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Dann würden sich die Baukosten um geschätzte drei Millionen Euro erhöhen. Der Stadtrat will sich diese Möglichkeit offenhalten. 

(ty/zel) Das Raum- und Funktionsprogramm des künftigen Pfaffenhofener Hallenbads steht, damit kann die eigentliche Planung samt qualifizierter Kostenschätzung beginnen. Der Stadtrat zeigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Projektstand einverstanden. Neben dem derzeit auf 15,4 Millionen Euro reine Baukosten geschätzten Sport- und Familienbad soll auch die Möglichkeit einer Sauna-Anlage mit in die Vorplanung aufgenommen werden – deren Realisierung könnte Mehrkosten von um die drei Millionen Euro bedeuten. Außerdem soll die Errichtung eines Parkdecks untersucht werden, um den Stellplatz-Bedarf zu decken und den Lärmschutz zu gewährleisten. Die Kosten dafür kämen ebenfalls oben drauf.

Wie Projekt-Steuerer Jens-Wilhelm Brand erläuterte, ist das anvisierte Hallenbad für zirka 100 000 öffentliche Besucher plus 10 000 Nutzer aus Schulen und Vereinen pro Jahr ausgelegt. Die Regierung von Oberbayern hat bereits die so genannte schulaufsichtliche Genehmigung für das Hallenbad als „Dreifach-Übungsstätte“ erteilt – damit könnten bis zu drei Schulklassen gleichzeitig unterrichtet werden.  

Aufgrund dieser Genehmigung und auf Basis der Ergebnisse des Bürgerentscheids vom Oktober vergangenen Jahres sowie auf Grundlage der Bürgerbefragung vom Februar dieses Jahres und nicht zuletzt freilich mit Bezug auf die Anforderungen der Vereine und Schulen wurde das so genannte Raum- und Funktionsprogramm erarbeitet. Die Pfaffenhofener hatten sich bekanntlich beim Bürgerentscheid klar dafür ausgesprochen, dass in der Kreisstadt nicht bloß eine nüchterne Schwimmhalle gebaut wird, sondern dass ein kleines Familien- und Freizeitbad entstehen soll. Dem wird nun Rechnung getragen.  

 

Ob man sich am Ende tatsächlich eine Sauna-Anlage leisten will, wird der Stadtrat noch zu entscheiden haben, wenn detaillierte Informationen – zum Beispiel zu den Kosten – vorliegen. „Ich sehe die hohe Notwendigkeit der Sauna nicht“, meinte ÖDP-Stadtrat Reinhard Haiplik unter anderem wegen der Kosten. Bürgermeister Thomas Herker (SPD) wollte das so nicht stehen lassen. Es gehe nicht darum, jetzt über die Sauna zu befinden, erklärte er sinngemäß, sondern sich diese Möglichkeit weiter offenzuhalten. Und diese Möglichkeit jetzt nicht zu untersuchen, wäre „sträflich“, sagte Herker. Er sprach von einer einmaligen Chance für die nächsten 50 Jahre.  

Laut dem im Stadtrat präsentierten Raum- und Funktionsprogramm sind jedenfalls unter anderem ein für Wettkämpfe geeignetes 25-Meter-Sportbecken mit fünf Bahnen und Ein-Meter-Sprungbrett, ein kombiniertes Lehrschwimm- und Freizeitbecken sowie ein Eltern-Kind-Bereich mit Kleinkind-Becken und kindgerechten Attraktionen vorgesehen. Außerdem werden eine Sauna-Anlage und ein Ganzjahres-Außenbecken in die weitere Vorplanung einbezogen. Hinzu kommen die Gastronomie, Umkleide- und Aufenthaltsbereiche, Personal-, Verwaltungs- und Multifunktionsräume sowie Parkplätze beziehungsweise eventuell sogar ein Parkdeck. 

 

So könnte das neue Hallenbad mit dem zirka drei Millionen Euro teuren Sauna-Bereich (braun markiert) und Außenbecken aussehen.

CSU-Fraktionschef Martin Rohrmann blickt mit gewisser Sorge auf die jährlichen Unterhaltskosten, die das Hallenbad verursachen wird und die zukünftig den städtischen Haushalt belasten. Er forderte, dass bis zum Jahresende klare Ansagen gemacht werden, mit welchen laufenden Ausgaben hier zu rechnen ist – und zwar vom Betrieb selbst über den Bademeister bis hin zur Reinigung. „Mir spricht Kollege Rohrmann aus der Seele“, sagte Andreas Kufer (FW). 

Markus Käser erklärte für die SPD-Fraktion unter Bezugnahme auf den Bürgerentscheid, man lege Wert darauf, dass es die gewünschten Attraktionen im Familienbereich geben werde – er sprach hier von der „Kernzielgruppe null bis zehn“ Jahre. Zum anderen signalisierte er, dass man eine mögliche spätere Weiterentwicklung des Hallenbads im Fokus haben müsste. „Wir bauen nicht für zehn Jahre.“ Ähnlich sah das Altbürgermeister Hans Prechter (CSU): „Wir sprechen von riesigen Zeitdimensionen.“ Seiner Meinung nach ist auf eine ausreichende Zahl von Parkplätzen zu achten. Das vorgelegte Raum- und Funktionsprogramm bezeichnete er als „wunderschön“. Ein solches Hallenbad „wäre ein Traum“. Am Ende erteilte das Gremium einstimmig den Auftrag für die weitere Planung – inklusive der Möglichkeit einer Sauna.

 

So könnte es mit Außenbecken und ohne Sauna-Bereich werden.

Vorbereitende Arbeiten auf dem Areal, wo der mit Spannung erwartete Neubau entstehen wird, sollen laut Stadtverwaltung nach dem Abbruch der ehemaligen Theresia-Gerhardinger-Schule im kommenden Jahr vorgenommen werden. Der eigentliche Baubeginn auf der Bodenplatte soll dann ab Frühjahr 2019 erfolgen. Mit der Fertigstellung des Hallenbads ist – bei einer Bauzeit von etwa 18 Monaten – im Herbst 2020 zu rechnen. Bis dahin wird zwar noch einiges Wasser die Ilm hinunterfließen, aber dafür steht den Pfaffenhofenern dann ein nagelneues Hallenbad zur Verfügung. Und ein Freibad gibt es ja auch noch. 

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