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Die Gewöhnliche Braunelle ist alles andere als eine uninteressante Pflanze. Nicht nur in der Volksmedizin kommt sie zum Einsatz, auch in der Kräuter-Küche.

(ty) Die Gewöhnliche Braunelle, botanisch "Prunella vulgaris" gennant, gehört zu den Lippenblütlern und ist alles andere als eine uninteressante Pflanze. Ihre Hauptblütezeit ist von Mai bis Oktober. Das immergrüne, meist ausdauernde, krautige Gewächs wird zwischen zehn und 25 Zentimeter hoch. Der spärlich behaarte Stängel wird von rot-violetten Blütenköpfen gekrönt. Der Blütenkopf ist zudem von braunen Kelchblättern umgeben.

Zum Wachsen bevorzugt die Gewöhnliche Braunelle Wiesen und Wegränder – auch im Landkreis Pfaffenhofen ist sie zu finden. Die Bestäubung der Gewöhnlichen Braunelle erfolgt durch Hummeln oder andere Hautflügler, berichten die Naturschutz- und Pflanzen-Experten vom Pfaffenhofener Landratsamt. Die Samen dieser Pflanze werden als Klausenfrüchte bezeichnet. "Diese sind im August reif und werden durch Regentropfen aus dem Fruchtkelch gespült – dieser öffnet sich nämlich bei Regen."

Die Pflanze "hat sich viele Regionen zwischen Nordamerika und Zentralasien erobert, wo die Bodenverhältnisse stimmen. In bis zu 2400 Meter Höhe ist sie auf sonnigen, mageren, lehm-kalkhaltigen Böden zu finden", berichtet die Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen.

Das Kraut mit seiner so großen Vielfalt an Inhalts-Stoffen werde meist ungeachtet mit Füßen getreten. Zu Unrecht. "In der Literatur kann man finden, dass bereits 200 vor Christus Leberschäden mit dieser Pflanze behandelt wurden. Auszüge der Braunelle werden in der Volksmedizin innerlich etwa bei Atemwegs-Beschwerden, Fieber senkend und Leber-Galle regulierend eingesetzt", weiß Schachtner. "Und äußerlich tragen die entzündungs-hemmenden Inhalts-Stoffe zur Wundheilung bei." 

Die Rosmarinsäure werde in der Kosmetik geschätzt, beispielsweise wegen ihres UV-Schutzes. "Pharmakologen interessieren sich für dieses Kraut, forschen in verschiedene Richtungen für eventuellen Einsatz gegen Aids, Herpes, Krebs", sagt Schachtner. Und: "In der Wildkräuter-Küche kann das bittere Aroma der Blätter – aber auch der Blüten – in Salaten, Kräuterquark oder Kräutersalz Verwendung finden." 

* Der Landkreis Pfaffenhofen bietet verschiedenste landschaftliche Reize und beheimatet eine vielfältige Pflanzenwelt. Einen kleinen Ausschnitt aus der breiten Palette dieser Naturschönheiten stellen wir in den kommenden Wochen im Rahmen einer Artikel-Reihe vor. Die fachkundigen Informationen dazu kommen von den Experten aus dem Sachgebiet "Naturschutz, Gartenbau und Landschaftspflege" am Landratsamt sowie von weiteren Kennern wie der Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen.

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