Bürgermeister Peter Keck (SPD) blickt auf die Projekte der vergangenen Monate und benennt laufende sowie anstehende Vorhaben.
(ty) Es ist gute Tradition, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht die Ausführungen der Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Hier lesen Sie die Gedanken von Peter Keck (SPD), Gemeinde-Oberhaupt von Rohrbach.
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ein ereignisreiches, arbeitsintensives und aus kommunalpolitischer Sicht anstrengendes Jahr neigt sich allmählich dem Ende zu. Traditionell ist dies die Zeit, Rückschau zu halten, um die wesentlichsten Geschehnisse des ablaufenden Jahres nochmal Revue passieren zu lassen. Der 1. April 2017 war für die Gemeinde und insbesondere für die Rohrbacher Feuerwehr ein ganz besonderer Tag, denn mit der mit vielen Höhepunkten organisierten Einweihung des neuen Feuerwehrhauses, das nun eine standesgemäße Unterkunft für Ausstattung und Mannschaft bietet, endete offiziell die Leidenszeit der aktiven Feuerwehr.
Bei den Bemühungen, die Ortsteil-Feuerwehren Rohr, Waal und Gambach zukunftssicher aufzustellen, hat der Gemeinderat nach ausgiebigen Diskussionen im Arbeitskreis wegweisende Grundsatzbeschlüsse für ein tragfähiges und finanzierbares Konzept gefasst. Aktuell laufen die Planungen zur Unterbringung der Fahrzeuge. Für die Fahlenbacher Feuerwehr ist eine dem aktuellen Sicherheits-Standard entsprechende Erweiterung vorgesehen. Wie wichtig eine gut ausgebildete und ausgestattete Feuerwehr ist, haben gerade die beiden Großbrände Anfang 2017 gezeigt. Mit der Einweihung der Rettungswache der Johanniter im Juli wurde ein nicht nur für Rohrbach bedeutender Meilenstein in der Notfallversorgung erreicht.
Der in 2016 beauftragte Erweiterungsbau der Kinderkrippe wurde termingerecht und im prognostizierten Kostenrahmen fertiggestellt. Damit sind nun alle Kinderkrippen-Gruppen wieder unter einem Dach vereint und es sind noch Kapazitäten verfügbar. Die Defizite beim Brandschutz im Kindergarten Löwenzahn wurden gemäß vorliegender Planung ebenfalls vollumfänglich behoben. Die Ausstattung der Gruppenräume, die vielfach noch aus den Eröffnungsjahren stammte, wurde ausgetauscht. Offen sind noch die Malerarbeiten.
Da eine Generalsanierung des Kindergartens Löwenzahn kostenmäßig nahezu einem Neubau mit zirka 3,6 Millionen Euro gleichkommt und ein Betrieb während einer Sanierungs-Maßnahme nicht möglich ist, wurden weitere Alternativen gesucht. Die Lösung wurde in mehreren Gesprächen mit dem Bistum Augsburg gefunden. So wird die Gemeinde zusammen mit dem Bistum auf kirchlicher Flur in Nähe des Kindergartens Löwenzahn einen neuen Kindergarten unter kirchlicher Trägerschaft errichten. Hierzu sind natürlich noch einige Details und insbesondere der zeitliche und finanzielle Rahmen zu klären. Ebenfalls aus Brandschutz-Gründen wurde der Fahlenbacher Kinderpark in Räumlichkeiten des Kindergartens Löwenzahn verlegt. Ein eher unscheinbares Häuschen ist das sichtbare Zeichen der Großbaustelle gegenüber dem Bauhof.
Der Großteil des Neubaus der Hebeanlage befindet sich bis zu acht Meter tief unter der Oberfläche. Der Bau erfolgt parallel zu den Hochwasserschutzmaßnahmen des Wasserwirtschaftsamts. Inbetriebnahme erfolgt Anfang 2018.
Die Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserversorgung hat auch in 2017 breiten Raum eingenommen. Die beiden Brunnenbohrungen im Staatsforst wurden abgeschlossen. Während die Laborwerte der neuen Brunnen denen der Probebohrung entsprechen und somit keine kostspielige Wasseraufbereitung erfordern, entspricht die Ergiebigkeit leider nicht den Erwartungen. Unter Verringerung der Förderleistung können die Waaler Brunnen im kleinen Wasserschutzgebiet weiterbetrieben werden. Somit ist noch ein Delta von zirka 90 000 Kubikmeter durch einen dritten Brunnen, der im Frühjahr 2018 im Feilenforst gebohrt wird, auszugleichen. Die bisherigen Gesamtkosten belaufen sich auf 562 000 Euro.
Auf Grund personeller Veränderungen bei der Waaler Gruppe hat sich der Gemeinderat für eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Pfaffenhofen entschieden. Diese Zusammenarbeit beschränkt sich ausschließlich auf die Sicherstellung der technischen Betriebsführung. Die gesamte Wasserversorgung bleibt weiterhin in der Verantwortung der Gemeinde Rohrbach. Die vielfach kursierenden Gerüchte, dies sei der Beginn einer beabsichtigten vollständigen Auslagerung von weiteren Bereichen wie Bauhof und/oder Abwasserentsorgung, muss ich entschieden zurückweisen. Verwaltung und Gemeinderat sind sich ihrer Verantwortung für einen gesicherten Betrieb und den dort tätigen Mitarbeitern sehr wohl bewusst. Es gibt keinen weiteren Handlungsbedarf.
Entgegen aller Spekulationen konnte auch für den "Alten Wirt" eine für alle Beteiligten optimale Lösung gefunden werden, denn der Fortbestand der bayerischen Gaststätte in unserer Ortsmitte ist gesichert. Ortsmitte ist auch das Stichwort für ein umfangreiches, historisch einmaliges Projekt mit Langzeitwirkung. Im Rahmen des Städtebau-Förderprogrammes "IKEK" werden unter Beteiligung der Anlieger des Ortsmittelpunktes und der Familie von Koch sowie vieler Ideengeber aus der Bürgerschaft konkrete Konzepte für eine lebendige Ortsmitte erarbeitet. Die mittlerweile vorliegenden Planungen wurden um das Gebiet rund um Schule, Kirche und Kindergarten erweitert, um den mangels passender Angebote nicht realisierbaren Ersatzbau für die alte Turnhalle in angepasster Form und Nutzung förderfähig zu gestalten.
Die Schaffung von barrierefreien Wohnraum in Verbindung mit einem speziellen Pflegekonzept, das ambulante Dienstleistungen ebenso abdeckt wie Tagespflege und betreutes Wohnen, befindet sich aktuell in einer sehr konkreten Planungsphase. Das Defizit solcher Leistungen in Rohrbach sowie die demografische Entwicklung unterstreichen die Dringlichkeit dieser Maßnahmen. Ergänzend hierzu erwarten wir den Start des Leader-Projektes "Mobilitätskonzept des Landkreises PAF", bei der Rohrbach mit einer Feldstudie praxisorientierte Daten aus einer optimierten Bürgerbus-Anbindung, dem 50:50-Taxi bis zum E-Car-Sharing liefern wird. Die E-Ladesäule ist bereits am Rathausplatz installiert.
Der Bebauungsplan für das Waaler Baugebiet ist mittlerweile rechtskräftig. Die Erschließungsarbeiten werden über die Wintermonate ausgeschrieben und sollen im Frühsommer beginnen. Über den Verkauf der Parzellen werden wir im Februar 2018 entsprechend informieren. Für das Baugebiet Schelmengrund, zweiter Abschnitt, werden in den nächsten Wochen die vertraglichen Vereinbarungen mit den Grundstück-Eeigentümern geschlossen. Anschließend beginnt die Konkretisierung des Bebauungsplans. Ebenso laufen in Verbindung mit dem geplanten Seniorenzentrum die Planungen im Bereich Mißbergwiesen. Der Baubeginn des Rewe-Marktes hat sich etwas verzögert; die Eröffnung ist für Sommer 2018 geplant.
Für die Bewohner des Wiesenweges und die dort tätigen Baufirmen waren die komplexen Sanierungs-Maßnahmen für Kanal- und Wasserleitungen eine enorme Belastung. Trotz der massiven Einschränkungen haben die Anwohner viel Verständnis für diese Maßnahme aufgebracht. Hierfür möchte ich mich bei den Anwohnern herzlich bedanken.
Mit erheblichen Einschränkungen sind auch die Baumaßnahmen für den Neubau der Ilmbrücke in Fahlenbach und der Eisenbahnüberführung nach Fürholzen verbunden. Die Bauarbeiten werden sich bis in den Herbst 2018 erstrecken, bevor dann in 2019 die Sanierung der Staatsstraße erfolgt. Ich danke den Fahlenbachern für Ihre Unterstützung bei den Vorhaben, die im Ergebnis einer Verbesserung der Verkehrssicherheit dienen werden.
Verständlicherweise können in diesem kurzen Rückblick nicht alle laufenden und geplanten Aktivitäten berücksichtigt werden. Das Ratsinformations-System, aber auch die Bürgerversammlungen bieten einen detaillierten kommunalpolitischen Überblick.
Abschließend danke ich allen, die mit Rat und Tat ihren Beitrag für die Gemeinschaft leisten und dadurch mithelfen, ein lebenswertes, attraktives und modernes Rohrbach samt seinen Ortsteilen zu schaffen und zu erhalten. Ich wünsche Ihnen ein ruhiges, besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2018.
Ihr
Peter Keck"
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