Maßnahmen zur Abstrom-Sicherung sollen laut Landratsamt "zu einer Reinigung von 94 Prozent des Grundwassers führen"
(ty) Wer bei der Bekämpfung der PFC-Belastung von Wasser und Boden im Bereich des Manchinger Flughafens und Umgebung auf einen schnellen Start der tatsächlichen Sanierungs-Maßnahmen gehofft hatte, der dürfte sich enttäuscht sehen. Wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Pfaffenhofener Landratsamts hervorgeht, passiert diesbezüglich an praktischen Maßnahmen heuer nichts mehr – und nächstes Jahr auch nicht gleich. Ferner teilt die Behörde mit, dass sich vier weitere "sanierungs-bedürftige Bereiche" offenbart haben.
Bei einem am gestrigen Dienstag in München abgehaltenen "Runden Tisch" zum Sachstand "konnten weitreichende Maßnahmen zur Sanierungs-Planung verkündet werden", heißt es aber aus dem Landratsamt. Das Ergebnis der Machbarkeits-Studie für den Hotspot "Alte Feuerwache" hat den Angaben zufolge ergeben, "dass fünf Brunnen zur Abstrom-Sicherung installiert werden sollen, die zu einer Reinigung von 94 Prozent des Grundwassers führen sollen". Es handle sich dabei um eine so genannte Pump-and-Treat-Anlage. Die Erkundungs-Arbeiten beziehungsweise die Probebohrungen dafür seien "für das Frühjahr 2020 geplant".
Die "Eilbedürftigkeit der Maßnahmen" sei "allen Beteiligten bekannt", heißt es aus der Kreisbehörde. Zugleich wird allerdings verdeutlicht: "Die Zeitschiene wird jedoch maßgeblich von vergabe-rechtlichen Vorschriften und langwierigen Genehmigungs-Prozessen beeinflusst und hängt damit von Verfahrens-Schritten ab, die vielseitig auch außerhalb der Zuständigkeit der Bundeswehr liegen." Zunächst bleibe es für die Durchführung der Maßnahmen bei einem Zeitplan bis ins Jahr 2024. Und danach?
Offen bleiben muss aktuell noch, ob anschließend weitere Maßnahmen nötig sein werden beziehungsweise ob es möglicherweise vielleicht auch schneller gehen könnte. Das soll aber anscheinend bei weiteren "Runden Tischen" zumindest thematisiert werden. Die folgenden Arbeits-Gespräche haben laut Mitteilung aus dem Landratsamt jedenfalls "den Prüfungs-Schwerpunkt, wo dieser Zeitraum noch verkürzt werden könnte".
"Das grundsätzliche Problem bei PFC ist ja bekanntlich", erklärt die Kreisbehörde, "dass Belastungswerte im Boden und im Wasser nur über Jahrzehnte abnehmen". Schon deshalb darf man wohl nicht auf ein rasches Ende der PFC-Belastung im Raum Manching hoffen. Außerdem sind bekanntlich bestimmte Verfahrens-Schritte vorgegeben, die der Reihe nach in Angriff genommen werden müssen. Bei der zeitlichen Einordnung von Maßnahmen herrschte, wohl nicht zuletzt deshalb, bislang eher Zurückhaltung.
Bei dem gestrigen Treffen wurde laut Landratsamt außerdem darüber informiert, "dass sich bei der Untersuchung von zwölf weiteren Verdachts-Flächen vier sanierungsbedürftige Bereiche herausgestellt haben, für die eine Sanierungs-Planung angestrebt werden soll". Auch hier sollte man wieder genau lesen: Schon aus der Formulierung "angestrebt werden soll" geht hervor, dass hier nicht mit raschen Aktionen zu rechnen ist.
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