Nach dem Bürger-Dialog zur künftigen Fassaden-Gestaltung des Landratsamts ist die Entscheidung nicht viel leichter geworden – Bau- und Vergabe-Ausschuss tagt am 29. Juli
(ty) Die Bürgerbeteiligung zur künftigen Fassaden-Gestaltung des Pfaffenhofener Landratsamt-Hauptgebäudes ist vorerst abgeschlossen – einfacher geworden ist die Entscheidung aber nicht, wie aus einer heute veröffentlichten Mitteilung aus der Kreisbehörde hervorgeht. Denn die Vorschläge gehen demnach weit auseinander. „Es gibt keinen Favoriten“, heißt es unmissverständlich. Zur Debatte standen und stehen bekanntlich vor allem drei Varianten – Steinfassade, Putzfassade und teilweise Begrünung. Wobei sich offenbar abzeichnet, dass die Steinfassade die schlechtesten Chancen auf Realisierung hat. Zu entscheiden hat jedenfalls der Bau- und Vergabeausschusses des Kreistags am 29. Juli.
Rund 150 Personen haben sich nach Angaben des Landratsamts bei insgesamt drei Veranstaltungen an dem von Landrat Martin Wolf (CSU) ausgerufenen Bürgerdialog zur Fassaden-Gestaltung beteiligt. Die Öffentlichkeit hatte dazu am vergangenen Donnerstag die Möglichkeit beim Info-Abend im Bürgerzentrum Hofberg sowie nochmals am Samstag beim offenen Bürgerdialog im Foyer des Landratsamts. Am Freitag hatten zudem die Mitarbeiter der Kreisbehörde die Gelegenheit zur Information und Meinungsäußerung. Vertreter des Architekturbüros und des Landkreises standen jeweils Rede und Antwort.
Variante 1 kennzeichnet sich durch paarweise gruppierte Fenster und durch eine schlicht verputzte Fassade.
„Wir haben rund 100 Rückmeldungen und Anregungen bekommen“, sagte Landrat Wolf heute in einem ersten Fazit. Dazu kommen freilich Leserbriefe und Kommentare in den Medien sowie Beiträge in den sozialen Netzwerken. Beteiligt hätten sich Fachleute ebenso wie interessierte Bürger, wird betont. „Darunter waren auch viele Sachverständige, die sich in Pfaffenhofen in den Bereichen Kunst und Kultur, Baugestaltung und Heimatpflege engagieren“, stellt Wolf fest.
Die Äußerungen der Teilnehmer beziehen sich zum Teil ganz konkret auf einzelne Varianten, sagt Wolf. Andere regen demnach Veränderungen der Varianten an – zum Beispiel durch Malereien oder Farbgestaltung, durch Anbringen des Landkreiswappens oder einer Landkreiskarte oder durch Durchbrechen der Fassade in der Gestaltung des Eingangsbereichs oder durch Planung eines Erkers.
Die zweite Variante fällt vor allem durch einzelne Fenster und durch eine Fassaden-Verkleidung aus Naturstein auf.
„Die Teilnehmer haben sich intensiv mit den aus den bisherigen Planungsschritten entwickelten Vorschlägen auseinandergesetzt“, zeigt sich Wolf beeindruckt. „Das war keine oberflächliche Kommentierung im Vorbeigehen.“ Nicht einfacher geworden sei dadurch allerdings die anstehende politische Entscheidung, räumt er ein, „weil die Vorschläge zum Teil weit auseinandergehen“. Wie das Landratsamt in der heutigen Pressemitteilung zusammenfasst, konnten aber immerhin einige Ergebnisse aus dem Bürgerdialog abgeleitet werden.
„Es gibt keinen Favoriten“, heißt es da zunächst einmal unmissverständlich. Aus der Vielfalt der Anregungen und Meinungen seien aber folgende Informationen für die Entscheidungsträger erkennbar. Erstens: „Die Fassade muss zum Standort am Hauptplatz passen.“ Zweitens: „Zusätzliche völlig neue Varianten scheiden unter Denkmal- und Stadtbild-Gesichtspunkten dann aus, wenn sie am Hauptplatz einen absoluten Solitär bilden würden. Die Diskussionen ergaben, dass dies auch für die Steinfassade zutreffen kann.“ Und drittens: „Neu vorgeschlagene Bau-Details gilt es mit den Architekten abzuwägen und unter Darstellung der Pro- und Contra-Argumente im Bau- und Vergabeausschuss zu entscheiden.“
Die dritte Variante sticht in erster Linie durch eine teilweise Begrünung der Fassade ins Auge.
Wolf dankt nun erst einmal allen, die sich am „Fassaden-Dialog“ beteiligt haben. Die Ergebnisse sollen nun in einer Dokumentation zusammengefasst und dann dem Entscheidungsgremium vorgelegt. „Die endgültige Entscheidung trifft der Bau- und Vergabeausschuss am 29. Juli“, so Wolf.
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