Der 53-jährige Betriebswirt wirbt unter anderem für mehr Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und wendet sich gegen Park-Gebühren an der Ilmtalklinik.
(ty) Die "Alternative für Deutschland" schickt einen eigenen Bewerber in die Pfaffenhofener Landratswahl im kommenden März. Claus Staudhammer wurde am heutigen Nachmittag einhellig zum AfD-Bewerber gekürt. Der 53-jährige Betriebswirt wohnt in Pfaffenhofen und arbeitet in Rohrbach im Wahlkreis-Büro des hiesigen Bundestags-Abgeordneten Johannes Huber (AfD) aus Nandlstadt. In seiner Bewerbungs-Rede benannte er einige Themenfelder.
Staudhammer war ohne interne Gegenkandidaten angetreten. Er erhielt neun von neun Stimmen bei der Nominierungs-Versammlung im Gasthof Riedmeier in Ernsgaden. Mehr stimmberechtigte Mitglieder waren nicht erschienen. Zuvor war, ebenfalls einhellig, beschlossen worden, dass die AfD einen Kandidaten ins Rennen um den Chef-Posten im Landratsamt schicken soll. Staudhammer führt, so wurde später beschlossen, auch die Liste der AfD-Bewerber für den Kreistag an. Dahinter: Tobias Teich und Josef Robin. Lesen Sie dazu auch: Die 23 Kreistags-Kandidaten der AfD
Vor dem Hintergrund der anstehenden Generalsanierung des Pfaffenhofener Krankenhauses sprach Staudhammer in seiner Bewerbungs-Rede von Investitionen in ein modernes und zukunftsfähiges Angebot. Die Fall- beziehungsweise Patienten-Zahlen dürften während der mehrere Jahre dauernden Sanierung aber nicht sinken, warnte er – das würde zu einer Erhöhung des Defizits führen. Die Kosten dürften nicht aus dem Ruder laufen. Staudhammer schwebt zur Steigerung der Attraktivität ein "Leistungs-Zentrum für Gesundheits-Dienste" an der Ilmtalklinik vor. Zur Attraktivität gehören seiner Meinung nach aber auch kostenlose Parkplätze für Besucher – bekanntlich waren Gebühren eingeführt worden.
Staudhammer unterstrich die Notwendigkeit von senioren-gerechtem und betreutem Wohnen sowie von sozialem Wohnbau. Er warb für eine kommunale Wohnbau-Gesellschaft mit dem Landkreis als Träger. Der 53-Jährige unterstrich die Bedeutung des Gaskraftwerks in Vohburg-Irsching und erklärte, dass er in Sachen Photovoltaik großes Ausbau-Potenzial sieht. Photovoltaik-Anlagen auf Dächern benötigten keine zusätzlichen Flächen und träfen auf keine Widerstände in der Bevölkerung, sagte Staudhammer. Er machte sich diesbezüglich für ein zielgerichtetes Förderprogramm stark. Bei Windkraft-Anlagen fehlt aus seiner Sicht die Akzeptanz der Bevölkerung und verbaute Landschaften seien auch ein zu hoher Preis.
In Sachen Digitalisierung gilt es nach Dafürhalten von Staudhammer, die Abläufe im Landratsamt zu optimieren. Es gehe um eine direkte Vernetzung mit den Bürgern. "Bürgernähe online" sei ein Stichwort für die Zukunft. Ferner unterstrich der zweifache Familienvater die Bedeutung von regionalen Arbeitsplätzen. "Das Landratsamt muss direkter und nachhaltiger mit den Unternehmen in der Region kommunizieren", forderte er. Auf Nachfrage aus dem Publikum erklärte er, für die schnelle Genehmigung von Bau-Anträgen zu sein. Außerdem warb er für Dorfläden. Einem Flügel innerhalb der AfD gehört er nach eigenem Bekunden nicht an.
Der Kreis der Personen, die im März nächsten Jahres den Chef-Posten im Pfaffenhofener Landratsamt erringen wollen, weitet sich damit aus. Martin Rohrmann, Fraktions-Sprecher im Pfaffenhofener Stadtrat, war von den Delegierten des CSU-Kreisverbands bereits zum Landrats-Kandidaten der Christsozialen gekürt worden. Zuvor hatten die Freien Wähler ihren Frontmann Albert Gürtner – Vize-Bürgermeister von Pfaffenhofen und Vorsitzender des FW-Kreisverbands – aufs Schild gehoben. Außerdem wurde dieser Tage Karl Huber, Bürgermeister von Ernsgaden, zum Landrats-Kandidaten der neu gegründeten Bürgerliste nominiert.
Kerstin Schnapp, die Kreisvorsitzende der Grünen, wurde am Freitagabend von ihren Parteifreunden aufs Schild gehoben. Seine Bereitschaft signalisiert hat auch bereits der FDP-Kreisvorsitzende Thomas Neudert, er soll am kommenden Dienstagabend (19 Uhr, Alter Wirt, Rohrbach) als Landrats-Kandidat der Liberalen offiziell nominiert werden. Andreas Herschmann aus Pfaffenhofen gilt als designierter Kandidat der Sozialdemokraten; auch er muss aber erst noch zum Bewerber der SPD gewählt werden.
Einen ausführlichen Bericht zur Kreistags-Liste der AfD lesen Sie hier.
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