Die Samen der Ackerwitwenblume bleiben an Menschen oder Tieren hängen. Und wenn das nicht klappt, dann werden sie eben flugfähig.
(ty) Die Ackerwitwenblume setzt bei ihrer Verbreitung auf eine Doppelstrategie. Reife Samen bleiben an Tieren oder auch an Menschen hängen – und hat das nicht geklappt, dann werden sie flugfähig und durch den Wind fortgetragen. Die sommergrüne, krautige Pflanze wird mitunter auch Nähkisselchen genannt, heißt botanisch "Knautia arvensis" und gehört zu der Familie der Geißblatt-Gewächse. Sie kann zwischen 25 und 75 Zentimeter hoch werden und ist auch im Landkreis Pfaffenhofen zu finden.
Am Ende des aufrechten Stängels, der mit steifen Härchen versehen ist, sitzen blau-violette, einzeln angeordnete Blütenkörbchen. Grüne Hüllblätter bilden eine flache Schale. Die Hauptblütezeit der Ackerwitwenblume liegt zwischen Juli und August. "Ihre Lieblingsstandorte sind Trockenhänge, Wiesen, Äcker und Wegesränder", erklären die Experten von der Unteren Naturschutzbehörde am Pfaffenhofener Landratsamt. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Ackerwitwenblume umfasse Europa und den Kaukasus-Raum sowie Kasachstan und das westliche Sibirien.
"Auf den ersten Blick wird die Ackerwitwenblume gern mit der Skabiose verwechselt", erläutert die Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen. Bei genauerer Betrachtung unterscheiden sich diese beiden jedoch sowohl am Blattwerk als auch an der Blüte. "Bei der Skabiose sind die äußeren Blüten ungleich lang fünfzipfelig, bei der Witwenblume vierzipfelig", weiß die Fachfrau. Und sagt: "Aber egal, welche Art uns begegnet: Freuen wir uns daran mit den vielen Insekten, die um jede der beiden Arten sehr dankbar sind."
* Der Landkreis Pfaffenhofen bietet verschiedenste landschaftliche Reize und beheimatet eine vielfältige Pflanzenwelt. Einen kleinen Ausschnitt aus der breiten Palette dieser Naturschönheiten stellen wir in den kommenden Wochen im Rahmen einer Artikel-Reihe vor. Die fachkundigen Informationen dazu kommen von den Experten aus dem Sachgebiet "Naturschutz, Gartenbau und Landschaftspflege" am Landratsamt sowie von weiteren Kennern wie der Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen.
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