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Erzbistum München und Freising reagiert auf Ausbreitung des Virus. Regelung gilt bis 3. April. Taufen und Trauungen sind zu verschieben.

(ty) Das Erzbistum München und Freising, zu dem nach eigenen Angaben rund 1,67 Millionen Katholiken gehören, hat im Zusammenhang mit dem sich ausbreitenden neuartigen Corona-Virus alle öffentlichen Gottesdienste abgesagt. Diese Regelung gilt ab sofort und bis zum 3. April, wie aus einer aktuellen Mitteilung hervorgeht. Betroffen von diesem Schritt ist auch das Dekanat Scheyern, das praktisch den gesamten südlichen Landkreis Pfaffenhofen umfasst – darunter die Bereiche Reichertshausen, Ilmmünster, Hettenshausen, Jetzendorf, Gerolsbach, Scheyern und Schweitenkirchen (siehe Karte unten).

"Den Verantwortlichen ist bewusst, dass dieser Schritt das kirchliche Leben der Gläubigen erheblich einschränkt", heißt es in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung der Erzdiözese. Dennoch habe derzeit Vorrang, der Ausbreitung des Virus durch die Zusammenkunft von Menschen nicht weiter Vorschub zu leisten. Dies erfolge vor dem Hintergrund weitgehender Maßnahmen der bayerischen Staatsregierung und nachdrücklicher Empfehlungen des betriebsärztlichen Dienstes der Erzdiözese. Eine Entscheidung über die Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen werde "zu gegebener Zeit mit Blick auf die aktuelle Lage getroffen", heißt es weiter. 

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, das wurde ferner bekanntgegeben, entbindet die Gläubigen für den genannten Zeitraum mit einer Dispens von der Pflicht, am Sonntag eine Heilige Messe zu besuchen. Die Gläubigen werden, so heißt es weiter, ausdrücklich an die Tradition der "geistlichen Kommunion" erinnert. "Diese bedeutet den Empfang des Leibes Christi durch das innere Verlangen nach Jesus Christus im Gebet und die dadurch entstehende geistliche Gemeinschaft der Kirche." Nachfolgend weitere wichtige Informationen für die Gläubigen aus der Diözese im Überblick.

Zum Thema Krankensalbungen und Krankenkommunion wurde erklärt: "Unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger stehen auch in dieser Krisensituation an der Seite der Kranken und Sterbenden", heißt es wörtlich in der Pressemitteilung. "Bei einer dringlichen Notwendigkeit (zum Beispiel lebensbedrohlichen Situation) bringen sie – unter Beachtung der besonderen Hygiene-Maßnahmen – auch weiterhin die Kommunion und spenden die Krankensalbung." Im Allgemeinen werde die Hauskommunion und Krankensalbung allerdings eingestellt.

Beerdigungen "finden selbstverständlich weiterhin statt", erklärt die Erzdiözese München und Freising – "aber ohne ein Requiem (Totenmesse)". Ein solches könne später nachgeholt werden. Die Erzdiözese bittet in diesem Zusammenhang auch darum, den Kreis der Anwesenden bei Beerdigungen klein zu halten. 

Taufen und Trauungen sind den Angaben zufolge zu verschieben. In dringlichsten Ausnahme-Situationen könnten Priester und Diakone das Taufsakrament im engsten Familienkreis spenden. Firmungen seien für den Zeitraum bis Ostern zu verschieben.

Das Erzbistum empfiehlt, Veranstaltungen, die nicht unbedingt notwendig seien, unabhängig von der Teilnehmerzahl zu verschieben. Kirchen bleiben laut heutiger Mitteilung zu den üblichen Zeiten geöffnet. Die Gläubigen seien zum persönlichen Gebet eingeladen. Die Seelsorger in der Erzdiözese seien weiter für die Menschen da.

Zudem böten die Mitarbeiter der Telefon-Seelsorge unter der Rufnummer (08 00) 111 0 222 Gespräche zum Thema Corona-Virus und auch gemeinsame Gebete an. Die Gläubigen seien eingeladen, Gottesdienste mitzufeiern, die im Radio, im Fernsehen und Internet übertragen werden.

Diese Karte zeigt das Dekanat Scheyern in der Erzdiözese München und Freising. (Quelle: Diözese)

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