Damit reagiert man im Landkreis frühzeitig auf einen Vorschlag des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Versorgung von Verdachtsfällen.
Von Tobias Zell
Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus werden im Kreis Pfaffenhofen weitere Vorbereitungen getroffen. An der Pfaffenhofener Ilmtalklinik wird momentan eine so genannte Fieber-Ambulanz zur Einsatz-Bereitschaft gebracht. Dorthin sollen sich Menschen mit klassischen Grippe- beziehungsweise möglichen Corona-Symptomen wenden können – auch, um den Krankenhaus-Betrieb zu entlasten und um Übertragungs-Gefahren innerhalb der Klinik zu reduzieren. Das wurde unserer Zeitung heute auf Anfrage aus dem Landratsamt erklärt.
Den Angaben zufolge ist es das aktuell geltende Ziel, dass diese "Fieber-Ambulanz" – so die offizielle Bezeichnung – zum Ende nächster Woche beziehungsweise zum Anfang übernächster Woche in Betrieb gehen könnte. Die dafür eigens aufgebaute Zelt-Konstruktion, die zehn auf 25 Meter Grundfläche umfasst, sei angemietet worden, teilte ein Behörden-Sprecher mit. Es handle sich um ein beheiztes Zelt, das derzeit noch entsprechend ausgerüstet und ausgestattet werde. Finanziert würden der Aufbau sowie die nötige Infrastruktur vom Kreis Pfaffenhofen. Diese Maßnahme erfolge auf Veranlassung von Landrat Martin Wolf, heißt es aus dem Landratsamt.
Durch die Inbetriebnahme dieser "Fieber-Ambulanz" solle auch der Krankenhaus-Betrieb merklich entlastet werden. Bestimmte Patienten, die in die ärztliche Bereitschafts-Praxis an der Ilmtalklinik oder mitunter auch zur Notaufnahme der Ilmtalklinik wollen, könnten dann in diesem speziell ausgestatteten Zelt untersucht beziehungsweise versorgt werden. Zielgruppe seien Menschen mit klassischen Grippe-Symptomen beziehungsweise Patienten mit Symptomen, die auf eine Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus hindeuten könnten. Mit der Einrichtung dieser "Fieber-Ambulanz" reagiert man in Pfaffenhofen sehr frühzeitig auf einen Vorschlag des Robert-Koch-Instituts (RKI).
Das RKI teilte zu diesem Thema mit: "Verbesserter Infektions-Schutz im prästationären Bereich durch Aufbau von 'Fieber-Ambulanzen' zur Versorgung von Patienten mit respiratorischen Infektionen in oder in der Nähe von Krankenhäusern (gegebenenfalls analog auch für weitere Versorgungs-Strukturen wie Gesundheitsämter oder andere geeignete Einrichtungen)." Weiter heißt es in der RKI-Mitteilung: "An Strukturen für Bereitschaftsdienst-Zeiten und für Wochenenden ist zu denken. Es ist auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte je nach örtlichen Gegebenheiten zu prüfen, welche Modelle hierzu geeignet sind."
Als Beispiele werden vom Robert-Koch-Institut genannt: "Nutzung von Bereitschaftspraxis-Strukturen an Krankenhäusern; Umstellung der bestehenden Bereitschaftsdienst-Zentralen der niedergelassenen Kassenärzte zu reinen Fieber-Ambulanzen und gegebenenfalls Weiterleitung der nicht infektiösen Patienten zu Krankenhaus-Ambulanzen."
Das Personal für diese "Fieber-Ambulanz" an der Pfaffenhofener Klinik solle unter anderem von der Krankenhaus-GmbH und von der Bereitschafts-Praxis der "Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns" (KVB) gestellt werden, wurde heute auf Anfrage unserer Redaktion aus dem Pfaffenhofener Landratsamt erklärt.
Die Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg wird bekanntlich von den beiden Landkreisen Pfaffenhofen (85 Prozent) und Kelheim (15 Prozent) getragen – im Verhältnis 85:15 gleichen die beiden Kreise auch das alljährliche Defizit aus dem laufenden Betrieb aus.
Nähere Informationen zu der anvisierten "Fieber-Ambulanz", etwa zu Betriebs-Abläufen und Betriebs-Zeiten sowie Details zu dieser Einrichtung an sich, sollen voraussichtlich Mitte der kommenden Woche offiziell herausgegeben werden. Das teilte Ingo Goldammer, der Geschäftsführer der Ilmtalklinik-GmbH, am heutigen Abend gegenüber unserer Zeitung mit.
Am Pfaffenhofener Landratsamt wird wegen der Corona-Krise außerdem ein Bürger-Telefon eingerichtet. Es ist ab Montag, 16. März, unter der Rufnummer (0 84 41) 27 - 260 erreichbar und montags bis donnerstags von 10 bis 15 Uhr sowie freitags von 10 bis 12 Uhr besetzt. Das Landratsamt beantwortet nach eigenen Angaben vor dem Hintergrund des sich ausbreitenden Virus allgemeine Fragen zur aktuellen Lage im Landkreis und gibt Verhaltens-Empfehlungen sowie bei Bedarf auch Auskünfte zu gegebenenfalls zuständigen Fachstellen. "Bitte beachten Sie, dass konkrete medizinische Fachfragen nicht beantwortet werden können", wird betont. Und: Wegen der hohen Nachfrage könne es zu Wartezeiten kommen, man bitte um Verständnis.
Um das neuartige Corona-Virus einzudämmen, hat die "Kassenärztliche Vereinigung Bayerns" (KVB) einen eigenen Fahrdienst eingerichtet. Dieser sucht Patienten, bei denen ein konkreter Verdacht auf eine Corona-Infektion besteht, zuhause auf, nimmt eine Probe und transportiert diese ins Labor. Das Ergebnis wird dem Patienten zeitnah mitgeteilt. Dieser Service steht rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, unter der Telefonnummer 116 117 zur Verfügung.
Aktuelle Zahlen zu Corona-Virus-Infektionen im Freistaat können über die Homepage des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) abgerufen werden. Die Übersichtskarte mit einer Aufschlüsselung nach Regierungsbezirken und Landkreisen wird täglich einmal aktualisiert und ist online zu finden unter diesem Link.
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