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Beim traditionellen Drei-Königs-Treffen der Kreis-SPD in Wolnzach dreht sich diesmal alles um die umstrittenen Pläne zur Erweiterung der Hähnchenmast in Eschelbach auf rund 145 000 Tiere

(ty) Zum traditionellen Drei-Königs-Treffen lädt die Pfaffenhofener Kreis-SPD am Freitagabend ins Wolnzacher Hopfenmuseum ein. Die Veranstaltung, die den politischen Auftakt der hiesigen Sozialdemokraten im neuen Jahr bildet, beginnt um 17.30 Uhr und ist öffentlich. Sie steht diesmal unter dem Motto: „Nachhaltige Landwirtschaft: Tierwohl oder Wirtschaftlichkeit? Alles eine Frage der Haltung!“ Hintergrund ist die im Wolnzacher Ortsteil Eschelbach geplante Erweiterung des Hähnchenmast-Betriebs auf rund 145 000 Tiere – ein bekanntlich umstrittenes Vorhaben.

Nach der Begrüßung durch den Wolnzacher SPD-Vorsitzenden Hermann Schaubeck wird SPD-Kreischef Markus Käser ans Rednerpult treten. Sein Impulsvortrag trägt den Titel: „Landwirtschaftliche Bauvorhaben. Neuer Gestaltungsspielraum für Kommunen." Käser stellt dabei nach eigenen Angaben eine Gesetzesinitiative des Bundesumweltministeriums vor, bei der das Baurecht dahingehend geändert werden soll, „dass Megaställe in einem öffentlichen Verfahren über Bebauungspläne genehmigt werden müssen“.

 

„So könnten Kommunen beim Bau neuer Anlagen mitreden und diese sogar verhindern“, betont Käser. Bisher können landwirtschaftliche Anlagen auch ohne Zustimmung der jeweiligen Kommunen errichtet werden. „Weil aber auch große Agrarfabriken sich als landwirtschaftliche Betriebe durchschummeln können, ist die bisherige Regelung ein Freibrief für Megaställe“, moniert der SPD-Kreisvorsitzende. 

Micha Lohr, der Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Wolnzach-Rohrbach, wird anschließend die Position des BN zu der geplanten Vergrößerung der Hähnchenmast-Anlage in Eschelbach erläutern. Bekanntlich stehen die Naturschützer dem Vorhaben ablehnend gegenüber und unterstützen auch eine Petition an den bayerischen Landtag, welche die Betriebs-Erweiterung stoppen will. Mehrfach hat der BN darauf hingewiesen, dass in Eschelbach eine der größten Anlagen dieser Art in Bayern entstehen würde.

 

Der von den Sozialdemokraten anvisierte Vor-Ort-Termin auf einem Bauernhof mit biologischer Hühnerhaltung „muss leider aufgrund der aktuellen Schutzmaßnahmen zur Vogelgrippe entfallen“, heißt es von der SPD. Biobauer Sepp Grabmaier kommt nun stattdessen ab 16 Uhr zu einem Vortreffen mit Diskussion ins Wolnzacher Hopfenmuseum. Grabmaier ist Mitglied der Biohennen-AG. Mehr als 30 Biobauern haben sich zu der Legegemeinschaft "Die Biohennen" zusammengeschlossen, um den Hühnern ein tiergerechtes Leben in bäuerlicher Tradition zu ermöglichen. Grabmeier ist nicht nur als "Werbegesicht" auf den Biohennen-Eierschachteln bekannt, er ist auch der Futter-Experte der Legegemeinschaft.

http://www.youtube.com/watch?v=76MO9sS48A4

"Biohennen"-Video über Sepp Grabmaier.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Petition soll Erweiterung der Hähnchenmast in Eschelbach verhindern

Hähnchenmast-Erweiterung in Eschelbach: Entscheidung erst 2017 

Nächtlicher Protest in Eschelbach

"Juristisch erneut auf sehr dünnem Eis"

Eschelbach: Mit Genehmigung der Hähnchenmast kann gerechnet werden 

"Ein fataler Irrweg"

Brief aus Brüssel

Tausende Einwendungen gegen 145 000 Masthähnchen

"Ausbeutung von Tieren, Mensch und Umwelt" 

"Das wäre die größte Anlage in Bayern"

Widerstand gegen Hähnchenmast-Erweiterung

Hähnchenmast für 145 000 Tiere in Eschelbach?

Geflügelmast für 145 000 Tiere geplant


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