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Pfaffenhofener Kreis-SPD will morgen per Positionspapier ein klares Bekenntnis zur Ilmtalklinik abgeben – Vorsitzender Markus Käser fordert ein Ende der Debatte über Privatisierung oder Verkauf

Von Tobias Zell 

Der Pfaffenhofener SPD-Kreisvorsitzende Markus Käser fordert ein Ende der Debatte über eine mögliche Privatisierung oder einen Verkauf der Ilmtalklinik. „Die Bevölkerung in unserer gesamten Region, aber auch die Angestellten der Klinik, müssen uneingeschränkt auf die Kreispolitik bezüglich des Fortbestands unser Klinik in öffentlicher Hand vertrauen können“, sagte Käser heute im Gespräch mit unserer Zeitung. „Unser Krankenhaus steht im Dienst der Gesundheit und nicht der Rendite“, betonte er. „Wir haben als Landkreis die Gesundheitsversorgung als Teil der öffentlichen Infrastruktur so oder so zu finanzieren – und zwar unabhängig von der Trägerschaft der Einrichtung.“ 

In der morgigen Mitglieder- und Delegiertenversammlung des SPD-Kreisverbands in Vohburg soll laut Käser ein vom Vorstand ausgearbeitetes, ausführliches Positionspapier zur Ilmtaklinik diskutiert und dann beschlossen werden. Seinen Worten zufolge geht es um „ein klares Bekenntnis zum Klinik-Standort Pfaffenhofen“. Die Versammlung beginnt um 19.30 Uhr im Restaurant Olympia (Jahnstraße 1). 

Die Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg hat im vergangenen Jahr über fünf Millionen Euro Verlust gemacht. Das sorgte für Aufregung und Diskussionen bei den Landkreis-Politikern – zumal man sich unter der Regie von Geschäftsführer Marcel John eine deutliche Reduzierung des Defizits erhofft hatte. Das Minus, das die Klinik-GmbH schreibt, ist von den Landkreisen Pfaffenhofen (85 Prozent) und Kelheim (15 Prozent) entsprechend ihrer Gesellschafter-Anteile auszugleichen. 

Gutachten kommt, John geht

Derzeit sind, wie berichtet, Experten der externen Unternehmensberatung „Ernst & Young“ dabei, die wirtschaftliche Situation der Klinik-GmbH zu analysieren und die Zukunftsperspektiven zu beleuchten. John hat indes seinen Abschied angekündigt, er wechselt aus persönlichen Gründen zum August nach Ostdeutschland, wo er einer vergleichbaren Tätigkeit nachgehen wird. Die Ergebnisse des Gutachtens werden in einigen Wochen erwartet – sie werden nicht nur mit Spannung erwartet, sondern sollen den Entscheidungsträgern als Grundlage für wichtige Weichenstellungen dienen. 

In den vergangenen Wochen und Monaten war – angesichts der nach wie vor tiefroten Zahlen – kontrovers über die Zukunft der Ilmtaklinik diskutiert worden. Die Stimmen reichten hierbei von einem klaren Bekenntnis zum Krankenhaus in kommunaler Hand bis zu einem möglichen Verkauf. Die meisten, so scheint es, würden die Klinik gerne halten – aber wohl nicht zum Preis von dauerhaft fünf Millionen Euro im Jahr. 

"Völlig überflüssige Debatte"

In dieser Debatte will nun die Kreis-SPD offenbar klar Stellung beziehen. „Die völlig überflüssige Debatte über eine Privatisierung oder einen Verkauf unserer Klinik nach Ingolstadt muss beendet werden“, fordert Käser. „Unser Krankenhaus steht im Dienst der Gesundheit und nicht der Rendite. Wir haben als Landkreis die Gesundheitsversorgung als Teil der öffentlichen Infrastruktur so oder so zu finanzieren – und zwar unabhängig von der Trägerschaft der Einrichtung“, so der SPD-Kreischef.

„Die anhaltenden Diskussionen und insbesondere auch in der Folge Spekulationen und Berichte über die Streichung bestimmter medizinischer Angebote beunruhigen nicht nur die Menschen in unserer Region“, sagt Käser. Ganz besonders seien die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sorge um ihre Arbeitsplätze. Sein Appell: „Die Bevölkerung in unserer gesamten Region, aber auch die Angestellten der Klinik müssen uneingeschränkt auf die Kreispolitik bezüglich des Fortbestands unserer Klinik in öffentlicher Hand vertrauen können." Das Positionspapier, das morgen beschlossen werden soll, wurde laut Käser vom gesamten SPD-Kreisvorstand erarbeitet und abgesegnet. 

Freihandelsabkommen, Bundes-SPD, Stadtführung

Zwei weitere Schwerpunkt-Themen bei der morgigen Versammlung sind laut Tagesordnung der Kurs der Bundes- und Landes-SPD sowie die geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. Außerdem wird Käser eine Rede zur Kreispolitik halten und der Vorstand wird über seine Arbeit berichtet, ehe darüber dann diskutiert werden soll. 

Im Vorfeld der Versammlung wird eine einstündige Führung durch die Vohburger Altstadt unter der Leitung von Bürgermeister Martin Schmid (SPD) angeboten. Treffpunkt ist dazu um 17.30 Uhr am Rathaus; jeder kann Teilnehmen.

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