Die vom Aussterben bedrohte Frühlingsknotenblume, auch Märzenbecher oder Großes Schneeglöckchen genannt, ist im Naturschutz-Gebiet "Nöttinger Viehweide" noch zu finden.
(ty) Die selten gewordene Frühlingsknotenblume wird auch Märzenbecher oder Großes Schneeglöckchen genannt, sie gehört zu den Amaryllis-Gewächsen. Ihre Blütezeit ist von März bis April, an günstigen Standorten auch schon im Februar. Die Pflanze, die im Landkreis Pfaffenhofen noch zu finden ist, hat meist drei bis fünf breit-linealische, grasartige, dunkelgrüne Blätter, die bis zu 20 Zentimeter lang und etwa einen Zentimeter breit werden. Die Blüten sind weiß, glockenförmig und stark nach Veilchen duftend, sie haben sechs an der Spitze gelb gefärbte Kronblättern. Die Samen werden durch Tiere weiterverbreitet.
Die Frühlingskontenblume, botanisch "Leucojum vernum" genannt, enthält das giftige Alkaloid Leucojin; sie kommt in feuchten Wäldern vor und liebt mullreiche Böden. Zwischen zehn und 30 Zentimeter kann sie hoch werden, hat unterirdische Zwiebeln. "Im Landkreis Pfaffenhofen ist die laut Bundesartenschutz-Verordnung besonders geschützte Pflanzenart im Naturschutz-Gebiet Nöttinger Viehweide zu finden", berichtet Brigitte Dirndorfer von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt.
Die Bestands-Entwicklung der Frühlingsknotenblume sei allerdings stark rückläufig, "manche Standorte sind bereits erloschen". Vor diesem Hintergrund ergeht auch der unmissverständliche Appell der Naturschützer: Aufgrund der Gefährdung dieser Pflanze – sie steht in Bayern auf der Roten Liste – werden alle Besucher des Schutzgebiets "Nöttinger Viehweide" dringend darum gebeten, zwischen 15. Februar und 30. April auf das strenge Wegegebot zu achten sowie die Pflanzen an ihrem Wuchsort ungestört blühen zu lassen!
* Der Landkreis Pfaffenhofen bietet verschiedenste landschaftliche Reize und beheimatet eine vielfältige Pflanzenwelt. Einen kleinen Ausschnitt aus der breiten Palette dieser Naturschönheiten stellen wir in den kommenden Wochen im Rahmen einer Artikel-Reihe vor. Die fachkundigen Informationen dazu kommen von den Experten aus dem Sachgebiet "Naturschutz, Gartenbau und Landschaftspflege" am Landratsamt sowie von weiteren Kennern wie der Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen.
Bisherige Folgen:
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Verbreitung mit Doppel-Strategie
Okkult war mal, jetzt ist sie trendig