Bürgermeister Manfred Russer (CSU) über laufende Projekte, die aktuelle Lage, anstehende Vorhaben und weitere Herausforderungen.
(ty) Es ist gute Tradition, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht auch heuer wieder die Ausführungen aller 19 Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Nachfolgend lesen Sie die Gedanken von Manfred Russer (CSU), Gemeinde-Oberhaupt von Hohenwart:
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
die Zeit rast, ab morgen feiern wir Weihnachten und ehe wir uns versehen, stehen wir schon wieder in einem neuen Jahr. Wir freuen uns auf die so genannte stade Zeit. Wie sagte schon Karl Valentin? Wenn de stade Zeit vorbei is', dann wird's a wieder ruhiger. Ich will die Zeit vor Weihnachten und dem Jahreswechsel nutzen, Bilanz zu ziehen. Es geht um die Frage: Wie kann das vergangene Jahr bewertet werden? Es geht aber noch vielmehr um die Frage: Wie können wir die Zukunft unserer Marktgemeinde gestalten?
Diese Frage müssen in erster Linie mein Nachfolger und der neue Marktgemeinderat, die am 15. März 2020 gewählt werden, entscheiden. Für mich persönlich habe ich im Frühjahr dieses Jahres die Entscheidung getroffen: Am 30. April 2020 ist Schluss. Nach längerem Zögern, Zaudern und einer Zeit der Unentschlossenheit geht es für mich nun in absehbarer Zeit in die Phase des Ruhestands. Gedanklich habe ich mich mittlerweile darauf eingestellt und ich freue mich auf den neuen Lebensabschnitt.
Nutzen wir die Zeit des Weihnachts-Fests und des Jahreswechsels für uns und unsere Familien. Denken wir aber auch an diejenigen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Die Weihnachtszeit und die Zeit des Jahreswechsels veranlasst uns immer aufs Neue, zurückzublicken. Aber auch, den Blick nach vorne zu richten. Wo kommen wir her? Wo stehen wir? Wo wollen wir hin?
Das sind die zentralen Fragen in unserem Leben. Wir können zufrieden und dankbar sein. Viele unserer Ziele wurden erreicht. Wieder sind wir ein Stück weit besser geworden. Die Beschäftigten in Rathaus, Bauhof, Schule, Kindergärten, beim Zweckverband Paartal-Gruppe, aber auch die Marktgemeinderäte hatten alle Hände voll zu tun, die Projekte vorzubereiten und umzusetzen. Wo liegen die großen Herausforderungen und wie kommen wir damit klar? Hier eine kleine Zusammenfassung.
Bei meinen regelmäßigen Spaziergängen spüre ich große Freude, zu sehen, wie sich das neue Wohnquartier "Am Kerschberg II" entwickelt. Gut zwei Drittel der Baugrundstücke sind mittlerweile bebaut. Junge Familien haben sich dort angesiedelt und sorgen für eine ausgewogene demographische Entwicklung in der Marktgemeinde. Eine solche ist auch Garant für den Fortbestand unserer Kinderbetreuungs- und Bildungs-Einrichtungen.
Der Abschluss der Sanierungs-Arbeiten an unserer Marktkirche sowie am ehemaligen Benefiziaten-Haus (jetzt Pfarrbüro) werten unsere 'gute Stube' um das alte Spital und das Markt-Tor deutlich auf. Eine tolle Situation und ein Vorgeschmack auf die Erneuerung unseres Marktkerns.
Nicht ohne Stolz und mit einem guten Bauchgefühl konnten wir im Oktober dieses Jahres den Spatenstich zur Verlegung der B300 in Weichenried feiern. Ich freue mich in erster Linie für die Weichenrieder, die nach Abschluss der Bauarbeiten ein völlig neues Lebensgefühl inhalieren können. Ein jahrzehntelanger Kampf für die Durch- und Umsetzung dieses Projektes hat schließlich und endlich Früchte getragen. Danke an alle, die mich dabei tatkräftig unterstützt haben.
Nach wie vor steht der Radweg von Hohenwart nach Freinhausen auf der Agenda. Dazu kommen zwei weitere Radwege-Projekte, die wir im abgelaufenen Jahr angestoßen haben. So sollen in interkommunaler Zusammenarbeit Radwege von Hohenwart nach Hohenried und von Hohenwart nach Tegernbach beziehungsweise Pfaffenhofen gebaut werden. Nach wie vor befinden wir uns zu den Radwegen von Hohenwart nach Hohenried und von Hohenwart nach Freinhausen auf einem holprigen Weg. Deutlich besser steht es um den Radweg von Thierham nach Tegernbach. Allerdings muss hier die Barriere B300 überwunden werden. Unterschiedliche Lösungsansätze dazu konnten nicht realisiert werden. Dennoch sollte es gelingen, den Lückenschluss zwischen Hohenwart und Pfaffenhofen zu realisieren.
Die Planung zum Ausbau beziehungsweise Neubau der Gemeindeverbindungsstraße von Hohenwart nach Seibersdorf ist in der Pipeline. Die Umsetzung der Baumaßnahme ist für 2020 vorgesehen.
Ungebrochen ist eine enorme Nachfrage nach Baugrundstücken. Ob ein weiteres Baugebiet entwickelt werden soll und kann, muss im Kontext zur Städtebau-Förderung geführt werden. Schließlich soll mit Hilfe der Städtebau-Förderung sowohl die Innenentwicklung als auch eine verträgliche Nachverdichtung bestehender Baugebiete koordiniert werden.
Die vorgesehene Nachverdichtung des Bauquartiers 'Thierhamer Moos' ist mit der Änderung beziehungsweise Neuaufstellung des Bebauungsplans Nummer 19 angestoßen. Hierzu läuft derzeit das bauplanungsrechtliche Verfahren. Die Stellungnahmen der Fachbehörden sowie die Vorstellungen der beteiligten beziehungsweise betroffenen Bürger liegen dem Markt Hohenwart vor und werden im Planungsverfahren abgewogen und bewertet. Wie sich herausgestellt hat, müssen zwei Gutachten – ein Lärm- sowie ein hydrogeologisches Gutachten – erarbeitet werden. Mit der geplanten Nachverdichtung im angesprochenen Quartier soll durch Festsetzung einer Höchstzahl von Wohneinheiten zusätzlicher Wohnraum im Bestand geschaffen werden.
An der Bundesstraße B300 bei Thierham laufen derzeit die Bauarbeiten für den neuen Bauhof und den neuen Recyclinghof. Auf dem Areal zwischen B 300 entsteht ein moderner und nutzerfreundlicher Wertstoffhof mit rund 10 000 Quadratmetern. Herzstück des neuen Wertstoffhofs wird ein ebenerdiger Grüngut-Sammelplatz. Damit kann den Nutzern künftig das anstrengende und lästige Hochschleppen der Behältnisse über die Aufstiegstreppen an den Containern erspart werden. Die Mitarbeiter im technischen Bereich erhalten mit dem neuen Bauhof ein modernes Betriebsgebäude, womit Arbeitsabläufe optimiert und den berechtigten Ansprüchen nach höchstmöglicher Arbeitssicherheit Rechnung getragen werden können. Es entsteht ein modernes Dienstleistungs-Zentrum für die Bürgerinnen und Bürger unserer Marktgemeinde.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über Klimaschutz und Artenvielfalt ist der Markt Hohenwart dabei, seine bisherigen Aktivitäten für seine positive Ausrichtung in diesen Fragen zu verfestigen und auszubauen. Seit Jahren hat der Markt Hohenwart im Bereich der regenerativen Stromerzeugung im Landkreis und darüber hinaus eine Vorreiter-Rolle. Durch Windkraft-Anlagen, PV-Anlagen, Biogas- und Wasserkraft-Anlagen wird im Markt Hohenwart deutlich mehr 'grüner' Strom erzeugt, als in der gesamten Gemeinde verbraucht wird.
Der Marktgemeinderat hat noch in 2018 der Beschaffung eines elektrisch betriebenen Dienstfahrzeuges für die Beschäftigten im Rathaus zugestimmt. Seit Januar 2019 kommt dieses Fahrzeug im Rahmen eines Leasing-Modells in der Verwaltung zum Einsatz.
Bei der Versorgung der gemeindlichen Liegenschaften fügt der Markt Hohenwart mit der vorgesehenen Nutzung von Geo-Thermie in Form eines entsprechenden Erdkollektors wird der neue Verwaltungsbau und das bestehende Rathaus mit regenerativer Energie beheizt. Auch im Kindergarten und in der Kinderkrippe in Hohenwart kommt diese Technik schon seit über 15 Jahren zum Einsatz. Der Kindergarten in Weichenried wurde nach der Sanierung auf Pellets-Heizung umgestellt.
Im Bereich des Artenschutzes hat die Marktgemeinde keinerlei Defizite. Ganz im Gegenteil. Der Markt Hohenwart ist eine der Landkreis-Gemeinden, die über große naturschutzfachlich hochwertige Flächen verfügt. FFH-Gebiet, Landschaftsschutz-Gebiete, Naturschutz-Gebiete, Magerrasen-Flächen, eine Vielzahl von Blühflächen, Wiesenbrüter-Gebiete, gehegt und gepflegt durch die Landwirte und die Jägerschaft, gewährleisten gute Lebensgrundlagen für viele, viele Tier- und Pflanzenarten. Natürlich bleiben Konflikt-Situationen mit dem Biber und anderen geschützten Tierarten nicht aus. Das ist mit Blick auf geplante Radwege und den Erhalt des landwirtschaftlichen Wegenetzes sowie der Gewässer – in ihrer Funktion als Entwässerung-Systeme für landwirtschaftliche Grundstücke – eine große Herausforderung für die politisch Verantwortlichen, aber auch für die Verwaltung.
Im Bereich der Kinderbetreuung ist der Markt Hohenwart grundsätzlich gut aufgestellt. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in unseren Einrichtungen wie Kinderkrippe und Kindergarten kann – noch – zufriedenstellend bedient werden. Das Einwohner-Wachstum (aktuell zirka 4800 Einwohner), bedingt durch das Baugebiet 'Am Kerschberg II' und die sich abzeichnende Nachverdichtung durch Wohnungsbau im Innenbereich, wird eine erhöhte Nachfrage nach Betreuungsplätzen auslösen.
Befassen sich bereits intensiv mit der Planung des Radwegs von Hohenwart nach Tegernbach: Landrat Martin Wolf (von links), Kreisbauhof-Chef Arthur Kraus und Hohenwarts Bürgermeister Manfred Russer (Foto: Zell).
Fest steht, dass die Kinderkrippe erweitert werden muss. In diesem Zusammenhang muss eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden. Vor dem Hintergrund eines angekündigten Rechtsanspruchs auf einen Ganztages-Betreuungsplatz stellt sich auch die Frage nach einem Kinderhort. Das Ganztages-Angebot in der Grund- und Mittelschule in Form einer offenen Ganztages-Betreuung wird den Erfordernissen und Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht und bedarfsgerecht angepasst.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Marktgemeinde ist eine Erfolgs-Story. Die Nachfrage nach Gewerbegrund ist nach wie vor groß. Insbesondere bereits im Markt ansässige Betriebe sind auf der Suche nach Erweiterungsflächen beziehungsweise nach Flächen zur Betriebs-Auslagerung. Der Markt Hohenwart braucht Standorte zur Betriebs-Ansiedlung. Die Entwicklung eines weiteren Gewerbe-Gebietes ist zwingend geboten und bereits bauplanerisch auf den Weg gebracht. Die Erweiterung des Gewerbegebiets-Clusters an der PAF4 bei Thierham scheint zu funktionieren. Denkbar wäre auch ein so genanntes interkommunales Gewerbe-Gebiet.
Der Markt Hohenwart beziehungsweise dessen Betriebe bieten eine Vielzahl an Arbeitsplätzen. Handwerk, Handel, Dienstleistung, moderne Produktionsbetriebe und soziale Einrichtungen halten in der Marktgemeinde etwa 2000 Arbeitsplätze vor –Tendenz: steigend. Nach wie vor gehört der Markt Hohenwart zu den Städten und Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen, die ein positives Pendler-Saldo aufweisen. Das bedeutet: Nach Hohenwart kommen mehr Arbeitnehmer, als aus Hohenwart zur Arbeit wegfahren.
Der wirtschaftliche Erfolg beschert dem Markt Hohenwart auch ein solides Fundament, was die Finanzen anbelangt. Die Gewerbesteuer-Einnahmen pendeln sich bei etwa 2,5 bis 3,0 Millionen Euro ein. Wirtschafts-Wachstum bedingt – neben vielen anderen Faktoren – auch Einwohner-Wachstum. Dadurch wiederum steigt der Anteil an der Einkommensteuer. Mitgetragen wird das Finanz-Fundament auch durchsteigende Anteile an der Umsatzsteuer. Dennoch gibt es wenig Spielraum und schon gar keinen Grund zum Leichtsinn. Eine ausgewogene und sparsame Finanzpolitik muss das Credo des Marktgemeinderats bleiben. Es muss der Grundsatz gepflegt werden: Investition vor Konsum. Unter Konsum ist in diesem Zusammenhang eine verträgliche Betriebskosten-Struktur zu verstehen.
Von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung unserer Marktgemeinde ist unser Grund- und Mittelschul-Standort. Die finalen Beratungen in den Schulverbands-Gemeinden und der Schulverbands-Versammlung hat sich der Weg für einen Neubau unserer Grund- und Mittelschule geebnet. Die Schulverbands-Versammlung hat, nachdem die jeweiligen Gemeinderäte grünes Licht für einen Neubau gegeben haben, schon erste Aktivitäten in diese Richtung unternommen.
Vor wenigen Tagen wurde ein Büro beauftragt, ein so genantes VGV-Verfahren durchzuführen. Hierunter ist eine Auswahl von interessierten Planungsbüros zu verstehen. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass ein solches Verfahren etwa sechs Monate dauern wird. Wir werden also Mitte 2020 in die konkrete Planungsphase einsteigen können. In dieser Planungsphase, in die auch die Lehrerschaft, die Eltern, die Schüler und die Vereine eingebunden werden, wird sich dann auch die Standortfrage klären.
Gewiss: Ein ambitioniertes Projekt mit einem Kostenaufwand von rund 20 Millionen Euro. Aber auch ein Projekt, das die Zukunftsfähigkeit der Schulen in den Schulverbands-Gemeinden Hohenwart, Waidhofen und Brunnen stärkt. Zielrichtung ist: Ein kompakter, möglichst energie-autarker, pädagogisch ansprechender und breitensport-freundlicher Schulbau mit Mehrzweckhalle, die neben der sportlichen Betätigung auch für Veranstaltungen zur Verfügung steht.
Herzkammer des gesellschaftlichen Lebens sind unsere leistungsstarken Vereine. Sie sorgen dafür, dass in unserer Marktgemeinde immer was los ist. Vereinsjubiläen, Vereinsfeiern, Volksfest, eine Vielzahl von Gartenfesten, Gewerbeschau, Dult, Christkindlmarkt und neuerdings auch die Paarkunst sorgen für Vielfalt und Abwechslung. Eine Sonderstellung im Spektrum unserer Vereine nehmen die Marktkapelle und die Jugend-Marktkapelle sowie Gesangs- und Musikgruppen ein. Auch zahlreiche künstlerisch tätige Gemeindebürger werten das kultuelle Leben in unserer Marktgemeinde mehr und mehr auf und entwickeln es weiter. Breiten Raum nehmen sportliche Aktivitäten, kulturelle Events, Fortbildungs-Veranstaltungen durch die VHS und die Akademie im alten Spital ein.
Das Format 'Jazz am Fluss-Ufer' auf dem Gelände der Gärtnerei Manfred Fahn wurde heuer im Rahmen der Paarkunst mit dem musikalischen Frühschoppen fortgeführt. Dieses Format hat große Begeisterung in der Bevölkerung – nicht nur in Hohenwart – ausgelöst. Hier entwickelt sich was Großes. Das Projekt Paarkunst der Städte, Märkte und Gemeinden entlang der Paar wird fortgeführt. Die Vorbereitungen auf die nächste Veranstaltung, die immer im Herbst stattfindet, laufen bereits an.
Unsere Gemeinde- und Schulbücherei hält ein breites Spektrum an Medien – insbesondere Bücher – für alle Bevölkerungs-Schichten vor. Sicherlich auch ein bedeutender Baustein unserer kulturellen Aktvitäten. Mit dem neuen Format 'Hohawarta Ratsch' sollen verdiente Menschen aus unserer Marktgemeinde und deren Lebenswerk gewürdigt werden. Vorschläge werden gerne angenommen. Marktgemeinderat und Verwaltung haben es sich auf die Fahnen geschrieben, die Akteure im Bereich Sport und Freizeit sowie Erholung und Kultur administrativ, aber auch finanziell bestmöglich zu unterstützen.
Neben den beiden spirituellen Zentren Regens Wagner Hohenwart und Oase beziehungsweise Herz-Jesu-Missionare Steinerskirchen sorgen viele Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen für soziale Ausgewogenheit. Kirchliche Jugendgruppen, Vereine, Nachbarschaftshilfe, Asylhelferkreis, VdK bieten im gesamten Gemeinde-Bereich unterschiedlichste Dienste für Jugend, Senioren und Flüchtlinge an.
Die Nachbarschaftshilfe auszubauen, das sollte unser aller Ziel sein. Durch die zunehmend älter werdende Gesellschaft – Stichwort: mehr Menschen über 65 Jahre in den kommenden Dekaden – sollten wir versuchen, Hilfs- und Unterstützungs-Systeme zu intensivieren, wie zum Beispiel: Bürgerbus, Abholung von Wertstoffen, Patenschaften für Senioren, Einkaufshilfen, Gartenpflege. Kurzum: Wir müssen das Ehrenamt und die Nachbarschaftshilfe stärken und weiterentwickeln.
Die Verwaltung im Rathaus arbeitet reibungslos und hat sich sehr bürgernah ausgerichtet. Auch in unserer Verwaltung wird das Thema Digitalisierung beackert und vorangetrieben. Unsere Mitarbeiter – 15 Beschäftigte, davon eine Auszubildende – bilden einen Stellenplan von umgerechnet zwölf Vollzeitstellen ab.
Um die Arbeitsbedingungen beziehungsweise das Arbeitsumfeld unserer Beschäftigten zu verbessern und mehr Raum für unser Verwaltungs-Team zu schaffen, wird ein neuer Verwaltungsbau errichtet. Der Markt Hohenwart investiert knapp vier Millionen Euro, um unsere Verwaltung für die Zukunft bestens aufzustellen. Mit Umsetzung des Projekts werden wir im Rathaus barrierefrei. Nach dem Umzug (Mai 2021) wird das 'historische' Rathaus generalsaniert. Im Zuge dieser Sanierung soll das Erdgeschoss einer Nutzung im Bereich Dienstleistung / Finanzwesen zugeführt werden. Das Obergeschoss wird für Verwaltungszwecke weiter genutzt. Neues und altes Rathaus werden über eine so genannte Verbindungsbrücke im Obergeschoss verbunden. Im Obergeschoss des 'historischen' Rathauses sollen unter anderem ein Sitzungssaal und Räume für die VHS eingerichtet werden.
Ab kommendem Jahr wird auch die Verwaltung des Wasser-Zweckverbands komplett in die Verwaltung des Marktes Hohenwart integriert. Die Marktkasse führt schon seit 2010 die Kassengeschäfte des Zweckverbands. Die übrigen Verwaltungs-Teilbereiche wie Beitragswesen, Verwaltung der technischen Betriebsführung werden in die Bauverwaltung des Marktes Hohenwart übergeführt. Die Aufgaben der Geschäftsführung übernimmt die Geschäftsleitung des Markts Hohenwart.
Wer im ländlichen Raum lebt, legt Wert auf eine ortsnahe Versorgung. Die Nahversorgung der Hohenwarter Bevölkerung ist durchaus als ausgewogen und tragfähig zu bewerten. Einkaufs-Möglichkeiten für den täglichen Bedarf, medizinische Versorgung, Freizeit-Angebot, Kinderbetreuungs-Angebote und schulische Bildung können die Anforderungen der Menschen an ein modernes Gemeinwesen sowie eine funktionierende Gemeinde durchaus zufriedenstellend bedienen. Dennoch muss ständig am Erhalt dieser Qualität gearbeitet werden. Durch ein verträgliches Einwohner-Wachstum kann auch die Nachfrage nach entsprechenden Angeboten gesichert werden.
Damit es gelingt, die örtliche Nahversorgung auf möglichst ansprechendem Niveau zu halten, ist eine ständige Überprüfung geboten. Aktuell diskutieren wir mit unseren Hausärzten das System der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Der Markt Hohenwart beziehungsweise die praktizierenden Ärzte halten sechs genehmigte Niederlassungen. Diese zu halten, wird zunehmend schwieriger. Es besteht mittelfristiger Handlungsbedarf. Zusammen mit den niedergelassenen Ärzten wollen wir ein tragfähiges Konzept entwickeln, damit die hausärztliche Versorgung auf dem bisherigen Niveau gehalten werden kann. Auch für den Erhalt des Einzelhandels muss Sorge getragen werden. In Zeiten des Internethandels nicht immer einfach.
Was liegt alles vor uns? Was steht auf der mittelfristigen Agenda? Die infrastrukturellen Projekte – Sanierung der Ortsdurchfahrt von Hohenwart, Ausbau der Straßenverbindung B300 – Eulenried – Tegernbach sowie die Erschließung des neues Wohnquartiers 'Am Kerschberg II' in Hohenwart und Breitband-Ausbau sind abgeschlossen. Ein neues Gewerbe-Gebiet muss entwickelt werden. Die Verlegung der B300 bei Weichenried befindet sich in der Pipeline. Folgende Projekte haben wir für 2020 unter anderem im Visier:
- Neubau der Grund- und Mittelschule Hohenwart (Planung)
- Gewerbegebiet-Erweiterung an der PAF4
- Vorbereitung der Sanierung von Siedlungsstraßen
- Fertigstellung Neubau des Bauhofs mit Recyclinghof
- Neubau eines Verwaltungsbaus
- Neubau einer Wohnanlage (fünf Wohneinheiten) an der Schenkenauer Straße (bezahlbarer Wohnraum)
- Vorbereitung von Maßnahmen aus dem integrierten städtebaulichen Entwicklungs-Konzept für den Ortskern von Hohenwart (Umgestaltung des Ortszentrums)
- Kinderbetreuung: Erweiterung Kinderkrippe sowie Schaffung eines Horts
- Neugestaltung Spielplatz in Klosterberg
- Grunderwerb zum Bau eines Radwegs von Hohenwart nach Tegernbach beziehungsweise Pfaffenhofen
- Bau eines Radweges von Hohenwart nach Hohenried (Trassenfindung)
- Beschaffung eines TSF für die Feuerwehr Hohenwart
- Umbau der Kläranlage in Deimhausen und Abwasser-Überleitung zur Kläranlage nach Hohenwart
- Erstellung eines Gesamtkonzepts (Generalentwässerungsplan) für die Abwasser-Beseitigung
- Deckenverstärkung an der Verbindungsstraße Koppenbach – Wolfshof beziehungsweise Neubau
- Planung und Sanierung/Neubau Gemeindeverbindungs-Straße Thierham – Seibersdorf
- Paarprojekt, Paarkunst, Paarinsel
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wohin man sieht: leuchtende Christbäume, Weihnachts-Dekorationen und Advents-Gestecke. Sie sagen uns, dass das Christfest naht und wir in wenigen Tagen das Jahr 2020 begrüßen dürfen. Wir freuen uns auf diese Atempause zwischen den Feiertagen. Rücken wir dabei vor allem die Weihnachts-Botschaft in unser Blickfeld und sehen nicht nur die Geschenke, die heute leider vielfach nur noch mit dem Fest verbunden sind.
Die Hektik der Vorweihnachtszeit legt sich langsam und wir haben wieder ein Ohr für die alte und doch ganz aktuelle Botschaft des Weihnachtsfests. Jetzt ist wieder die Zeit für die wahren Werte des Lebens. Es wir ruhig und die großen Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und im Privaten können warten. Jetzt ist die Zeit, die wir mit unseren Lieben verbringen können.
Ich möchte das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel auch zum Anlass nehmen, all denen zu danken, die im vergangenen Jahr unermüdlich daran mitgewirkt haben, das Leben in unserer Gemeinde lebens- und liebenswert zu gestalten. Das Fest der Liebe und des Friedens soll uns auch im kommenden Jahr daran erinnern, was wirklich wichtig ist.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen nun eine schöne Weihnachtszeit, alles Gute für das neue Jahr, sowie persönliche Zufriedenheit und Wohlergehen.
Ihr Manfred Russer"
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