Als heute Mittag erneut die Feuerwehr ausrückte, gab es nur eine Frage: Ist es wieder auf dem Bauernhof, der zuletzt drei Mal in Flammen stand? Nein, aber es hatte damit zu tun
(zel) Als heute Mittag in Hettenshausen die Sirene ertönte, zuckte förmlich ein ganzes Dorf zusammen. Denn nachdem es nun binnen weniger Wochen drei Mal so verheerend auf dem Bauernhof von Herbert Schäfer gebrannt hat, ist die Fassungslosigkeit greifbar und die Verunsicherung zu spüren. Treibt da ein Feuerteufel sein Unwesen?
Vor diesem Hintergrund zog es heute nach dem Alarm gleich mehrere Leute zum Feuerwehrhaus, um zu erfahren, was los ist. Hoffentlich ist nicht wieder was beim Herbert, hieß es. Nein, es war nicht wieder was beim Herbert – aber es hatte doch mit dem jüngsten Großbrand auf seinem Hof zu tun.
Im Rahmen der Löscharbeiten mussten in der Nacht zum Samstag bekanntlich rund 100 Tonnen Heu aus einem brennenden Unterstand geräumt werden. Die riesige Menge war abgelöscht, nach und nach verladen sowie am Ortsrand auf einem Feld an der B 13 verteilt worden. Nur ein paar Meter weiter zeugt dort noch ein Haufen vom zweiten Brand, damals war ähnlich verfahren worden. Auf der Fläche, wo nun in der Nacht zum vergangenen Samstag das Brandgut ausgebracht worden war, hatten sich heute Mittag einige der Ballen erneut entzündet.
Wegen der sichtbaren Rauchentwicklung neben der Bundesstraße wurde die Feuerwehr alarmiert, nachdem um 12.21 Uhr bei der Integrierten Leitstelle in Ingolstadt die Meldung über dien Brand eingegangen war. Die Hettenshausener Floriansjünger rückten mit zwei Fahrzeugen an und waren rund eine Stunde im Einsatz, um die verschiedenen Glutnester abzulöschen.
Auch Herbert Schäfer war zuerst zum Feuerwehrhaus und dann zum Einsatzort geeilt. Wer kann es ihm verdenken. Er kommt einfach nicht zu Ruhe. Während heute die Sirene heulte, waren die Kripo-Beamten gerade auf seinem Hof. Die Ermittlungen sind bekanntlich zu allen drei Bränden noch nicht abgeschlossen.
Nachdem es am Freitagabend zum dritten Mal auf dem Bauernhof gebrannt hat, glaubt im Ort keiner mehr an einen Zufall. Und auch bei der Polizei betrachtet man den neuerlichen Großbrand freilich nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit den beiden vorangegangenen Feuersbrünsten. „Die Sachlage insgesamt deutet schon auf mögliche Brandstiftung hin“, sagte Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Etwas anderes sei „schon mehr als unwahrscheinlich“. Auch die Szenarien der Brände ähneln sich. „Das lässt schon aufhorchen.“
Noch in der Nacht hatte die Kripo die ersten Ermittlungen aufgenommen, auch am Samstag waren Polizeibeamte vor Ort. Heute werden die Ermittlungen vor Ort intensiv weitergeführt. Die Brandfahnder der Kriminalpolizei Ingolstadt sind angerückt, vermutlich wird auch das Landeskriminalamt (LKA) hinzugezogen. „Wir werden ganz sicher alle Möglichkeiten ausschöpfen“, versicherte Kammerer.
In der Nacht zum Freitag: Das Heu wird aus dem Unterstand geräumt und abgelöscht.
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