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Auf seiner Mission zur wirtschaftlichen Sanierung der hochdefizitären Ilmtalklinik-GmbH hat der Aufsichtsrat zwei bedeutsame Entscheidungen gefällt 

Von Tobias Zell 

Auf dem steinigen Weg zur wirtschaftlichen Sanierung der hochdefizitären Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg hat der Aufsichtsrat gestern zwei bedeutsame Entscheidungen getroffen. Zum einen wurde – nach Informationen unserer Zeitung im dritten Anlauf – der Wirtschaftsplan für das nächste Jahr abgesegnet; zum anderen wurden die Weichen in der Frage nach der künftigen Geschäftsführung gestellt.

 

Der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU), Vorsitzender des Klinik-Aufsichtsrats, formuliert es betont vorsichtig. Ja, bestätigt er auf Anfrage, der Wirtschaftsplan für das kommende Jahr sei nun genehmigt. Details mag er allerdings ebenso wenig nennen wie konkrete Zahlen. Man wolle „keine Zwischenstände“ veröffentlichen. Nur soviel sagt er: Der Wirtschaftsplan sehe für das nächste Jahr eine Verbesserung im Vergleich zu diesem Jahr vor. Und: „Wir sind zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Nach meinen Vorstellungen sind wir voll im Plan.“ 

Was das in Zahlen bedeutet, darüber kann man indes nur spekulieren. So ganz im Nebel stochern muss man aber nicht. Kürzlich war, wie berichtet, bekannt geworden, dass man an der Klinik-GmbH für heuer rein aus dem laufenden Betrieb mit einem Minus von etwa 4,9 Millionen Euro rechnet. So wird es wohl auch kommen, signalisierte Wolf jetzt – man sei nach derzeitigem Stand „auf Kurs“. Und weil das Jahr fast vorüber ist, darf man davon ausgehen, dass es keine böse Überraschung mehr geben wird.

 

Im vergangenen Jahr betrug das Minus 5,1 Millionen Euro, heuer werden es also wohl 4,9 Millionen Euro. Nächstes Jahr soll es geringer ausfallen. Oder anders gesagt: Es muss geringer ausfallen. Bei Betrachtung der Herausforderungen sowie angesichts der überschaubaren Geschwindigkeit, mit der die wirtschaftliche Sanierung voranschreitet, dürfte für das kommende Jahr eine Reduzierung des Defizits aus dem laufenden Betrieb in einer Größenordnung um 0,5 bis 0,7 Millionen Euro realistisch erscheinen.

Jedenfalls darf man davon ausgehen, dass die Verantwortlichen die anvisierte Verbesserung eher vorsichtig kalkulieren, sprich: ein Ziel stecken, das auch erreicht werden kann. Denn lieber fällt das Ergebnis dann besser aus, als dass man verkünden muss, man habe die Vorgabe nicht geschafft. Schlechte Nachrichten schaffen nur weitere Unruhe. 

Bekanntlich hatte das renommierte Beratungs-Unternehmen „Ernst & Young“ der Klinik-GmbH in einem 90-seitigen Gutachten Potenziale attestiert, deren Hebung das jährliche Defizit aus dem laufenden Betrieb in den nächsten Jahren Schritt für Schritt um letztlich 4,1 Millionen Euro per anno schrumpfen lassen sollen.

Ohne sofortige Gegenmaßnahmen und ohne die wirtschaftliche Sanierung prophezeiten die Experten nach Informationen unserer Zeitung bis zum Jahr 2020 insgesamt einen Verlust von rund 40 Millionen Euro. Zu decken haben das Defizit aus dem laufenden Betrieb stets die beiden Landkreise Pfaffenhofen (85 Prozent) und Kelheim (15 Prozent) als Gesellschafter der GmbH entsprechend ihrer Geschäftsanteile. 

 

Der derzeit agierende Interims-Geschäftsführer der Klinik-GmbH, Ingo Goldammer, hat laut Wolf einen Vertrag bis Ende April kommenden Jahres. Wie beziehungsweise von wem danach die Ilmtalkliniken geführt werden sollen, auch das war gestern wieder Thema im Aufsichtsrat. Doch auch hierzu hält sich Wolf eher bedeckt. Es gebe „einen Fortschritt“ in der Geschäftsführer-Frage, sagte er unserer Zeitung. Man habe „mehrere Varianten“. Gestern sei die Reihenfolge festgelegt worden, in der nun mit den Kandidaten gesprochen werden soll.

Wolf geht nach der gestrigen Sitzung davon aus, dass im Februar bezüglich der künftigen Geschäftsführung eine endgültige Entscheidung in den Kreistagen von Pfaffenhofen und Kelheim getroffen werden kann. Man habe jedenfalls die Option, die Geschäftsführung nach dem Ablauf von Goldammers Vertrag „unmittelbar im Anschluss“ ohne zeitliche Lücke zu besetzen. Deutlicher wollte Wolf nicht werden.

 

Dem Vernehmen nach ist nicht ausgeschlossen, dass Goldammer auch über April hinaus am Ruder – oder mit am Ruder – bleibt. Durchaus möglich scheint nach Informationen unserer Zeitung auch, dass künftig eine Doppelspitze gebildet wird, dass es also nicht mehr „den einen“ Geschäftsführer gibt. Bereits im Juli dieses Jahres, bei einer Pressekonferenz mit Vertretern von „Ernst & Young“, hatte Wolf erklärt: Man sei zu der Erkenntnis gelangt, dass ein einzelner Geschäftsführer es kaum schaffen könne, das Tagesgeschäft abzuwickeln und zudem eine „Kulturwende einzuleiten“.

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