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Zum Sprecher der gemeinsamen Fraktion im Wolnzacher Gemeinderat wurde der frühere Bürgermeister und Ex-Landrat Josef Schäch gewählt. Bei der Wahl zum Rathaus-Vize soll Werner Hammerschmid (SPD) unterstützt werden

Von Tobias Zell

Die Wolnzacher Marktgemeinderäte von FDP/UW und BGW haben sich zu einer gemeinsamen Fraktion zusammengeschlossen. Das teilte der Wolnzacher FDP-Vorsitzende Thomas Stockmaier heute in einer entsprechenden Presseerklärung mit. Die Entscheidung zu dem Zusammenschluss fiel demnach gestern Nachmittag einstimmig bei den jeweiligen Mandatsträgern und Mitgliedern von FDP, „Unabhängige Wolnzacher“ (UW) und „Bürgergemeinschaft Wolnzach“ (BGW).

Unter der Leitung von Stockmaier wählte die neue Fraktion nach ihrem Zusammenschluss den früheren Wolnzacher Bürgermeister und Ex-Landrat Josef Schäch zum Sprecher. Die übrigen Fraktionsmitglieder – Stockmaier und Matthias Boeck von der FDP sowie Dr. Peter Rech von den Unabhängigen Wolnzachern und Max Wallner junior von der Bürgergemeinschaft – haben den Status von gleichberechtigten Stellvertretern, wie aus der Erklärung hervorgeht.

„Unsere Wähler wünschen sich eine Veränderung, und dass wir etwas bewegen für den Markt Wolnzach“, führte Schäch nach seiner Wahl zum Fraktionschef aus. Er gehe frei und ungebunden in diese Wahlperiode, sagte er, und darüber sei er sehr froh.

Die neu formierte FDP-UW-BGW Fraktion stellte klar, dass sie zu den Absprachen mit den Freien Wählern (FW) und der SPD nach wie vor stehe, „auch wenn durch den Meinungswechsel der FW ein gestaltendes Bündnis wohl nicht möglich sein wird“.

Bekanntlich gab es Überlegungen, dass FW, SPD, FDP/UW und BGW eine bunte Koalition im Wolnzacher Gemeinderat bilden – die hätte die Mehrheit gehabt und den in der Stichwahl gegen Werner Hammerschmid (SPD) im Amt bestätigten Rathauschef Jens Machold (CSU) in eine Minderheitenregierung gezwungen. Doch bekanntlich haben sich die Freien Wähler dann für eine Koalition mit den Christsozialen entschieden und die Träume vom bunten Bündnis waren ausgeträumt. Hammerschmid warf den Freien Wählern um ihren Orts- und Kreisvorsitzenden Christian Dierl daraufhin „Wortbruch“ vor, FDP-Chef Stockmaier sprach vom „Sündenfall der FW“.

Zum Sprecher der neuen Fraktion gewählt: Josef Schäch, Ex-Bürgermeister und Ex-Landrat.

Die Freien Wähler mussten harsche Kritik einstecken, vor allem auch Dierl stand in der Schusslinie. Inzwischen hat er, wie berichtet, den politischen Rückzug angetreten. Aus gesundheitlichen Gründen tritt er seine errungenen Mandate im Kreistag und im Gemeinderat nicht an; und auch seine Posten als FW-Kreischef und Wolnzacher Ortsvorsitzender der Freien Wähler wird er nur noch auf dem Papier innehaben, bis die jeweiligen Nachfolger gewählt sind. Dierl zieht sich damit – nach eigenen Worten auch auf ärztlichen Rat hin – völlig aus der aktiven Politik zurück.

Thomas Stockmaier stellt nun im Namen der neuen Fraktion von FDP, UW und BGW klar: „Wir unterstützen Werner Hammerschmid (SPD) als zweiten und Florian Werther (FW) als Dritten Bürgermeister, so wie es vor der Wahl besprochen war.“

Wenngleich die fünf Marktgemeinderäte der neuen Koalition ein festes Bündnis mit den Christsozialen ausschließen, bietet sie Bürgermeister Jens Machold und der CSU-Fraktion „eine konstruktive Zusammenarbeit für den Markt Wolnzach“ an, heißt es in der heute veröffentlichten Erklärung. „Wir respektieren den Wählerwillen und sind zu einer Zusammenarbeit selbstverständlich bereit – aber das muss auch von der anderen Seite kommen“, unterstrich Josef Schäch die Position seiner Fraktion.

Der erste Beschluss der neuen Fraktion wurde nach der Konstituierung einstimmig gefasst. Die FDP-UW-BGW-Fraktion beantragt demnach, dass die Fraktionssprecher-Sitzung mit dem Bürgermeister künftig nicht mehr zwei Tage, sondern eine Woche vor der jeweiligen Gemeinderatssitzung stattfinden soll. Die Fraktionen sollen ausreichend Zeit haben, sich mit den anstehenden Themen angemessen und sachlich zu befassen, so Schäch & Co.

An die Adresse aller Fraktionen im Wolnzacher Gemeinderat teilt Schäch mit: „Unser gemeinsamer Wählerauftrag ist es, für Wolnzach das Beste zu erreichen. Bei uns spielen dabei Parteigrenzen keine Rolle.“

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