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Die Bürger im Kreis Pfaffenhofen entscheiden heute parallel zur Europawahl auch darüber, welches Recycling-System künftig hier gelten soll

(ty) Im Landkreis Pfaffenhofen werden die Bürger heute nicht nur in Sachen Europawahl zur Abstimmung gebeten, sondern auch in Sachen Recycling. Denn bekanntlich findet parallel eine Bürgerbefragung darüber statt, ob im Landkreis das System mit dem gelben Sack beibehalten werden soll oder ob die gelbe Tonne eingeführt werden soll. Der zentrale Unterschied: Die gelbe Tonne würde regelmäßig vor der Haustür geleert, die gelben Säcke muss man bekanntlich selbst zum Wertstoffhof bringen – was nur zu den jeweiligen Öffnungszeiten geht.

Diese Bürgerbefragung zur gelben Tonne beziehungsweise zum gelben Sack ist zwar keine Wahl und ihr Ergebnis ist damit – anders als etwa bei einem Bürgerentscheid – auch nicht bindend für die politischen Entscheidungsträger. Doch Landrat Martin Wolf (CSU) hat im Vorfeld mehrfach betont: Wenn es eine einigermaßen klare Mehrheit geben solle, dann werde man sich an dieses Ergebnis auch gebunden fühlen.

Hier die wichtigsten Infos zu den beiden Systemen:

  • Beim gelben Sack handelt es sich um 90 Liter fassende Kunststoff-Säcke, die gelben Tonnen sind graue Tonnen mit gelbem Deckel, die es mit 240 und 1100 Litern Fassungsvermögen gäbe.
  • Beim gelben Sack handelt es sich um ein Bring-System; die Bürger müssen die gefüllten Säcke beim Wertstoffhof abgeben – zu den jeweiligen Öffnungszeiten. Die gelbe Tonne dagegen ist ein Hol-System; ihr Inhalt wird alle vier Wochen vor der Haustür abgeholt.
  • In den gelben Sack dürfen Verpackungen aus Alu, weiße Styropor-Kleinteile, Verbundverpackungen und Schaumstoff sowie Folien, Flaschen und Becher aus Kunststoff. In die gelbe Tonne dürfte all das ebenso – aber zusätzlich dürften auch Dosen rein.

„Je mehr Menschen sich an der Abstimmung beteiligen, um so aussagekräftiger wird das Ergebnis,“ wirbt Elke Müller, die Werkleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs im Landkreis Pfaffenhofen (AWP), für eine hohe Wahlbeteiligung. „Die Bürger haben dabei die Möglichkeit, über das künftige Entsorgungssystem für Verpackungsabfälle im Landkreis mitzuentscheiden.“

Nach Angaben von Müller kann – im Falle eines entsprechenden Ergebnisses der Befragung – die gelbe Tonne im Landkreis frühestens zum 1. Januar 2016 eingeführt werden. Das liegt an derzeit noch bestehenden Vereinbarungen und Verträgen.

Betont wurde im Vorfeld auch immer wieder, dass es nicht um eine individuelle Wahl der Haushalte zwischen gelbem Sack oder gelber Tonne geht, sondern um die Frage, welches System künftig für den gesamten Landkreis gelten soll. AWP-Werksleiterin hatte auch die Berechnung vorgelegt, die ergab, dass die gelbe Tonne kalkulatorische Mehrkosten von sieben Euro pro Jahr und pro 80-Liter-Restmülltonne verursacht – das sind 59 Cent pro Monat. Das heißt aber nicht, dass diese sieben Euro im Jahr zwangsläufig und sofort auf die Bürger umgelegt werden.

Nach Angaben aus dem Landratsamt ist das vorläufige Ergebnis der Bürgerbefragung heute Abend im Internet unter www.awp-paf.de einsehbar. Allerdings lägen die Briefwahlergebnisse des gesamten Landkreises zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor. Diese werden am Montagvormittag zentral beim AWP zusammengefasst. Endgültig wird man also erst morgen wissen, ob die Bürger den gelben Sack behalten wollen oder ob die gelbe Tonne Einzug im Landkreis halten wird.

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