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Heute früh waren noch rund 9000 Wohneinheiten in der Region betroffen. Bayernwerk sagt möglichst schnelle Behebung der Störungen zu. Anlage in Reichertshofen muss wohl neu gebaut werden – das dürfte Millionen kosten.

(ty) Wegen des akuten Hochwassers können nach der Abschaltung des Umspannwerks in Reichertshofen nach wie vor viele Anwesen im Kreis Pfaffenhofen keinen Strom beziehen. Doch man arbeite mit Hochdruck daran, alle Haushalte so schnell wie möglich wieder mit Strom zu versorgen. Das erklärte Maximilian Zängl, der Sprecher der Bayernwerk-AG, im Gespräch mit unserer Zeitung. Am heutigen Morgen seien nach Schätzungen des Unternehmens rund 9000 Haushalte, die vom Bayernwerk-Kunden-Center in Pfaffenhofen betreut werden, von Abschaltungen und Störungen betroffen gewesen. Doch es werden laut Zängl Zug um Zug weniger. Das Zuständigkeits-Gebiet des Kunden-Centers reicht deutlich über den Landkreis hinaus. Im überfluteten Umspannwerk geht das Wasser langsam zurück. Aufgrund der starken Schäden gehe man beim Netz-Betreiber indes davon aus, dass es durch einen Neubau ersetzt werden muss.

Bayernwerk-Vorstands-Chef Egon Leo Westphal, Bayernwerk-Netz-Geschäftsführer Joachim Kabs und Sebastian Biegel, regional verantwortlich für Oberbayern, machten sich am heutigen Vormittag vor Ort ein Bild von der Flut-Situation in Reichertshofen und den Hochwasser-Folgen am Unternehmens-Standort in Pfaffenhofen. Im Gespräch mit dortigen Beschäftigten habe man den großen Einsatz aller Beteiligten und Helfer hervorgehoben sowie deren bemerkenswerte Leistung gelobt, heißt es in einer Presse-Erklärung. Zusätzliche Kräfte aus anderen Netz-Regionen in Oberbayern seien unterstützend im Einsatz. "Sobald die Lage es zulässt, ist das Unternehmen bereit, die vollständige Versorgung wieder herzustellen."

Bayernwerk-Vorstand-Chef Egon Leo Westphal (rechts), Bayernwerk-Netz-Geschäftsführer Joachim Kabs (Zweiter von rechts) und Regional-Leiter Sebastian Biegel (Dritter von rechts) machten sich heute auch ein Bild von den Hochwasser-Folgen am Unternehmens-Standort in Pfaffenhofen.

Das Kunden-Center in Pfaffenhofen sei etwa einen Meter unter Wasser gestanden, berichtet Unternehmens-Sprecher Zängl gegenüber unserer Redaktion. Fahrzeuge habe man in Sicherheit gebracht. Mittlerweile laufen die Aufräum-Arbeiten. Das Umspannwerk in Reichertshofen sei jedoch vom Hochwasser so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass man aus heutiger Sicht nicht an einem Neubau vorbeikomme. Sobald das Hochwasser zurückgegangen sei, werde man zunächst zügig ein Provisorium errichten. Wie hoch die notwendigen Investitionen für den im Raum stehenden Neubau sind, könne man im Augenblick noch nicht abschätzen. Aber man werde mit Sicherheit im Millionen-Bereich liegen.

Das Reichertshofener Umspannwerk war, wie berichtet, am gestrigen Sonntag angesichts der drohenden Überflutung gegen 11 Uhr über Schalt-Maßnahmen auf der Hochspannungs-Ebene vom Netz getrennt worden. "Danach war nahezu der ganze Ort von einem Strom-Ausfall betroffen", heißt es in der aktuellen Presse-Mitteilung. Über dann folgende Schalt-Maßnahmen in der Mittel- und Niederspannung habe man die Straßenzüge nach und nach zugeschaltet, die nicht vom stark ansteigenden Hochwasser betroffen gewesen seien. "Die schaltenden Experten in der Netz-Leitstelle und die vor Ort schaltenden Service-Technikerinnen und Service-Techniker haben dabei die Hochwasser-Lage konzentriert im Blick, schalten zu, so weit es unter Einhalt der Sicherheit geht", erklärt Zängl.

Foto vom Sonntag: Land unter beim Umspannwerk in Reichertshofen.

Dabei müsse ein Sicherheits-Abstand zum Hochwasser eingehalten werden. "Sicherheit hat absoluten Vorrang", so der Unternehmens-Sprecher. "Meldungen in den sozialen Medien, wonach eine Unterbrechung der Versorgung im gesamten Landkreis zur Diskussion stand oder steht, sind falsch", betont er. Dass hier eine Fake-Nachricht kursiert, hatte unsere Zeitung bereits gemeldet. Die innerörtliche Strom-Versorgung in Reichertshofen sei in Schalt-Kreisen aufgebaut. Deshalb seien auch zahlreiche Haushalte in der Ortsmitte, die nicht direkt vom Hochwasser betroffen seien, derzeit noch ohne Strom. "Alle Haushalte, die derzeit ohne Strom sind, müssen sich noch auf längere Ausfall-Zeiten einstellen", heißt es in der aktuellen Unternehmens-Mitteilung. 

Und weiter: "Sobald das Wasser zurückgeht, stehen die Service-Teams des Bayernwerks bereit, um Schäden an der Infrastruktur zu beheben und die betroffenen Haushalte nach Möglichkeit wieder zu versorgen." Man werde dazu Kräfte aus anderen bayerischen Regionen in Pfaffenhofen zusammenziehen. Im gesamten Bayernwerk-Netz-Gebiet sei gegenwärtig ein leicht rückläufiges Störungs-Aufkommen erkennbar, hieß es heute. Derzeit treten nach den Worten von Zängl zwar vereinzelt neue Störungen auf, die jedoch durch Schalt-Maßnahmen meist mit zeitnaher Wiederversorgung gelöst werden können.

Situation am Sonntag: Transformator im überfluteten Umspannwerk in Reichertshofen. Die Anlage musste vom Netz genommen werden, es kam zu Versorgungs-Unterbrechungen.

Den regionalen Störungs-Schwerpunkt stelle nach wie vor der Bereich Pfaffenhofen dar. Im Landkreis Freising mussten den Angaben des Bayernwerks zufolge in der Nacht mehrere Stromkreise im Umspannwerk in Kranzberg abgeschaltet werden. Bis 0.50 Uhr konnten einzelne Orte wie Paunzhausen und Kirchdorf an der Amper wieder mit Strom versorgt werden. "Doch die weiteren Arbeiten zur Wiederversorgung mussten im Hinblick auf die Hochwasser-Lage bei einzelnen Verteil-Stationen zunächst eingestellt werden", heißt es vom Bayernwerk. Allershausen sei in der Nacht zum Großteil noch ohne Strom gewesen. Die Störungs-Behebung habe man in den Morgenstunden fortgesetzt.

Nach Einschätzung der Bayernwerk-Service-Gruppen vor Ort und der staatlichen Krisen-Organisationen sowie aufgrund der Prognosen des bayerischen Ladesamts für Umwelt (LfU) geht der Netz-Betreiber bezüglich der Entwicklung der Hochwasser-Situation nicht von weiteren Überschwemmungen von Umspannwerken wie in Reichertshofen aus. Die Betrachtung konzentriere sich auf die prognostizierten Pegel-Stände für den heutigen Tag im Wesentlichen für die Donau und die donau-nahen Zuflüsse. Ausnahme sei das Umspannwerk in Vohburg-Irsching. "Dort finden wegen der Befürchtung örtlicher Experten, dass ein Damm brechen könnte, präventive Sicherungs-Maßnahmen statt", so das Unternehmen.

Reichertshofen wurde vom Hochwasser massiv getroffen.

Die Bayernwerk-Netz-GmbH bittet noch einmal alle vom Hochwasser betroffenen Personen ausdrücklich um besondere Vorsicht in der Nähe von elektrischen Anlagen und von Betriebsmitteln wie Hausanschluss-Kästen, Verteiler-Schränken und Zähler-Anlagen, die insbesondere im Keller-Bereich eine Gefahr darstellen können. "Überflutete Bereiche sollten deshalb nicht betreten werden", so der klare Appell. Und: "Bei Überflutungen elektrischer Anlagen in Wohngebäuden sollte der jeweilige Netz-Betreiber informiert werden." Lesen Sie dazu auch: Wichtige Infos für vom Strom-Ausfall betroffene Bürger im Kreis Pfaffenhofen

Über aktuelle Pegelstände, Hochwasser-Meldestufen und voraussichtliche Entwicklungen können sich die Bürger jederzeit beim "Hochwasser-Nachrichten-Dienst Bayern" auf der Internet-Seite www.hnd.bayern.de informieren. Weitere Angaben zur Hochwasser-Situation gibt es auch auf dem länder-übergreifenden Hochwasser-Portal www.hochwasserzentralen.de. Jeweils aktuelle Informationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sowie außerdem eine Übersichts-Karte, aus der die für einzelne Gebiete jeweils geltenden Warnungen und Warnstufen hervorgehen, finden Sie auf der Internet-Seite des DWD; hier der direkte Link

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