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Sanierung der Paarhalle wird auf drei Millionen Euro geschätzt. Aus einem Förder-Programm könnten 45 Prozent kommen, den Rest will die Gemeinde selbst hinblättern.

Von Alfred Raths

Ohne Diskussion und bei nur zwei Gegenstimmen aus den Reihen der Freien-Wähler-Fraktion hat der Gemeinderat von Reichertshofen in seiner Sitzung am gestrigen Abend die kommunale Übernahme eines Eigenanteils in Höhe von geschätzten 1,65 Millionen Euro für die anvisierte Sanierung der maroden Paarhalle beschlossen – falls die Kommune beim Förderprogramm des Bundes zur "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" berücksichtigt wird.

 

Ziel ist es, einen nicht unerheblichen Zuschuss für die nachhaltige energetische, bauliche und nutzer-orientierte Generalsanierung der Paarhalle über das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zu erhalten. Im Gemeinderat geht man von Gesamtkosten des Sanierungs-Vorhabens in Höhe von geschätzten drei Millionen Euro aus. Davon würden 45 Prozent gefördert. Offen bleibt jedoch bislang, ob die Paarhalle bei der Vergabe der Zuschüsse vom Vergabe-Gremium des BBSR überhaupt berücksichtigt wird.

Das werde man nach der bereits erfolgten Interessen-Bekundung der Kommune im Laufe des Oktobers mitgeteilt bekommen, erklärte Bürgermeister Michael Franken (JWU) den Gemeinderäten. Erst dann dürfe ein entsprechender Antrag gestellt werden. Voraussetzung dafür sei jedoch der Beschluss des Gemeinderats, dass man bereit sei, die restlichen 55 Prozent aus dem eigenen Kommunal-Haushalt zu finanzieren.

 

Der Rathauschef gab allerdings zu bedenken, dass es ein ähnliches Förderprogramm vor einigen Jahren schon einmal gegeben habe, bei dem bayernweit lediglich drei Projekte hinsichtlich ihrer spezifischen Bedeutung ausgewählt worden seien. "Ich habe natürlich schon versucht, ziemlich viel in die Waagschale zu werfen", betonte Franken. Ob es am Ende reicht? Er meint: "Wenn es letzthin in Bayern nur drei waren, ist die Chance zwar gering, aber trotzdem sollten wir es versuchen." 

Einstimmig abgesegnet wurden für den Fall der Förderzusage durch das BBSR und für den Fall, dass es eine solche nicht gibt, ein Planungsbüro mit den ersten Sanierungs-Leistungsphasen zu beauftragen. Ohne Gegenstimmen beschlossen wurde außerdem, die Instandhaltungs- und Wartungsverträge im Zusammenhang mit dem Sanierungs-Vorhaben der Paarhalle zu kündigen.

 

Die Bürger-Initiative "Pro historisches Rathaus und Paarhalle" will ungeachtet der aktuellen Rats-Beschlüsse weiterhin für ihr Bürgerbegehren die Werbetrommel rühren, das da lautet: "Sanierung der Paarhalle sowie Ertüchtigung zu einer Mehrzweckhalle mit einem Fassungsvermögen bis zu 1200 Personen samt Abriss und Neubau der südlichen und nördlichen Anbauten." Wolfgang Freudenberger, der örtliche SPD-Chef und einer der Sprecher der Bürger-Initiative, sagte: "Wir ziehen das durch, geben aber keine Unterschriften ab." 

Zur Einreichung des Bürgerbegehrens sehe man derzeit keinen Grund, wenn es so weiterlaufe. In der Tat schaut es derzeit danach aus, als würden Freudenberger & Co. ihr Haupt-Ziel – die Sanierung der Halle – auch ohne einen Bürgerentscheid erreichen. Doch man will weiter kritisch hinschauen: "Wenn wir feststellen, dass hier getrickst oder getäuscht oder verzögert wird, dann geben wir ab", versicherte er. "Aber in der momentanen Situation sehen wir überhaupt keinen Grund, es abzugeben." Eingereicht worden war dagegen, wie berichtet, ein Bürgerbegehren zur Verhinderung eines Rathaus-Neubaus.

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