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Das Pfaffenhofener Bündnis "Rückenwind" ruft morgen zum Unterstützer-Marsch in der City auf – Am Nachmittag ist dann "Tag der offenen Tür" am bereits bestehenden Windrad im Lustholz

(ty/zel) Am morgigen Samstag, 24. September, dreht sich in Pfaffenhofen alles um Windräder. Am Vormittag lädt das Bündnis „Rückenwind“ – ein Zusammenschluss von Bürgern, Vereinen und Firmen für Energie aus Windkraft – zum Unterstützer-Marsch mit Kundgebung für eine saubere Energie-Zukunft in der Kreisstadt ein. Und am Nachmittag findet ein „Tag der offenen Tür“ am ersten Pfaffenhofener Bürgerwindrad im Lustholz statt.

An dem Windrad erfolgt morgen auch die offizielle Schlüssel-Übergabe vom Hersteller an die hiesige Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG). Die BEG ist Inhaber und Betreiber der Anlage. Und sie möchte bekanntlich im Förnbacher Forst drei weitere Windräder errichten. Ob dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann, liegt aber in der Hand der Pfaffenhofener. Denn die stimmen beim Bürgerentscheid am 23. Oktober über das Projekt ab.

 

Um für den geplanten Windpark im Förnbacher Forst die Werbetrommel zu rühren, hat sich das Bündnis „Rückenwind“ formiert. Nach eigenen Angaben handelt es sich dabei um einen Zusammenschluss von Vereinen, Firmen und Privatpersonen „für saubere Energie aus Windkraft und zur Unterstützung für 100 Prozent saubere Stromversorgung aus lokalen Quellen“. Mitglieder des Bündnisses sind viele Bürgerorganisationen wie beispielsweise der Bund Naturschutz, die „Mütter gegen Atomkraft“, das Jugendparlament oder die katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), aber auch Unterstützer aus der Wirtschaft, wie die Brauerei Müllerbräu, Hipp-Babynahrung, die Metzgerei Krammer, das Café Hipp, die Stadtwerke, Hubert Brandl Solarbier, das Café Royal, die Bäckerei Breitner, Lichtpunkt Elektro Pollex, die Stahl Computertechnik GmbH oder örtliche Banken.

Das Bündnis ruft am morgigen Samstag um 10.30 Uhr die Pfaffenhofener Bevölkerung zu einem „Unterstützer-Marsch für eine saubere Energiezukunft unserer Stadt“ auf.
 „Es ist Zeit! Lasst uns gemeinsam Gesicht für eine Energiewende in Bürgerhand zeigen“, lautet der Appell an alle Bürgerinnen und Bürger. Gerne könne man sich auch mit einem Plakat oder mit Trommeln und Trompeten an der Demonstration beteiligen.

Diese Fotomontage hat das Bündnis "Rückenwind" veröffentlicht: Es zeigt (rechts hinten) die drei geplanten Windräder im Förnbacher Forst. Links davon sieht man die bereits bestehende Anlage im Lustholz.

„Wir wollen eine 100 Prozent ökologische Stromversorgung bis 2021“, erklärt Bündnis-Sprecher Andreas Herschmann. Er ist Vorstandsvorsitzender der BEG und sitzt auch für die SPD im Stadtrat, wo er städtischer Referent für Energiefragen ist. „Wir wollen Unabhängigkeit von Kohle- und Atomkraft. Und wir wollen regionale Wertschöpfung“, betont Herschmann und erklärt damit auch gleich den Hintergrund der morgigen Veranstaltung. Treffpunkt für den Unterstützer-Marsch ist um 10.30 Uhr vor dem Haus der Begegnung. Von dort aus geht es am Maibaum vorbei zum Marienbrunnen, wo es eine kurze Kundgebung mit verschiedenen Rednern geben wird.



Ab 13 Uhr öffnet dann anlässlich der offiziellen Schlüsselübergabe durch den Hersteller an die BEG das bereits bestehende Bürgerwindrad im Lustholz bei Uttenhofen seine Pforten. Alle Bürger sind eingeladen, das Windrad aus nächster Nähe zu besichtigen; alle 30 Minuten werden Führungen angeboten. Um 15 Uhr übergibt ein Vertreter des Herstellers Enercon die nun fertige Anlage an die BEG und ihre Mitglieder. Am Windrad selbst stehen nur begrenzt Parkplätze zur Verfügung, deshalb bietet die BEG einen Bus-Shuttle zu jeder vollen Stunde von Marienbrunnen am Hauptplatz zum Windrad im Lustholz an.



 

Die erste Pfaffenhofener Bürgerwind-Anlage der BEG war bereits Ende März nach rund fünfmonatiger Bauzeit ans Netz gegangen. Nun nach zahlreichen Überprüfungen und finalen Einstellungen kann die Anlage ihren Regelbetrieb aufnehmen und soll laut BEG jährlich zirka 6,2 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom liefern. Allein mit diesem Windrad sollen rund 3500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. 

Über 230 Genossenschafts-Mitglieder hatten sich mit insgesamt rund zwei Millionen Euro an dem Windrad direkt beteiligt. Seit Inbetriebnahme der Anlage wird nun – bei einer Laufzeit von derzeit 20 Jahren – jährlich eine Rendite um drei Prozent plus ab dem zweiten Jahr 1/19 der Darlehenssumme ausbezahlt.



 

Bis zum Bürgerentscheid am 23. Oktober wollen „Rückenwind“ und die BEG verstärkt informieren. Jeden Samstagvormittag gibt es einen Stand auf dem Pfaffenhofener Wochenmarkt. Dort stehen nicht nur die Verantwortlichen der BEG und Energie-Experten Rede und Antwort, sondern es besteht auch die Möglichkeit, mit einem „Bekennerfoto“ Gesicht für die Windkraft zu zeigen. Das hat zum Beispiel Altbürgermeister und CSU-Stadtrat Hans Prechter bereits getan – was deshalb so bemerkenswert ist, weil seine Fraktion bekanntlich keine geschlossene Haltung für oder gegen den geplanten Windpark im Förnbacher Forst hat. Prechter indes hat sich festgelegt. 

Florian Schranz, CSU-Stadtrat und Vorsitzender der Pfaffenhofener Christsozialen, antwortete dieser Tage via Facebook auf die Frage einer Bürgerin, ob die hiesige CSU nun für oder gegen die Windräder ist, Folgendes: „Das frage ich mich auch! Ich persönlich bin als Stadtrat jedenfalls gegen die Windräder im Förnbacher Holz! Die CSU ist gespalten und kann keine geschlossene Meinung zu dieser Frage abgeben.“

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