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Bürgermeister Thomas Herker (SPD) blickt auf die jüngsten Projekte und Investitionen, nennt weitere Vorhaben und hofft auf ein wenig mehr Normalität.

(ty) Es ist gute Tradition, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht auch heuer wieder die Ausführungen aller 19 Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Nachfolgend lesen Sie die Gedanken von Thomas Herker (SPD), Oberhaupt der Kreisstadt Pfaffenhofen: 

"Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener,

das zweite Jahr mit der Corona-Pandemie geht zu Ende. Obwohl wir alle inzwischen gelernt haben, mit den immer wieder wechselnden Einschränkungen zu leben, so sehnen wir uns doch nach jedem kleinen Stückchen Normalität zurück. Wenn ich zurückblicke auf das Jahr 2021, so kann ich immer wieder kleine Momente Normalität erkennen, zum Beispiel beim Kultursommer, bei vielen Bauprojekten, die wir auch in diesem Jahr abschließen konnten, bei unseren Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz, der Entwicklung eines neuen Konzepts für unseren Stadtbus, das im Januar an den Start geht, oder einfach in vielen persönlichen Begegnungen, die ich mit Ihnen erleben durfte.

Und gleichzeitig fehlt diesem Jahr auch etwas, so wie jetzt vor Weihnachten der Christkindlmarkt, das Volksfest und natürlich das ungezwungene Beisammensein zum Beispiel im Senioren-Zentrum, in den Einrichtungen der Stadtjugendpflege, im Sportverein oder einfach der gemütliche Abend in einer unserer vielen Gaststätten.

Die Zeit um Weihnachten ist traditionell die Zeit, in der jeder ein klein wenig Bilanz zieht über das abgelaufene Jahr. Wenn ich das in diesen Tagen für unsere Stadt mache, dann kann ich sagen, 2021 war trotz allem ein gutes Jahr für Pfaffenhofen. 

Mammut-Aufgabe Klimaschutz

Eines der wichtigsten Probleme, die wir anpacken, ist der Schutz unseres Klimas. Schon bei einer Erderwärmung von mehr als zwei Grad droht Lebensmittel-Knappheit und der Aufenthalt im Freien kann im Sommer tödlich sein. Ab drei Grad globaler Erwärmung ist der Teufelskreis der Erhitzung nicht mehr aufzuhalten und es drohen Hungersnöte und Dürren mit Kriegen als Folge. Wir stecken den Kopf aber nicht in den Sand. Es kommt auf jeden einzelnen an, auf jede Stadt. Wir können Strategien entwickeln und gemeinsam handeln, wenn wir es denn wollen. Pfaffenhofen begegnet dem Klimawandel mit sieben zentralen Strategien, die im Klimaplan 2030 enthalten sind.

 

Das betrifft die Versorgung mit klimaneutraler Energie, die energetische Sanierung und den klimaneutralen Neubau von Gebäuden, emissionsarme Mobilität und das allgemeine Bewusstsein, Klimaschutz als Gemeinschafts-Aufgabe zu sehen sowie die Verwaltung bis 2030 klimaneutral zu machen. Zusätzlich gilt es, unsere Stadt an die unaufhaltsamen Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Einen Überblick über die Initiativen und Maßnahmen der Stadt sowie von privaten Trägern und Vereinen oder Verbänden konnten wir im Sommer dieses Jahres beim Klimaschutz- und Nachhaltigkeitstag vorstellen. Zu diesem Anlass wurde auch der städtische Klimaschutz-Preis verliehen.

Stadtbus 2022

Im abgelaufenen Jahr haben die Planer und unsere Stadtwerke daran getüftelt, wie unsere Busse noch besser werden können. Ergebnis ist das Stadtbus-Konzept 2022, dessen Neuerungen im Januar an den Start gehen. Denn jeder Fahrgast im Bus, der vom Auto umsteigt, entlastet die Straßen und tut der Umwelt Gutes. Die Busse verkehren ab dem kommenden Jahr häufiger, auch samstagnachmittags und sonntags und sie sind noch stärker abgestimmt auf den Fahrplan der Deutschen Bahn.

Das Stadtgebiet wird von drei Stadtbus- und drei zusätzlichen Express-Linien erschlossen, die alle 30 Minuten verkehren. Die Hauptlinie fährt sogar drei Mal in der Stunde. Die Express-Busse können per App, online oder per Telefon gebucht werden; die Routen-Planung erfolgt über ein intelligentes Buchungs-System, das die Route nach den eingegangenen Anforderungen plant. So können Fahrzeiten und Wege verkürzt werden. Außerdem bleibt der Stadtbus für Sie natürlich weiterhin kostenlos. Das betrifft auch die neu eingerichteten Express-Linien zu den Ortsteilen.

Entwicklung der Finanzen 

Das Haushalts-Volumen der Stadt Pfaffenhofen beläuft sich in diesem Jahr auf rund 94 Millionen Euro, davon 60 Millionen im Verwaltungs- und 33,5 Millionen im Vermögens-Haushalt. In den nächsten Jahren wird dieser überaus hohe Anteil des Vermögens-Haushalts sinken, da große Investitionen wie das Gerolsbad, das heuer immerhin noch mit rund 8,5 Millionen zu Buche schlug, dann abgeschlossen sind. 

Die Corona-Pandemie hat erneut auch den städtischen Haushalt beeinflusst: Knapp 200 000 Euro waren für zusätzliche Corona-Schutz-Maßnahmen auszugeben, um rund 250 000 Euro stieg das Defizit des nur beschränkt nutzbaren Freibads. Kosten-Ersparnisse ergaben sich durch den Ausfall diverser Veranstaltungen; rund 170 000 Euro staatliche Zuwendungen gab es für den Corona-Schutz. Die im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegenen Steuer-Einnahmen lagen 2021 jedoch noch unter dem Niveau von vor der Pandemie. 

Für das kommende Haushaltsjahr ist zwar eine staatliche Kompensation von corona-bedingten Minder-Einnahmen aus der Gewerbesteuer zu erwarten. Dennoch müssen wir nach aktuellen Zahlen davon ausgehen, dass sich die städtische Haushaltslage 2022 bei weitem nicht mehr so erfreulich darstellen wird wie bisher. In den Haushalts-Beratungen im neuen Jahr werden wir im Stadtrat daher ausführlich beraten, wie wir darauf angemessen reagieren können.

Große Vorhaben für kleine Bürger

Die Stadt Pfaffenhofen hat in den letzten Jahren kräftig in den Ausbau der Kinder-Betreuung investiert, und wir beschreiten diesen Weg weiter. Derzeit verfügen wir in der Stadt über insgesamt 246 Krippen-Plätze, 939 Kindergarten-Plätze, 75 Hort- und 80 Tagespflege-Plätze. Zuletzt konnten wir die beiden neu gebauten Kitas 'Am Apfebaam' in Affalterbach und 'Am Hopfastadl' im Neubaugebiet Pfaffelleiten in Betrieb nehmen. Neu gebaut wurde auch der kirchliche Kindergarten 'St. Michael'.

Als nächstes folgt die Erweiterung des Pfarrkindergartens 'Frederick' (+25 Plätze) und der Kita 'Maria Rast' (+26 Krippen-, später 52 Hort-Plätze), wo jetzt schon die Umrisse des neuen Gebäudes deutlich sichtbar sind. Weiter planen wir den Ausbau der Kita 'Burzlbaam' um eine Waldgruppe (+20 Plätze), der Kita 'Ecolino' (+12 Plätze) sowie den Neubau und die Erweiterung der Kita 'St. Elisabeth' (+14 Plätze). 

Schule digital

In unseren drei städtischen Schulen konnten wir die Digitalisierung weitgehend abschließen. Ich freue mich, dass die Lehrer über Dienstgeräte verfügen oder über Laptops, die uns ein Pfaffenhofener Unternehmen zur Verfügung gestellt hat. Alle Klassenräume sind digitalisiert und verfügen zum Beispiel über White-Boards. In allen Räumen der Schulen gibt es WLAN und Netzwerk-Infrastruktur. Das städtische Schul-IT-Konzept ist damit fast vollständig umgesetzt.

 

Bauen für die Zukunft

Im vergangenen Jahr haben wir zahlreiche Bauprojekte vollendet oder auf den Weg gebracht. Neue Baugebiete sind bereits erschlossen oder noch in Planung. Auch im Straßenbereich haben wir einige Sanierungs-Maßnahmen abgeschlossen, wie den letzten Bauabschnitt des Auenviertels, die Sulzbacher und die Riegelstraße, die Ortsverbindung von Förnbach nach Uttenhofen und die Ertüchtigung einer Radverbindung von Schweitenkirchen nach Pfaffenhofen. Der Abschluss der Sanierung des Ostviertels steht mit letzten Arbeiten im Frühjahr bevor. 

In den beiden Baugebieten Heißmanning-Weingartenfeld und Pfaffelleiten wird bereits fleißig gebaut, in letztgenanntem laufen noch letzte Erschließungs-Arbeiten und Ausschreibungen für den Verkauf von Parzellen im Einheimischen-Modell. In Planung sind 'Am Burgfriedenstein', das ehemalige BayWa-Areal, das 'Habereckerfeld' in Tegernbach und neben Baugebieten in Ehrenberg und Uttenhofen auch das 'Bachappener Feld' in Affalterbach, wo bereits die Bautrupps angerückt sind und Straßen, Rohre und Leitungen legen. 

Wohnraum für alle

Unsere städtische Wohnraumbeschaffungs- und Stadtentwicklungs-Gesellschaft verfügt derzeit über vier eigene Gebäude mit 170 Wohneinheiten. Dazu kommen von der WBG verwaltete Gebäude der Stadt und der Hl. Geist und Gritsch'schen Fundations-Stiftung, sodass die WBG aktuell über insgesamt 299 Wohnungen verfügt, das sind 70 mehr als im Jahr 2020. Nach Fertigstellung des Neubaus an der Stettbergstraße mit 24 Wohneinheiten steht als die nächsten WBG-Projekte bereits die Errichtung von insgesamt 35 Wohneinheiten an der Ziegelstraße und im Baugebiet Pfaffelleiten an. Langfristig werden wir auch das Areal des ehemaligen Krankenhauses neben dem Altenheim 'St. Franziskus' neu bebauen.

Höhepunkte des Jahres

Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr trotz mancher Einschränkungen auch Highlights erleben konnten. Der Kultursommer mit über 40 Veranstaltungen lockte viele in den Innenhof des Landratsamts oder zu den Picknick-Konzerten im Bürgerpark. Die Stadt feierte mit der großen Werkschau einen unserer bekanntesten Künstler, den Maler Michael P. Weingartner. Auf dem Hauptplatz gab es ein wenig Volksfest-Flair und aus dem Riesenrad einen Blick von weit oben über unsere gute Stube. Und dann war da natürlich die Eröffnung, das Anschwimmen im neuen Gerolsbad, das größte Bauprojekt, das die Stadt in den vergangenen Jahren geschultert hat. 

Ich wünsche Ihnen allen eine besinnliche Weihnachtszeit und ein frohes Fest. Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen viel Erfolg, vielleicht wieder ein wenig mehr Normalität und natürlich vor allem Gesundheit.

Herzlich Ihr Thomas Herker"

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