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"Ich bin kein Verwalter und kein Jurist, kein Lückenfüller für sechs Jahre und kein Verlegenheits-Kandidat", sagte der 41-Jährige.

(zel) Andreas Herschmann soll für die Sozialdemokraten im kommenden Frühjahr den Pfaffenhofener Landrats-Posten erobern. Der selbstständige Ingenieur aus der Kreisstadt wurde am Mittwochabend in Vohburg einhellig zum Kandidaten der SPD gekürt; alle 39 anwesenden Delegierten gaben ihm ihre Stimme. Einen internen Gegen-Bewerber hatte der 41-Jährige nicht. Offiziell in den Wahlkampf starten wollen die Genossen, die gestern auch ihre Liste für die Kreistagswahl aufgestellt haben, beim traditionellen Dreikönigs-Treffen am 6. Januar.

"Ich bin kein Verwalter und kein Jurist, kein Lückenfüller für sechs Jahre und kein Verlegenheits-Kandidat", sagte Herschmann in seiner Bewerbungs-Rede vor den Parteifreunden – mutmaßlich eine Spitze gegen Landrats-Kandidaten anderer Parteien. Herschmann, verheiratet und Vater zweier Kinder, sitzt seit dem Jahr 2014 im Pfaffenhofener Stadtrat, bekleidet in dem Gremium den Posten des Referenten für Energie- und Klimaschutz-Fragen. Außerdem ist er Vorstands-Chef der Bürgerenergie-Genossenschaft imKreis Pfaffenhofen. Mit der Nominierung von Herschmann ist die Riege der Bewerber um den höchsten Posten im Landkreis auf sieben Personen angewachsen. 

Die Christsozialen schicken Martin Rohrmann aus Pfaffenhofen ins Rennen, er ist Fraktions-Sprecher im Stadtrat. Die Freien Wähler haben mit Albert Gürtner ihren Kreisvorsitzenden zum Landrats-Kandidaten nominiert; er ist auch Vize-Bürgermeister von Pfaffenhofen. Für die Grünen tritt deren Kreischefin Kerstin Schnapp aus Pfaffenhofen an, für die FDP deren Kreischef Thomas Neudert aus Wolnzach. Karl Huber, Bürgermeister von Ernsgaden und CSU-Mitglied, wurde zum Landrats-Kandidaten der neu gegründeten Bürgerliste nominiert. Und die AfD hat Claus Staudhammer aus Pfaffenhofen aufs Schild gehoben. Weitere Kandidaten zeichnen sich derzeit nicht ab.

Der SPD-Kreisvorsitzende Markus Käser proklamierte vor den Genossen, Herschmann sei der beste Kandidat, weil er den Mut dazu habe, den Leuten nicht etwas vorzugaukeln, sondern Dinge auch umzusetzen. Herschmann selbst erinnerte in seiner Rede zunächst an die erfolgte Rekommunalisierung des Stromnetzes in der Kreisstadt und erklärte, dass es ihm in diesem Zusammenhang durch ein paar gute Ideen gelungen sei, den Pfaffenhofenern jedes Jahr eine Million Euro zurückzugeben. Seiner Meinung nach gilt es, den Mehrwert einer unabhängigen Energie-Versorgung in den Vordergrund zu stellen.

Im Falle seiner Wahl zum Landrat wolle er Themen-Allianzen über Parteigrenzen hinweg bilden, um gemeinsam mit den 19 Gemeinden im Kreis Pfaffenhofen die Themen der Zukunft voranzubringen. Weitere sechs Jahre Stillstand würden seiner Ansicht nach praktisch zehn Jahre Stillstand bedeuten – denn es würde danach Jahre dauern, bis wieder etwas passiere, sagte er sinngemäß. Die CSU versuche, den Wohlstand zu verwalten, vergesse dabei aber manches. Herschmann verwies darauf, dass der Landkreis bei vielem Schlusslicht sei, und signalisierte, das ändern zu wollen: "Von der roten Laterne zum roten Leuchtturm."

 

Andreas Herschmann bei seiner Bewerbungs-Rede vor den Delegierten.

Bericht zur Kreistags-Liste der SPD und alle Kandidaten im Überblick:

Kreistags-Liste der SPD beschlossen

Bisherige Beiträge zum Thema:

Die 60 Kreistags-Kandidaten der Christsozialen stehen fest

Die 60 Kreistags-Kandidaten der Freien Wähler stehen fest 

Landrats-Kandidat Neudert (FDP): Kein Persil-Schein für Ilmtalklinik-Defizit

Die 23 Kreistags-Kandidaten der AfD

AfD nominiert Claus Staudhammer zum Pfaffenhofener Landrats-Kandidaten

Die 60 Kreistags-Kandidaten der Grünen

Kerstin Schnapp einstimmig zur Landrats-Kandidatin der Grünen gewählt

Die 60 Kreistags-Kandidaten der neuen Bürgerliste stehen fest

Karl Huber einhellig zum Landrats-Kandidat der Bürgerliste nominiert

Kerstin Schnapp will Landrätin werden

Fast alle für Martin

Vernichtendes Urteil von Finkenzeller (FW) über die CSU im Pfaffenhofener Kreistag

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