer geht es in andern Verfahren unter anderem um den Verdacht des Betruges und der Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit der Modellauto-Affäre. Sein ehemaliger Partner Roger Ponton in der Firma Sapor Modelltechnik, über die die von Roland S. gebauten Modellautos vermarktet worden waren, fordert unter anderem einen sechsstelligen Betrag vom Ehepaar Haderthauer. Zudem laufen auch noch disziplinarrechtliche Untersuchungen gegen den Landgerichtsarzt wegen angeblich zu Unrecht abgerechneter Honorare für so genannte Drogenscreenings. Und politisch versucht ein Untersuchungsausschuss des Landtages, Licht in die Affäre zu bringen.
Vor dem hatte der Dreifachmörder Roland S. Hubert Haderthauer schwer belastet. So habe der Landgerichtsarzt ihn des Öfteren unter Druck gesetzt, habe ihn angehalten, schneller zu arbeiten, was die Vermutung stützt, es sei in der Tat nur um den Profit und nicht um eine Therapie gegangen war bei dem Bau der Modellautos zuerst im Bezirkskrankenhaus Ansbach und später dann in Straubing.
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