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Ermittlungen nach Serie von Großbränden auf Bauernhof in Hettenshausen: "Wir werden ganz sicher alle Möglichkeiten ausschöpfen" – Morgen kommt wohl auch das LKA

Von Tobias Zell

Nachdem es am Freitagabend zum dritten Mal binnen weniger Wochen auf dem Bauernhof von Herbert Schäfer in Hettenshausen verheerend gebrannt hat, glaubt im Ort keiner mehr an einen Zufall. Und auch bei der Polizei betrachtet man den neuerlichen Großbrand freilich nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit den beiden vorangegangenen Feuersbrünsten. „Die Sachlage insgesamt deutet schon auf mögliche Brandstiftung hin“, sagte Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute im Gespräch mit unserer Zeitung. Etwas anderes sei „schon mehr als unwahrscheinlich“. Auch die Szenarien der Brände ähneln sich. „Das lässt schon aufhorchen.“

Noch in der Nacht zum Samstag hatte die Kripo die ersten Ermittlungen aufgenommen, auch am Samstag waren Polizeibeamte vor Ort. Morgen sollen die Ermittlungen vor Ort intensiv weitergeführt werden. Die Brandfahnder der Kriminalpolizei Ingolstadt werden anrückten, möglicherweise ziehe man auch gleich das Landeskriminalamt (LKA)  hinzu. „Wir werden ganz sicher alle Möglichkeiten ausschöpfen“, versichert Kammerer. 

Die Ruinen, die das erste Feuer am 31. August von dem Stall- und Scheunentrakt gegenüber dem Wohnhaus hinterlassen hat, sind noch immer zu sehen. Einige verkohlte Balken ragen nach wie vor in den Himmel. Das zweite Großfeuer zerstörte dann am 9. Oktober eine Maschinenhalle samt Maschinen sowie einen Unterstand mitsamt gut 70 Tonnen Heu. Letztere beiden Gebäude sind gerade erst wieder neu aufgebaut worden, der Kran steht noch auf dem Hof. Am Freitagabend, wieder bloß ein paar Meter entfernt, gab es nun den dritten Großbrand auf dem Anwesen.

 

Wieder standen zwei Gebäude in Flammen, wieder ein Schaden, der in die Hunderttausende geht. Diesmal brannten ein Unterstand mit gut 100 Tonnen Heu sowie die daneben gelegene Scheune um das Fahrsilo. Landwirtschaftliche Gerätschaften und Maschinen wurde ebenso ein Raub der Flammen wie Bauholz. Der Dachstuhl mitsamt der Photovoltaik-Anlage stürzte komplett ein, die Heu-Halle musste aufgrund wieder aufkeimender Glutnester vollständig geräumt werden. Den Schaden bezifferte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord auf eine Größenordnung um 250 000 Euro.

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Der jüngste Brandort ist polizeilich sichergestellt, sagt Kammerer. Schäfer und seinen Helfern sei aber gestern erlaubt worden, sich um die Silage zu kümmern. Wie berichtet, wurde die obere Schicht vom Inhalt des Fahrsilos abgetragen, um es dann wieder neu abdecken zu können. Schließlich muss das Futter für die Tiere gerettet werden. Beamte der Polizeiinspektion Pfaffenhofen seien eigens vor Ort gewesen und hätten die Situation für die Brandfahnder der Kripo noch einmal fotografisch dokumentiert, bevor Hand an die Silage angelegt wurde.

Bereits beim zweiten Feuer im Oktober habe man vorsätzliche Brandstiftung als mögliche Ursache ins Kalkül gezogen, sagt Kammerer. Allerdings lägen bislang keine konkreten Hinweise vor, die das auch bestätigen. Genauere Erkenntnisse erhofft man sich bekanntlich von einem Gutachten des LKA, das aber noch aussteht.

 

Kompliziert dürften sich auch die Ermittlungen nach dem neuerlichen Brand wieder gestalten. Die Kripo verweist – wie schon in den ersten beiden Fällen – auf den hohen Zerstörungsgrad, den das Feuer angerichtet hat. Da sei es schwer, konkrete Feststellungen zu treffen. Zumal ja im Zuge der Lösch-, Nachlösch- und Aufräumarbeiten mit zum Teil schwerem Gerät auch Dinge verändert werden müssen. Verkohlte Trümmer und zerstörte Maschinen werden weggezogen, Heu wird abgelöscht und auf umliegenden Felder gebracht.

Auch zu den beiden ersten Bränden seien die Ermittlungen noch keineswegs abgeschlossen, betonte Kammerer heute gegenüber unserer Zeitung. Zur Aufklärung des dritten Großbrands haben die Untersuchungen ja gerade erst begonnen. Die Ursache sei derzeit noch völlig unklar, hieß es in einer ersten Mitteilung der Polizei. 

Kammerer unterstrich auch noch einmal, dass die Ermittler immer dankbar seien für jeden Zeugenhinweis. Wer also verdächtige Beobachtungen gemacht hat, die zur Aufklärung der Brand-Serie beitragen könnten, der soll sich unter der Rufnummer (08 41) 93 43 -0 melden

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