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Kundgebung in der Pfaffenhofener City für den geplanten Windpark im Förnbacher Forst – Ertrag der bestehenden Anlage im Lustholz laut Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG) durchgehend über der Prognose

(ty) Unter dem Motto „Für eine saubere Energie-Zukunft“ fand gestern in der Pfaffenhofener Innenstadt ein Unterstützter-Marsch mit Kundgebung pro Windkraft statt. Hintergrund sind die geplanten drei Windräder im Förnbacher Forst, welche die örtliche Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG) errichten und betreiben will. Am 23. Oktober entscheiden die Pfaffenhofener bekanntlich im Rahmen eines Bürgerentscheids, ob das Vorhaben realisiert wird. Im Bündnis „Rückenwind“ haben sich die Befürworter des Vorhabens zusammengetan, um auch die Werbetrommel zu rühren. Sie luden zu der gestrigen Demo ein. 

Rund 100 Teilnehmer, unter anderem ausgestattet mit „Ja“-Schildern und „Anti-Atomkraft“-Transparenten – fanden sich gestern Vormittag am Haus der Begegnung und vor dem „Rückenwind“-Infostand ein. Als erste Rednerin sprach Jana Maria Habl (17) vom Pfaffenhofener Jugendparlament über die geplanten Windräder. „Denkt mehr an mich und meine Generation als an euch selbst“, lautete ihr Appell: „Lieber drei Bürgerwindräder als ein Atomkraftwerk vor der Nase.“

 

BEG-Vorstandschef Andreas Herschmann, der auch für die SPD im Stadtrat sitzt, forderte in seiner Ansprache dazu auf, das Windenergie-Projekt im Förnbacher Forst zu unterstützen. „Wenn wir nicht bauen, baut über kurz oder lang ein anderer – und dann sicher ohne Bürgerbeteiligung“, sagte er. „Wenn wir es aber schaffen, dann bleibt Ihr Geld in Zukunft da, wo es hingehört: Bei uns in Pfaffenhofen. Kein Cent aus der Energie-Produktion fließt mehr an Stromkonzerne, die ihre Einnahmen nicht hier bei uns versteuern!“

Herschmann wies ferner darauf hin, dass alle etwas von dem Windpark haben. Durch die genossenschaftliche Struktur könne jeder schon ab 100 Euro Miteigentümer werden. Und das Beste sei, so der BEG-Chef: „In Zukunft erzeugen wir unsere Energie selbst vor Ort.“ Nicht zuletzt leiste Pfaffenhofen damit einen Beitrag, „damit wir bis 2022 wirklich alle Atomkraftwerke abschalten können“.

 

Nach der aus Sicht des „Rückenwind“-Bündnisses erfolgreichen Kundgebung öffnete dann am gestrigen Nachmittag von 13 bis 17 Uhr das bereits bestehende Bürgerwindrad im Lustholz seine Tore. „Viele Bürger nutzten die Gelegenheit zur Besichtigung der nun endgültig fertigen Anlage und zum Gespräch mit den Verantwortlichen der BEG und des Herstellers“, lautet das Fazit der Verantwortlichen zu diesem „Tag der offenen Tür“. 

Nach den Worten von Herschmann läuft das Windrad im Lustholz seit dem Start im März dieses Jahres „durchgehend über der Ertrags-Prognose“. Das freue nicht nur ihn und die BEG, sondern vor allem die rund 230 Bürger, die in die Anlage investiert haben. Heiko Rüppel vom Windrad-Hersteller Enercon übergab gestern auch symbolisch den Schlüssel für das Windrad an die BEG und ihre Mitglieder. Er bedankte sich bei den Verantwortlichen der Genossenschaft mit einem besonderen Lob: „Es war mir eine Ehre, mit Ihnen zu arbeiten. Ein Engagement für die Energiewende, wie Sie es hier in Pfaffenhofen zeigen, ist wirklich selten.“

 

Erik Steinmüller (von links) und Dr. Heiko Rüppel vom Windrad-Hersteller Enercon übergaben den Schlüssel für die Anlage im Lustholz an Andreas Herschmann und Fabian Stahl von der BEG.

„Rückenwind“ ist noch bis 22. Oktober jeden Samstag mit einem Info-Stand auf dem Pfaffenhofener Wochenmarkt vertreten. Wissenschaftliche Vorträge zum Thema Speichertechnologien und erneuerbare Energien bietet auch der „Energie-für-alle“-Kongress (EFA), der von 9. bis 15. Oktober im Pfaffenhofener Stockerhof stattfindet.

Das Bündnis „Rückenwind“ ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss von Vereinen, Firmen und Privatpersonen „für saubere Energie aus Windkraft“. Unter den Mitgliedern finden sich Organisationen der Bund Naturschutz, die „Mütter gegen Atomkraft“, das Jugendparlament oder die katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), aber auch Unterstützer aus der Wirtschaft wie beispielsweise die Brauerei Müllerbräu, Hipp-Babynahrung, die Metzgerei Krammer, das Café Hipp, die Stadtwerke, Hubert Brandl Solarbier, das Café Royal, die Bäckerei Breitner, Lichtpunkt Elektro Pollex, die Stahl Computertechnik GmbH oder örtliche Banken.

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