Landrats-Kandidat Karl Huber über Strukturen, Mega-Themen, behördliche Beratungs-Leistungen und interdisziplinäre Lösungen.
(ty) Der Landrats-Kandidat der Bürgerliste, Karl Huber (63), will die Strukturen der Wirtschafts-Förderung stärken und damit "gerade in Zeiten der beginnenden Konjunktur-Abschwächung ein Zeichen setzen". Wie er im Gespräch mit unserer Zeitung betonte, werde er im Fall seiner Wahl zum Pfaffenhofener Landrat dem Kreistag vorschlagen, mit einem Wirtschafts-Ausschuss in der neuen Wahlperiode ab 1. Mai die Unternehmen noch mehr einzubinden und zu fördern. Ferner will er am Landratsamt ein "Kompetenz-Team" bilden, das sich speziell um Probleme bei der Genehmigung von Betriebs-Ansiedlungen und Großprojekten kümmert. Die "Mega-Themen" wie Klimaschutz, Mobilität, Energie und Digitalisierung will er in einer "Zukunfts-Abteilung" vereinen.
Ein Wirtschafts-Ausschuss als neues Gremium im Landkreis Pfaffenhofen werde eine "ideale Schnittstelle sein, um die Kreisräte und die Vertreter der Wirtschaft zusammenzuführen", sagt Huber. Hier können seinen Worten zufolge "alle wichtigen, die Wirtschaft betreffenden Themen und Herausforderungen" kommuniziert, begleitet und in die Tat umgesetzt werden. Als Beispiele nennt er die Themenfelder Bildung und Klimaschutz sowie den weiteren Ausbau des Glasfaser-Netzes. "Diese Struktur", da ist er sich sicher, "fördert auch die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis".
Ein weiterer Vorstoß von Huber und der Bürgerliste: Ein "Kompetenz-Team" am Landratsamt – bestehend aus einem Verwaltungs-Experten und einem Bauingenieur – sollte sich künftig speziell um Probleme bei der Genehmigung von Betriebs-Ansiedlungen und um Probleme bei Großprojekten kümmern. Dazu gehören laut Huber auch Beratungs-Leistungen, wie "Kollisionen" mit Umwelt– und Naturschutz-Vorschriften gelöst werden können und wie Gewerbe- und Großprojekte möglichst flächensparend realisiert werden können.
Außerdem schlägt der Bürgerlisten-Spitzenkandidat vor, alle großen und auch die Wirtschaft berührenden "Mega-Themen" wie Klimaschutz, Energie, Mobilität, Digitalisierung und Bildung in einer "Zukunfts-Abteilung" am Landratsamt zu vereinen, um "die Herausforderungen auf kurzem Wege und in enger Zusammenarbeit interdisziplinär zu lösen".
Was den branchen-übergreifenden Fachkräfte-Mangel betrifft, setzt Huber auf die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum, wie er gegenüber unserer Zeitung darlegte. Dieses Thema sei eine "besondere soziale Herausforderung" und beinhalte wegen der hohen Immobilien- und Mietpreise "besonderen Sprengstoff". In einer gemeinsamen und "konzertierten Aktion von Landkreis, Gemeinden und Unternehmen" solle "auf alle Ebenen" versucht werden, insbesondere Mietwohnungen zu günstigen Preisen zur Verfügung zu stellen. Es gebe finanziell großzügige ausgestattete staatliche Fördertöpfe, die genutzt werden könnten, versichert Huber. Das Landratsamt müsse künftig alle Beteiligten darüber intensiv beraten.
Karl Huber appelliert auch an die Unternehmen, Betriebswohnungen zu schaffen und dadurch einen Teil zur Lösung des Problems beizutragen. Dies erhöhe die "Bindung der besten Kräfte" an den Standort und an die hier tätigen Unternehmen. Der Fachkräfte-Mangel werde sich in den nächsten Jahren aufgrund des "hochspezialisierten Arbeitsmarkts" und wegen des "demographischen Klippensprungs" – die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente – noch weiter verstärken, prophezeit Huber.
Bernd Huber, Kreistags-Kandidat der Bürgerliste.
Der Wirtschafts-Experte und Ehrenvorsitzende des Wirtschafts-Beirats des Landkreises, Bernd Huber, der für die Bürgerliste in den Kreistag einziehen will, sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, der Landkreis sei zwar sehr gut aufgestellt, es gebe aber jede Menge Herausforderungen. "Wir haben eine hervorragende Unternehmens-Landschaft, die nicht einseitig, sondern mit einem sehr ausgewogenen Branchenmix ausgestattet ist", so Huber. Die nach wie vor gesunden und hochinnovativen familien- und inhabergeführten Betriebe bräuchten seinen Worten zufolge gute Rahmenbedingungen bei der Digitalisierung und Hilfe bei behördlichen Genehmigungs-Verfahren sowie auch bei der Suche nach geeigneten Fachkräften.
Die Unternehmen im Landkreis seien "sensibilisiert" und würden sich zum Klimaschutz bekennen, betont Bernd Huber. Sie könnten auch zeigen, dass CO2-Reduzierung und erfolgreiches Wirtschaften zusammenpassten. Gerade im Zeichen einer sich abschwächenden Wirtschaft brauche man auch künftig sichere sowie attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze.
"Wir brauchen – ohne sinnlosen Flächenfraß – Zukunftsbetriebe im Einklang von Ökonomie und Ökologie. Diese Neuausrichtung benötigen wir dringend, wenn wir vom Wettlauf um die Zukunftsmärkte partizipieren wollen", erklärt Bernd Huber. Denn niemand bezweifle, dass umweltfreundliche Technologien und Produkte die Welt ebenso verändern werden, wie es der Personalcomputer, das Internet und die Mobiltelefonie in den vergangenen Jahrzehnten getan haben. "Hier haben auch kleinere Firmen mit ihrer Nischenausrichtung im Landkreis große Chancen, neue Umweltmärkte zu erschließen."
Obwohl der Landkreis Pfaffenhofen zu den produktionsstärksten Regionen Deutschlands zähle, habe die Landwirtschaft nach wie vor eine große Bedeutung, unterstreicht Bernd Huber: Mehr als 50 Prozent der 760 Quadratkilometer großen Fläche des Kreises seien landwirtschaftlich genutzt. Er postuliert: "Wir müssen den landwirtschaftlichen Betrieben noch mehr Hilfestellung und eine Zukunftsperspektive geben."
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