Nach dem dritten Großfeuer auf demselben Bauernhof in Hettenshausen laufen die Ermittlungen der Kripo – der neuerliche Schaden wird auf 250 000 Euro geschätzt
Update: An einen Zufall glaubt jetzt keiner mehr
(ty/zel) Am Tag nach dem neuerlichen Großbrand auf dem Bauernhof von Herbert Schäfer im Ortszentrum von Hettenshausen ist die Ursache noch völlig unklar. Das teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord heute Nachmittag mit. Die Ingolstädter Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Der entstandene Schaden wird derzeit in einer Größenordnung von 250 000 Euro angesiedelt. Verletzt wurde nach bisher vorliegenden Informationen niemand.
Die ganze Nacht über waren die Feuerwehrleute im Einsatz.
Bereits am 31. August und am 9. Oktober hatten auf demselben Bauernhof zwei Großbrände jeweils hohen Sachschaden angerichtet. Auch in diesen beiden Fällen seien die Ermittlungen der Kripo zur Brandursache noch nicht abgeschlossen. Heute war die Kripo erneut vor Ort, um der Ursache des dritten Brandes auf die Spur zu kommen. Spätestens nach diesem neuerlichen Großfeuer glaubt im Ort jedenfalls keiner mehr an einen Zufall. Es herrscht Fassungslosigkeit und die Hoffnungen, die in die Ermittler gesetzt werden, sind groß.
Wie inzwischen bekannt wurde, hatten Zeugen aus der Nachbarschaft gestern gegen 20 Uhr Feuerwehr und Polizei verständigt, nachdem sie auf dem Hof in der Ortsmitte einen Brand bemerkt hatten. Aus bislang ungeklärter Ursache war eine offene Scheune beziehungsweise Halle des landwirtschaftlichen Anwesens an der Hauptstraße in Vollbrand geraten. Dort gelagert waren gut 100 Tonnen Heu in Rundballen sowie landwirtschaftliche Gerätschaften und Bauholz. Auf dem Dach war eine Photovoltaikanlage installiert. In zwei Fahrsilos befanden sich Gras- und Maissilage.
Der Dachstuhl mitsamt der Photovoltaik-Anlage stürzte komplett ein, die hohe Halle mit Heu musste aufgrund wieder aufkeimender Glutnester vollständig geräumt werden. Das abgelöschte Heu verteilte die Feuerwehr auf angrenzenden Feldern. Die Einsatzkräfte waren die ganze Nacht über und bis in den heutigen Nachmittag hinein im Einsatz. Die Löscharbeiten gingen nahtlos in die Nachlösch- und Aufräumarbeiten über. Dazu war und ist schweres Gerät im Einsatz.
Auch das THW war im Einsatz.
Ein Übergreifen der Flammen auf Wohngebäude konnten aufgrund des massiven Feuerwehr-Einsatzes glücklicherweise verhindert werden. Die Liste der angerückten Floriansjünger ist lang. Sie kamen aus Hettenshausen, Ilmmünster, Scheyern, Pfaffenhofen, Steinkirchen, Pischelsdorf, Ehrenberg, Uttenhofen, Aufham und Güntersdorf. Außerdem waren das Pfaffenhofener THW, die Polizei, der Katastrophenschutz, Sanitäter vom Rettungsdienst und die Kreisbrandinspektion im Einsatz. Zeitweise waren bis zu 160 Einsatzkräfte vor Ort.
Heute Nachmittag: Der Schaden wird nach ersten Einschätzungen auf 250 000 Euro beziffert.
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