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Albert L. Miorin, der seit 1997 in Augsburg tätig ist, tritt am 1. November die Nachfolge von Peter Wagner an, der nach kurzer Zeit und auf eigenen Wunsch hin die Pfarrei St. Johannes Baptist Ende August schon wieder verlässt. In der Zwischenzeit übernimmt Dekan Adolf Rossipal – wieder.

Von Tobias Zell

Jetzt steht fest, wer der neue Stadtpfarrer von Pfaffenhofen wird. Wie ein Sprecher der  zuständigen Diözese Augsburg heute gegenüber unserer Zeitung bestätigte, tritt Albert L. Miorin zum 1. November dieses Jahres in der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist die Nachfolge von Pater Wagner an. Wagner (49) hatte bekanntlich Anfang April – nur 14 Monate nach seiner Amtseinführung – offenbart, dass er die Gemeinde auf eigenen Wunsch hin bereits zum Ende August 2016 wieder verlassen wird. 

Der „Neue“ heißt Albert L. Miorin, ist 1958 geboren und derzeit noch in Augsburg tätig. Er stammt gebürtig aus Memmingen und wurde im Jahr 1985 zum Priester geweiht. Miorin war zunächst Kaplan in Starnberg, dann Regionaljugendseelsorger im Raum Weilheim und ab 1987 Pfarradministrator in Unterbrunn. Im Jahr 1992 wechselte er nach Weßling, wo er bis 1997 Pfarrer war. Seit September 1997 ist Miorin Pfarrer der Pfarrei Heilig Geist in Augsburg-Hochzoll, wo der im September 2010 auch die Leitung der Pfarreien-Gemeinschaft Heilig Geist/Zwölf Apostel übernahm.

„Nachdem Pfarrer Wagner Anfang April seinen Rücktritt zum 31. August angekündigt hatte, war es dem Bistum Augsburg sehr daran gelegen, zeitnah eine nachhaltige Lösung für die Seelsorge in Pfaffenhofen zu finden“, sagte ein Sprecher der Diözese heute unserer Zeitung. Deshalb sei – wegen der Kürze der bis dahin noch zur Verfügung stehenden Zeit – die Pfarrstelle nicht im Amtsblatt ausgeschrieben worden. 

„Auf der Suche nach einem geeigneten Pfarrer für Pfaffenhofen wurde gezielt Pfarrer Miorin angesprochen“, heißt es aus Augsburg. Und weiter wird erklärt: Generalvikar Monsignore Harald Heinrich, der zugleich Personalverantwortlicher für die Priester des Bistums ist, sei Miorin „sehr dankbar für seine Bereitschaft, der Bitte der Bistumsleitung nachzukommen, in Pfaffenhofen eine neue Pfarrstelle zu übernehmen“.

Peter Wagner verlässt auf eigenen Wunsch zum Ende August die Pfaffenhofener Pfarrei. (Archivfotos: Zell)

Zwischen Wagners letztem Arbeitstag in Pfaffenhofen und dem Amtsantritt von Miorin – also von 1. September bis 31. Oktober – wird nach Angaben der Diözese wieder Dekan Adolf Rossipal die kommissarische Leitung der Pfarrei St. Johannes Baptist übernehmen. Rossipal ist in der Kreisstadt kein Unbekannter. Er hatte bereits nach dem Tod von Stadtpfarrer Frank Faulhaber im Juli 2014 übergangsweise die Leitung der Pfarrei übernommen, bis am 1. Februar vergangenen Jahres dann Peter Wagner offiziell in das Amt als neuer Stadtpfarrer von Pfaffenhofen eingeführt wurde. 

Wagner begann sein priesterliches Wirken einst von 1991 bis 1993 als Kaplan in Schrobenhausen, danach war er Kaplan in Senden an der Iller. Im Jahr 1995 wechselte er als Pfarrer nach Ludwigsmoos, war dort auch zuständig für Klingsmoos und Untermaxfeld. Im Januar 1999 übernahm er dann die Leitung der Pfarrei St. Peter in Manching; ab 2003 war er als Pfarradministrator auch verantwortlich für die Pfarrei Oberstimm mit ihren Filialen Niederstimm und Pichl. Im Februar 2015 trat Wagner sein Amt als Stadtpfarrer von Pfaffenhofen und damit die Nachfolge des gestorbenen Frank Faulhaber an.

Wagners rasche Resignation 

Doch schon Anfang April 2016 verkündete Wagner seinen bevorstehenden Abschied. Das katholische Kirchenrecht sieht – wie berichtet – die Möglichkeit vor, freiwillig auf ein Kirchenamt zu verzichten. Der Fachbegriff für diesen Schritt lautet „Resignation“. Damit die Resignation eines Pfarrers gültig ist, muss sie beim örtlichen Bischof eingereicht werden. In diesem Fall ist das der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa.

Für eine Resignation müsse es allerdings einen „angemessenen Grund geben“, erklärte damals ein Sprecher der Diözese. „Der Entscheidung von Pfarrer Wagner vorausgegangen waren unter anderem eine Reihe von Gesprächen, die im Rahmen der Visitation der Pfarrei durch Dekan Rossipal stattfanden“, hieß es zum konkreten Fall. Eine solche Visitation finde bei einem Amtswechsel üblicherweise nach einer gewissen Zeit statt.

Dekan Rossipal (links) führte Wagner im Februar vergangenen Jahres in dessen neues Amt ein. Zuvor hatte Rossipal selbst übergangsweise die Pfarrei geleitetet – so wird es auch nach Wagners Weggang wieder sein, bis Wagners Nachfolger zum 1. November übernimmt. 

Der schriftliche Bericht über die Visitation der Pfarrei Pfaffenhofen sei dann an Pfarrer Wagner, den Pastoralrat und den Generalvikar übermittelt worden. Wagner hatte daraufhin von sich aus bei Bischof Zdarsa am 10. März seine Resignation auf die Pfarrei St. Johannes Baptist in  Pfaffenhofen eingereicht. „Mit Dekret vom 21. März wurde durch den Generalvikar des Bischofs die Resignation angenommen“, hieß es aus Augsburg. Wirksam wird der Amtsverzicht von Wagner zum 31. August. 

Wagners Wirken in Pfaffenhofen stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Wäre er nicht Pfarrer, sondern Fußball-Trainer, würde man sagen: Es war ein großes Missverständnis, hat einfach nicht gepasst. Immer wieder machten Berichte und Gerüchte die Runde, wonach es mit dem Verhältnis zwischen dem Geistlichen und den Ehrenamtlichen in der Kirchengemeinde nicht zum Besten steht. Mehrfach war auch gemutmaßt worden, dass Wagner Abschiedsgedanken hegt. In der Sonntags-Messe am 3. April offenbarte er dann den Gläubigen seine Resignation.

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So geht es nach der Resignation des Stadtpfarrers weiter

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