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Grünen-Politiker sieht "keine erkennbaren Fortschritte" und befürchtet, dass die Untersuchungen auf dem Bundeswehr-Areal bis mindestens 2032 dauern.

(ty) "Noch immer fließen vom Manchinger Flugplatz schädliche Chemikalien aus altem Löschschaum der Bundeswehr ins Grundwasser ab und belasten umliegende Böden und Gewässer", kritisiert der Landtags-Abgeordnete Johannes Becher von den Grünen in einer aktuellen Pressemitteilung und moniert: "Eine Verbesserung der Situation durch entsprechende Maßnahmen ist aber nach wie vor nicht in Sicht." Das mache die Antwort der Staatsregierung auf eine schriftliche Anfrage von Becher deutlich. Er sieht jedenfalls "keine erkennbaren Fortschritte" und fordert "ein Ende der Verzögerungs-Taktik". Hintergrund ist, wie mehrfach berichtet, die Belastung mit so genannten per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) die früher in Feuerlösch-Schäumen enthalten waren, die auch auf dem Manchinger Flugplatz zum Einsatz gekommen sind.

Für acht der zwölf geprüften Flächen habe sich das Vorliegen einer schädlichen Bodenveränderung bestätigt, heißt es in der Antwort der Staatsregierung. Nun seien zunächst Detail-Untersuchungen und gegebenenfalls anschließende Sanierungs-Untersuchungen vorgesehen. "Das langwierige Verfahren gemäß des Bodenschutz-Rechts wird der drängenden Situation in Manching nicht gerecht", schimpft Becher. "Hier fließt Gift in Gewässer und private sowie landwirtschaftliche Flächen sind bereits kontaminiert."

Er fordert: "Die Behörden müssen hier endlich der drastischen Sachlage entsprechend schneller handeln und nicht stumpf auf die üblichen Prozess-Abläufe verweisen." Außerdem postuliert er: "Auch die für die Misere verantwortliche Bundeswehr muss endlich stärker in die Pflicht genommen werden, statt die Verantwortung weiterhin nach unten auf das Landratsamt abzuschieben."

 

Die Ergebnisse des Fisch-Monitorings würden mit dem Verweis auf datenschutz-rechtliche Gründe nach wie vor nicht veröffentlicht, so Becher weiter. Klar sei aber, dass das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) seine Bewertung aus dem Vorjahr aufgrund der hohen Schadstoff-Gehalte anpassen müsse und nun empfehle, auf den Verzehr von Fischen aus Gewässern im Abstrom des Flugplatzes Manching generell zu verzichten. Diese Empfehlung gilt nach Angaben des bayerischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz "für 13 der 18 beprobten Weiher im Abstrom des Flugplatzes" und "sie wird zunächst bis zum Vorliegen neuer Mess-Ergebnisse im Jahr 2021 aufrecht erhalten".

"Der Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher muss hier vorgehen", so Becher. Seine Forderung dazu: "Die Öffentlichkeit sollte über die genauen Ergebnisse informiert werden, insbesondere weil inzwischen sogar selbst bei einmaligen Verzehr eine Gesundheits-Gefahr nicht mehr ausgeschlossen werden kann."

Auch bei der Errichtung einer Abstrom-Sicherung als vorgezogene Maßnahme bleibe es dabei, dass diese erst spätestens im Jahr 2024 erfolgen solle, erläutert Becher. "Erste Pump-Versuche sollen nach aktueller Auskunft des Ministeriums noch im Frühjahr 2020 stattfinden", schreibt der Abgeordnete in seiner aktuellen Mitteilung und wettert: "Das Frühjahr 2020 ist meines Erachtens jetzt und ich fordere mit Nachdruck, dass die Abstrom-Sicherung nicht erst 2024, sondern wirklich so schnell wie möglich erfolgt."

Becher erinnert außerdem: Mit der Allgemein-Verfügung des Landratsamts sei die Benutzung sämtlicher Hausbrunnen zu Bewässerungs-Zwecken in Lindach und Westenhausen aus Gründen des vorsorgenden Bodenschutzes bereits seit Mai 2018 untersagt.

"Laut Aussagen der Staatsregierung sollen die Untersuchungen innerhalb der Bundeswehr-Liegenschaft nun möglicherweise sogar bis 2032 andauern – bis dahin gilt die Allgemein-Verfügung", so Becher weiter. Anschließend könnten dann die Flächen außerhalb des Flugplatzes "im Rahmen eines Gesamt-Konzepts für das Gesamt-Sanierungsgebiet mit berücksichtigt werden", zitiert er die Staatsregierung und kommentiert: "Das klingt für mich, als ob die Untersuchungen auf den Bundeswehr-Gelände noch bis mindestens 2032 andauern könnten – das ist eine enorme Zeitspanne! Ich erwarte, dass die Verzögerungen und damit die Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger endlich ein Ende haben."

Der Grünen-Abgeordnete wird nach eigenen Worten "weiterhin mit Nachdruck an die zuständigen Stellen herantreten" sowie mit Hilfe seiner zuständigen Kollegin Beate Walter-Rosenheimer "die Thematik auch im Bundestag auf die Agenda setzen".

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